Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Titel: Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
Vom Netzwerk:
das war morgen Mittag, am Freitag.

Kaffee, Wasser, Schwefel
    Das Freitagsgebet in der Moschee begann gegen zwei. Zeit genug, vorher in der Redaktion mit Jansen zu reden. Ich musste ihm unbedingt erzählen, dass ich Lena Pirelli aufgestöbert hatte – jene Frau, die von der Polizei wegen Mordes und Erpressung gesucht wurde.
    Jansen war schon da, als ich gegen zehn Uhr das Verlagshaus betrat.
    »Hallo, Grappa«, begrüßte er mich. »Ich hatte eine verdammt miese Nacht. Kaum geschlafen. Kannst du für uns einen Kaffee kochen?«
    »Hast du noch immer nicht gelernt, wie das geht?«, blaffte ich. »Hier!« Ich drückte ihm die Glaskanne in den Bauch. »Hol wenigstens Wasser! Das ist die farblose Flüssigkeit, die aus dem silberfarbenen länglichen Ding in der Küche fließt.«
    »Du meinst die Wasserhenne!« Ächzend erhob sich Jansen und trollte sich. Er scheint wieder Probleme mit der Wirbelsäule zu haben, dachte ich. Jahrzehntelanges Verbeugen vor Verleger, Anzeigenkunden, Politikern und anderen Nasen hinterließ halt seine Spuren.
    Schweigend reichte mir Jansen die mit Wasser gefüllte Kaffeekanne. Ich legte noch ein Löffelchen mehr Kaffeepulver in den Filter als gewöhnlich und stellte das Ding an.
    »Ich muss dringend mit dir was besprechen«, kündigte ich an. »Ich weiß nicht mehr weiter.«
    »Ich auch nicht«, sagte er. »Die Polizei glaubt, dass du mit den Erpressern gemeinsame Sache machst. Du musst damit rechnen, dass du beobachtet wirst. Sie haben dein Telefon bestimmt schon angezapft.«
    »Ach!« Mehr fiel mir im Moment nicht ein.
    »Die Sache sieht nicht rosig für dich aus«, fuhr er fort. »Du musst damit rechnen, dass die Verlagsleitung dich vom Dienst suspendiert.«
    »Und warum?«
    »Sie glauben, dass du weißt, wo sich Leon und Lena Pirelli aufhalten. Es gibt eine Notiz von Klima in den Akten, dass dich Leon in seinem Beisein angerufen hat. So was nennt man Beteiligung an einer Straftat, Unterschlagung von Beweisen oder gar Komplizenschaft. Es ist außerdem nur eine Frage der Zeit, wann Solo zur Fahndung ausgeschrieben wird. Sie halten ihn für den Drahtzieher des Coups.«
    »Der Anrufer war Nik«, stellte ich richtig. »Und mit Solo – da könnten die Bullen Recht haben.«
    »Und weiter?«
    »Was – weiter?«
    »Steckst du mit denen unter einer Decke?«
    »So ein Quatsch!«, rief ich empört. »Ich recherchiere eine Story – weiter nichts. Dass ich dabei Kontakt zu Verdächtigen bekomme, ist doch nur sonnenklar!«
    »Wo ist das Geld?«, wollte Jansen wissen.
    »Jetzt reicht's aber!«, meinte ich fassungslos. »Wenn ich ein Drittel von vier Millionen hätte, wäre ich bestimmt heute Morgen nicht hier aufgetaucht, um für dich Kaffee zu kochen. Da kenne ich nettere Orte, um die Erpresserkohle zu verbraten – das kannst du mir glauben.«
    »Kann ich das wirklich?«, zweifelte Jansen.
    »Peter!« Ich fixierte ihn direkt.
    »Du redest zu wenig mit mir«, beklagte er sich.
    »Ein guter Jäger ist einsam!«
    »Du hast aber auch für alles eine theatralische Floskel auf Lager.« Wenigstens grinste Jansen wieder.
    »Also Vertrauen oder nicht?«, setzte ich nach.
    »Vertrauen. Also – welche Neuigkeiten hast du?«
    »Ich hab ein paar echte Knaller auf Lager. Aber vorab – ist die Redaktion verwanzt?«
    »Nicht, dass ich wüsste. So schnell gibt kein Richter die Genehmigung zu so einer Aktion. Immerhin herrscht in diesem Land Pressefreiheit. Oder hab ich irgendeine Gesetzesänderung verpasst?«
    »Mir ist auch nichts Gegenteiliges bekannt. Ich hol uns den Kaffee, und dann geht's los.«
    Ein paar Minuten später erzählte ich, dass ich Lena Pirelli, jene verstörte Frau, in Solos Wohnung entdeckt hatte, dass ich auf der Spur von Solo, dem Kopf des Trios, war.
    »Hast du nach dem Geld gesucht?«, fragte Jansen.
    »Sicher. Aber da war nichts. Das Einzige, was ich gefunden habe, ist diese leere Pillenschachtel. Sie lag im Bad – im Abfalleimer.«
    Ich kramte die Packung aus der Tasche.
    » Antabus «, sagte Jansen aufgeregt. »Das gibt es doch nicht!«
    »Was meinst du?« Ich verstand nicht.
    » Antabus ist eine Pille, mit der Alkoholsucht bekämpft wird«, erklärte Jansen. »Ich hab sie auch mal eine Zeitlang genommen. Ein Teufelszeug. Wenn der Schnaps dich nicht fertig macht, dann tut's Antabus .«
    »Solo hat Alkoholprobleme – und zwar nicht zu knapp. Er wird die Pillen genommen haben, damit er bei seinen kriminellen Aktionen einen klaren Kopf behält. Wie wirkt das Zeug denn?«
    »Es handelt sich

Weitere Kostenlose Bücher