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Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig

Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig

Titel: Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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sie umhauen.
    Ich hatte Lust auf Wein und Musik. Was passte wohl zu Regenwetter, Sturm und den letzten zwei aufregenden Stunden?
    Ein Pinot gris aus dem Elsass. Ich öffnete die schlanke Flasche, nahm ein schönes Kristallglas aus dem Schrank und ging ins Wohnzimmer. Zu dem milden Wein sollte die Musik dramatisch sein. Francis Poulenc mit seinem Konzert in g-Moll für Orgel, Streicher und Pauke.
    Die Musik bediente meinen Sinn für Dramatik und passte zu der neuen Spur. Orgel, Pauke und Streicher – das war so ungewöhnlich instrumentiert, wie dieser Fall kompliziert war.
    Im Flur tat sich was, Kati rückte an.
    »Hallo!«, rief ich.
    Kati stürzte ins Wohnzimmer.
    »Ich hasse diesen Arsch!«, brach es aus ihr heraus. »Ich halte das nicht mehr durch!«
    »Rabatt?«, stellte ich die eigentlich überflüssige Frage.
    Kati schniefte nickend.
    »Das wird schon wieder«, lächelte ich.
    »Nein, wird es nicht«, schimpfte sie.
    »Setz dich und trink ein paar Schlückchen!« Ich schob ihr ein Glas hin. » Pinot gris. Ganz okay.«
    Sie schluckte hastig. »Weißt du eigentlich, dass fünfundsechzig Prozent der Juristen in Deutschland ein Alkoholproblem haben?«
    »Nö. Hat Rabatt auch eins?«, fragte ich.
    »Nee, außer dieser Stinkpfeife und seinem Scheißcharakter ist der Typ perfekt. Der hat alles – nur kein Alkoholproblem!«
    »Bald wird er eins haben«, versprach ich.
    Kati stutzte, guckte mich an. »Nun sag schon!«
    »Rabatt war ebenfalls Kunde der Zwillinge – sagt Betty Blue. Sie hat ihn bei der Vernehmung wiedererkannt.«
    »Das ist ja der Hammer! Deshalb hat er da so angestrengt rumgesessen ... Und ich dachte schon, der hat mich im Auge!«
    »Der hatte wohl eher Angst, dass Betty Blue ihn identifizieren könnte«, sagte ich.
    »Und? Was ist es? Wie pervers ist er? Schnallt er Frauen auf die Streckbank?«
    »Betty hat nicht allzu viel von den Ischenko-Mädchen erfahren. Sie weiß nur, dass er ein guter Kunde war, und das wird sie auch morgen bei der Polizei aussagen.«
    »Super! Dann ist er aus dem Fall raus«, freute sich Kati. »Darauf stoßen wir an, Grappa! Du bist die Beste!«
    Wir begossen die Neuigkeiten, aber auch der langsam steigende Alkoholpegel in meinem Blut konnte das aufkommende mulmige Gefühl nicht wegschwemmen: Es war so einfach gewesen, Betty Blue zum Reden zu bringen. Zu einfach für meinen Geschmack.
    Spät in der Nacht räumte ich meine CDs in die Hüllen zurück, die Kati herausgepflückt hatte, schleppte die Gläser in die Küche und wischte flüchtig über den Glastisch. Mein Besuch lag natürlich schon im Bett und schlief friedlich.

Rabatt und das Sexy-Doppelpack
    »War sie schon bei Ihnen?«, fragte ich Hauptkommissar Brinkhoff am nächsten Morgen. Ich war schon früh in die Redaktion gefahren, denn es gab ja einiges zu tun.
    »Wenn Sie die Frau meinen, die sich Betty Blue nennt, ja«, entgegnete Brinkhoff. Auch er wollte wohl den unaussprechlichen Namen nicht aussprechen müssen.
    »Was hat sie gesagt?«
    »Über ihre Aussage darf ich Ihnen natürlich keine Auskunft geben – das wissen Sie ja, Frau Grappa«, zierte er sich. »Wenden Sie sich an die Pressestelle der Staatsanwaltschaft.«
    »Mach ich.« Ich hatte Verständnis, wahrscheinlich wollte Brinkhoff keinen Fehler machen, wenn es um die bevorstehende Suspendierung eines Oberstaatsanwalts ging.
    »Aber Sie können mir bestimmt sagen, ob Frau Blue Sie auf eine neue Spur gebracht hat, die den Ermittlungen über die Morde eine andere Richtung geben wird? So rein personalmäßig ...«
    Brinkhoffs Lachen dröhnte durch den Hörer. Wir verstanden uns.
    Zur Sicherheit rief ich auch bei Betty Blue an, sie war freundlich und im Hintergrund krähte der Prinz.
    »Ich habe dem Kommissar alles erzählt«, bestätigte sie mir. »Und die Aussage unterschrieben.«
    Die Pressestelle der Staatsanwaltschaft kündigte ein Fax an, das in wenigen Minuten an alle Redaktionen gesendet werden würde.
    Ich informierte die Sekretärin, ging in die Kantine, um mir einen großen Becher Kaffee zu holen.
    Miller saß dort und machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter.
    »Waren die Socken doch schon getragen?«, fragte ich.
    »Welche Socken?«
    » eBay. Fersenverstärkte Fußbekleidungen. Schon vergessen?«
    »Nein. Die werden wohl okay sein. Doch ich habe eine Angelausrüstung ersteigert. Ganz günstig – nur hundert Euro. Mit Carbon-Steckrute von über zwei Metern, Moosgummigriff, superleicht mit SIC-Beringung, dazu eine Rolle Flash 20 mit drei

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