Grant County 03 - Dreh dich nicht um
»Warum machst du – «
Sie brach ab. Ethan stand dicht vor ihr, sein Blick triefte vor Verachtung.
Er stand stocksteif da, die Hände in die Seiten gestemmt.
»Tu das nicht.«
»Willst du auch ein Glas?«
»Ich trinke nicht«, sagte er, »und das solltest du auch nicht.«
»Bis du bei den Anonymen Alkoholikern?«
»Nein.«
»Sicher?« Sie trank einen Schluck und stieß ein wohliges »Aaah« aus, als hätte sie nie etwas Köstlicheres zu sich genommen. »Du benimmst dich nämlich wie ein Alkie auf dem Trockenen.«
Seine Augen folgten dem Glas an ihren Lippen. »Ich verliere nicht gern die Kontrolle.«
Sie hielt sich den Whiskey unter die Nase und schnüffelte. »Riech mal«, sagte sie und hielt ihm das Glas hin.
»Lass mich mit dem Scheiß in Ruhe«, sagte er, ohne sich zu bewegen.
Sie leckte sich schmatzend die Lippen. Er war ein Alkie, da war sich Lena sicher. Das war die einzige Erklärung für seine Reaktion. »Ein Schlückchen in Ehren, Ethan? Komm schon. Die Anonymen Alkoholiker sind was für Schlappschwänze. Man muss nicht zu so einem blöden Meeting gehen, um zu wissen, wann man aufhören soll.«
»Lena – «
»Du bist doch ein Mann, oder? Männer haben doch immer alles unter Kontrolle. Komm schon, Mr. Control.«
Sie drückte ihm das Glas an die Lippen, doch er presste den Mund zu. Als sie das Glas neigte, lief ihm die bernsteinfarbene Flüssigkeit rechts und links über das Kinn aufs T-Shirt.
»Schade«, sagte sie und sah zu, wie der Alkohol heruntertropfte. »Was für eine Verschwendung.«
Er riss das Geschirrtuch vom Haken und drückte es ihr in die Hand. Durch die Zähne stieß er hervor: »Mach es sauber. Sofort.«
Lena war verblüfft über seine Heftigkeit. Sie hatte kein Problem damit, seiner Aufforderung zu folgen. Sie wischte ihm über das T-Shirt, dann tupfte sie ihm die Jeans ab. Die Hose spannte vorne, und sie konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
»Darauf stehst du also, Leute herumkommandieren.«
»Halt den Mund«, herrschte er sie an und riss ihr das Geschirrtuch aus der Hand.
Ohne das Tuch rieb Lena mit der Hand weiter und erhöhte den Druck auf seine Jeans. Unter der Berührung wurde er noch härter.
»Oder ist es der Whiskey? Macht dich der Geruch heiß?«
»Hör auf damit«, sagte er, doch sie fühlte, wie sein Körper reagierte.
»Du kleines Ferkel«, sagte sie. Ihr neckischer Unterton erschreckte sie selbst.
»Hör auf«, sagte er, doch er hielt sie nicht davon ab, den Reißverschluss seiner Jeans zu öffnen.
»Womit?«, fragte Lena und umfasste seinen Schwanz. Er war größer, als sie erwartet hatte, und die Macht, ihm entweder Lust oder Schmerz bereiten zu können, erregte sie.
Sie streichelte ihn. »Gefällt dir das?«
»O Mann«, flüsterte Ethan und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Mann.«
Sie bewegte die Hand auf und nieder und beobachtete seine Reaktion. Vor der Katastrophe letztes Jahr war Lena kein Kind von Traurigkeit gewesen. Sie wusste, wie sie ihn zum Stöhnen brachte.
»Oh – « Ethan öffnete den Mund und seufzte. Er streckte die Hand nach Lena aus.
»Fass mich nicht an«, befahl Lena und drückte fest zu, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.
Stattdessen krallte er sich am Kühlschrank fest. Sie merkte, dass seine Knie weich wurden, doch er hielt sich tapfer auf den Beinen.
Lena grinste in sich hinein. Männer waren so dumm. Sie taten immer so stark, doch kaum bildete sich einer ein, man würde ihn zum Orgasmus bringen, hatte man ihn bettelnd am Boden.
»Bist du mir deshalb nachgelaufen wie ein Hündchen?«
Ethan beugte sich vor, um sie zu küssen, doch sie drehte den Kopf weg. Er seufzte wieder, als sie ihm mit dem Daumen über die Eichel fuhr.
»Ist es das, was du wolltest?«, fragte sie und unterbrach die Bewegung. Sie wollte, dass er nach mehr verlangte.
»Sag’s mir.«
»Nein«, flüsterte er. Er versuchte, ihr die Hand um die Taille zu legen, doch sie berührte ihn an der Stelle, mit der sie ihn an die Decke befördern konnte.
»Gott …« Zischend atmete er durch die Zähne aus und stieß das Glas von der Küchentheke auf der Suche nach etwas zum Festhalten.
»Du willst ein Vergewaltigungsopfer vögeln?«, fragte sie wie beiläufig. »Vor deinen Freunden damit prahlen?«
Er schüttelte den Kopf. Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich auf ihre Hand.
»Hast du eine Wette am Laufen? Ist es das?«, fragte sie.
Er legte den Kopf gegen ihre Schulter.
»Soll ich aufhören?«, flüsterte sie ihm ins
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