Grappa 05 - Grappa faengt Feuer
und?«
»Spürst du schon was?«
»Ach, das meinst du! Ja …«, er hielt ein und lauschte in sich hinein, »es kribbelt an einer bestimmten Stelle!«
Wir lachten und tafelten fürstlich. Die erste Kanne Wein war schnell geleert. Zwischendurch fiel ein Blatt des Kirschbaums in mein Glas. Es war über und über von schwarzen Blattläusen bedeckt, die eine nach der anderen im Alkohol ertranken.
»Ich kann nicht mehr!«, stöhnte ich. »Lass uns noch einen Kaffee trinken und eine Siesta machen.«
»Gem. Unser Hotel ist genau gegenüber. Siehst du das kleine Haus mit dem weißen Anstrich?«
Kondis holte unser Gepäck aus dem Auto und schleppte es hoch. Ich war ein bisschen beschwipst und kam kaum die wenigen Treppen hoch.
Das Zimmer war sauber, das Bett breit und frisch bezogen. Kondis hievte die Koffer auf Bett und packte das Nötigste aus. Im Bad drehte ich die Dusche auf und ließ einige Liter lauwarmes Wasser über mich laufen. Ich wickelte mich in ein Badetuch und ging ins Zimmer zurück.
»Du bist ja ganz nass!«, sagte er und fuhr mit den Händen durch mein feuchtes Haar. Er küsste mich zärtlich. Es schmeckte nach Knoblauch und Wein.
»Leg dich schon mal ins Bett. Ich bin in fünf Minuten da.«
Auf dem Weg zum Bad zog er das Hemd aus und warf es auf einen Stuhl. Dann hörte ich Wasser rauschen.
Ich wickelte mich aus dem Badetuch und schlüpfte unter die Decke. Das weiße Leinen war kühl, was ich von meinen Gedanken nicht sagen konnte.
Als er vor mir stand, war ich entzückt. Er war gut gebaut und hatte die Muskeln dort, wo sie bei einem Mann hingehörten. Sein Oberkörper war breit, der Bauch flach und die Hüften schmal. Er ließ das Handtuch um seine Hüften fallen und legte sich neben mich. »Willst du schlafen oder lieber ein Dessert nach Art des Hauses?«
»Lass uns ein bisschen ausruhen«, bat ich und gähnte, »außerdem muss die Lammzunge bei dir noch etwas wirken. Der Wein und das gute Essen haben mich müde gemacht.«
Er stimmte zu, und ich drehte mich auf meine Schlafseite. Kurze Zeit später lag ich in Morpheus Armen und schlummerte satt und selig.
Sonne, Salz und Sattheit
Ich wachte auf, weil mein Körper Lust verspürte. Kondis hatte seinen Kopf unter der Decke in meinem Schoß. Er war wild und zärtlich zugleich. Danach legte er sich auf mich und hob meinen Kopf zu sich hoch.
»Schau mich an«, forderte er, »gefällt dir, was ich mit dir tue? Wenn es dir gefällt, dann sag es mir!«
Ich kam nicht mit einem Nicken davon, er verlangte ausführlichere Informationen. Die Auskünfte gefielen ihm, und er war tief in mir. Mein Körper bäumte sich auf, die Hände verkrallten sich in dem Bettlaken. Ich dachte an den Tag, an dem mir das hier leidtun würde.
»Du bist stark«, keuchte er, »bei anderen Frauen ist die Angst da, ihnen weh zu tun. Doch du bist unverletzbar …«
»Halt deinen verdammten Mund!«, zischte ich. »Warum erzählst du mir jetzt etwas von den anderen? Lass mich!«
Ich wollte mich ihm entziehen, doch er ließ mich nicht fort. Mein Widerstand gefiel ihm, feuerte seine Leidenschaft bis zur Brutalität an. Die Erfüllung meiner Lust nahm mir den Atem. Nach einigen weiteren heftigen Stößen schrie er auf wie ein wildes Tier und rollte sich neben mich.
Wir schwiegen ein paar Minuten, nur unser Atmen war zu hören.
»Es war schön«, sagte ich, »obwohl ich dir so ausgeliefert war, wie ich nie wieder sein möchte.«
»Du warst nicht ausgeliefert«, widersprach er, »du warst so, wie du sein möchtest. Wirf die Fesseln deiner Gedanken ab. Ich habe das mit dir getan, was am besten für dich ist. Das Einzige, was den Menschen noch mit der Natur verbindet, ist die Lust. Ich weiß nicht, was nach dieser Reise sein wird, wenn wir beide wieder der Langeweile des Alltags unserer Beschäftigung nachgehen müssen. Ich fordere von dir nur ein paar Tage, in denen du nicht über die Vergangenheit oder die Zukunft nachdenkst, sondern im Jetzt lebst und liebst.«
Als ich ihn ansah, wusste ich, dass er recht hatte. Ich stürzte mich auf ihn und küsste jeden Zentimeter seines Körpers. Seine Haut schmeckte nach Salz und Sonne, nach Meer und Wärme.
Meine Berührungen forderten seine Männlichkeit heraus. Er biss in meinen Hals und warf sich wieder auf mich. Wir liebten uns unendlich lange.
Zwischendurch schlief er in meinen Armen ein. Auch mir fielen die Augen zu, es war ein Schlaf der Erschöpfung.
Sein Kopf lag auf meinem Bauch, als wir aufwachten. Der Morgen graute. Wenig
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