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Grappa 14 - Grappa im Netz

Grappa 14 - Grappa im Netz

Titel: Grappa 14 - Grappa im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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    Nichts. Der Ruf ging zwar raus, doch keine Reaktion. Noch nicht einmal ein Anrufbeantworter bettelte um eine Nachricht nach dem Piepston.
    Nachdenklich spießte ich die Ravioli auf. Der Kater saß auf dem Küchenblock und putzte sich. Ich konnte ihm einfach nicht klar machen, dass er auf dem Boden zu bleiben hatte. Wobei mir eine leise Ahnung sagte, dass er einfach keine Lust hatte, immer zu mir aufzuschauen. Im Moment waren wir exakt auf Augenhöhe.
    »Eine Ravioli ist für dich, Löwe!«, sagte ich und stellte ihm den Teller hin. »Aber wenn du diese Bäckerin nochmal so schamlos angräbst, setzt es was!«
    Der Kater grinste schief, war aber so schlau, nichts zu entgegnen.
    Es klingelte an der Wohnungstür. Ich ging zur Sprechanlage und sprach das gewohnte »Ja, bitte?« hinein. Nichts, es waren nur Straßengeräusche zu hören. Merkwürdig, dachte ich. Erst der anonyme Anruf und jetzt ein Klingeln an der Tür. Ich öffnete nicht, sondern schlich zum Fenster, um die Straße beobachten zu können. Doch niemand ging vom Haus weg.
    Ich stiefelte in die Küche zurück.
    Eberhard leckte inzwischen den Teller leer, seine Barthaare glänzten fettig.
    »Ach, Kater! Ich muss dringend mit der Polizei reden.« Hektisch suchte ich die Nummer von Kommissar Brinkhoff. Doch leider hatte er sein Handy ausgeschaltet. Dann eben morgen, nahm ich mir vor.
    Bevor ich ins Bett ging, verriegelte ich die Tür besonders sorgfältig, lief ins Arbeitszimmer und fuhr den Rechner hoch. In meiner Mailbox lag eine Nachricht. Den Absender kannte ich nicht. Ich öffnete das Dokument und las:
    Ich suche eine Sie, die mir ihre defekten Feinstrumpfhosen, Feinsöckchen oder Feinkniestrümpfe sowie die defekten Nylons, anstatt sie zu entsorgen, zusendet. Ich bin ein Mann, der ein Faible für diese schönen Kleidungsstücke hat. Gerne auch gegen Bezahlung.
    Das war zu viel! Ich löschte die Mail und legte mich ins Bett. Kopfschüttelnd.

Hexenhammer
    Gegen acht Uhr stand ich auf und rief bei Brinkhoff im Präsidium an.
    »Ich habe einige wichtige Hinweise zu den Morden«, kündigte ich an. »Und eine Theorie.«
    »Sie und Ihre Theorien!« Er klang nicht besonders interessiert.
    »Ich habe wirklich was herausgefunden!«, beharrte ich.
    »Wäre es nicht besser, Sie sprechen mit Dr. Kaligula?«
    »Ist der denn überhaupt noch mit dem Fall betraut?«, fragte ich scheinheilig. »Man hört so wenig von seinen Erfolgen!«
    Der Hauptkommissar lachte. »Was ist denn mit Ihnen los? Sie verstanden sich doch immer gut mit dem Doc.«
    »Ist alles ein bisschen abgekühlt«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Also? Kann ich mit Ihnen reden?«
    »Okay. Weil Sie es sind. In einer Stunde? In meinem Büro.«
    »Anderthalb. Ich bin noch im Nachthemd.«
    Er war einverstanden. Wenigstens auf Brinkhoff war Verlass. Ich machte mich fertig und stellte dem Kater frisches Wasser hin. Er hatte wohl heute keine Lust zu einer Tour um den Block, denn er räkelte sich noch auf dem Sessel im Wohnzimmer, auf dem er zu schlafen pflegte, wenn ihm der Platz zwischen meinen Füßen zu unruhig wurde und er damit rechnen musste, einen Tritt abzukriegen.
    Brinkhoff erwartete mich schon, denn er hatte zwei Becher und eine Thermoskanne mit Kaffee besorgt.
    »Na, dann mal los!«, ermunterte er mich, während er den Kaffee eingoss.
    »Dieser Junge hat damit zu tun«, begann ich. »Guido Hecke. Das ist der, der Ihnen den Zettel mit der Gottesanbeterin gegeben hat. Ich glaube, dass er der Stramme Hengst ist.«
    Ich redete etwa eine Viertelstunde, bemühte mich, all meine kühnen Gedankengänge miteinander zu verknüpfen, um dann zu dem Schluss zu kommen: »Deshalb glaube ich, dass Dr. Ada Hecke mehr weiß, als sie zugibt! Und Gudrun Ottawa hängt auch mit drin.«
    »Wer ist Gudrun Ottawa?«
    »Heckes Freundin. Die Moderatorin meiner Show.«
    Brinkhoff starrte mich an, griff zum Telefonhörer, wählte und sagte: »Könnten Sie bitte mal in mein Büro kommen? Es ist wichtig.«
    »Wen haben Sie denn da angerufen?«, fragte ich. »Den Notarzt?«
    Er lachte. Einige Augenblicke später betrat Kaligula den Raum. Er hatte Ringe unter den Augen, sah müde und überarbeitet aus. Warum soll es ihm besser gehen als mir? dachte ich schadenfroh.
    »Hallo.« Er begrüßte mich mit einem leichten Kuss auf die Wange. Brinkhoff grinste.
    »Was machst du denn hier?«, zickte ich. »Ich wollte Herrn Brinkhoff sprechen und nicht dich. Also geh wieder!«
    »Würdest du bitte nicht so

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