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Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen

Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen

Titel: Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Übersetzungsarbeiten. Und wir finanzieren ihr einen Deutschkurs. Was dann kommt, werden wir sehen. Irgendwas fällt uns schon noch ein. Und jetzt erzählen Sie mir von dem Kind.«
    Ich schilderte ihr die Begegnung und fragte zum Schluss: »Wie kann man diesen Jungen finden?«
    »Das wird nicht einfach«, meinte sie. »Wie Sie ihn beschreiben, müsste der Kleine schulpflichtig sein. Er könnte also in einer der Auffangklassen gelandet sein. Aber in diese geht wiederum nur ein Bruchteil der Romakinder. Sie haben doch ein Foto! Das könnten wir in den Klassen herumzeigen. Vielleicht ist der Zufall auf unserer Seite.«
    Jetzt hatte ich eine Verbündete und durch Ivana einen Fuß in der Tür zu den Roma. Sie verteilte immer noch emsig Flugblätter. Pöppelbaum fotografierte sie, aber sie zeigte sich davon wenig beeindruckt.
    Dem Polizisten schienen Waynes Aktivitäten nicht zu gefallen, denn er steuerte nun den Bluthund an.
    »Die hatten wohl Schichtwechsel«, bemerkte Maxi.
    Tatsächlich! Der Beamte von vorhin war nicht mehr da. Ihn hatte der charmante POM Krüger abgelöst. Meine Nackenhaare stellten sich auf.
    »Na, hast du alles?«, fragte ich Wayne, ohne den Polizisten eines Blickes zu würdigen. Ich ahnte, dass der das nicht hinnehmen würde. Er hatte mich genauso wiedererkannt wie ich ihn.
    »Was soll das?«, stieß er hervor. »Sie behindern die polizeiliche Arbeit.«
    Wayne, der Krüger ja noch nicht kannte, erklärte ihm, wer wir seien.
    Prompt verlangte der Bulle die Presseausweise. Brav präsentierten wir sie.
    Maxi Singer und Ivana verfolgten den Dialog sichtlich erstaunt.
    »Ich mache das Recht am eigenen Bild geltend«, sagte POM Krüger nach eingehender Prüfung unserer Dokumente. »Wenn mein Bild in Ihrer Provinzzeitung erscheint, hat das Konsequenzen für Sie.«
    Ich überlegte, ob ich ihm meinen Standard-Vortrag über die Gewaltenteilung in einem demokratischen Staat und die Aufgabe einer freiheitlichen Presse halten sollte, entschied mich aber dagegen. Perlen vor die Säue zu werfen, war nicht mein Ding.
    »Kann ich Sie mal unter vier Augen sprechen, Herr Polizeiobermeister Krüger?«, fragte ich stattdessen, freundlich lächelnd.
    Er grinste leicht, rechnete wohl mit einem beruhigenden Appell meinerseits. Wir gingen zur Seite – von den Blicken der anderen verfolgt. Ich tackerte das Lächeln in meinem Gesicht fest.
    »Pass mal auf, du Hackfresse«, sagte ich leise und deutlich. »Wenn du kleiner Polizistenarsch glaubst, mich hier rumkommandieren zu können, dann versuch das ruhig. Aber dann hab ich dich auf dem Kieker. Und glaub mir, ich hab sehr viel Fantasie und kann dir dein kleines Leben zur Hölle machen. Denn Typen wie du haben immer was auf dem Kerbholz oder machen grobe Fehler. Hast du das verstanden, du Opfer?«
    Ich lächelte noch immer. POM Krüger war bleich vor Wut. Ob er mich sofort oder erst später mit seiner Dienstwaffe erschießen würde?
    »Das ist Beamtenbeleidigung«, zischte er. Seine Zähme malmten.
    »Zeig mich an«, schlug ich vor.
    Maxi, Ivana und Pöppelbaum schauten mir neugierig entgegen.
    »Alles geklärt«, strahlte ich und drehte POM Krüger den Rücken zu. »Der Polizeiobermeister hatte in den letzten Tagen einfach zu viel Stress. Und jetzt los, Wayne. Das Material über die Schließung des Strichs haben wir zusammen.«
    Ich versprach Maxi Singer, das Foto des Jungen zu mailen. Wayne verabschiedete sich auffallend herzlich von Ivana, der aber nicht anzumerken war, ob ihr das gefiel. Immerhin nahm sie seine Karte an. Doch als er sich abwandte, ließ sie das Papier in einen Busch fallen, der am Straßenrand nach Sonne und Wasser schrie. Mobby, der wie ich das Geschehen verfolgt hatte, steuerte genau auf diesen Busch zu und hob mühsam das Bein. Der Urin tröpfelte auf die Pflanze. Und auf die Karte.

Es ist, was es ist
    Ivana war schön und die Kamera liebte sie. Wayne legte mir eine Kollektion seiner Fotos auf den Schreibtisch. Die junge Frau hatte ein fein geschnittenes Gesicht mit einer klassischen Nase und hohen Wangenknochen. Es ging etwas Unschuldiges und Melancholisches von ihr aus.
    »Hat Maxi Singer dir etwas über sie erzählt?«, wollte er wissen.
    »Nicht viel. Nur, dass sie als Dolmetscherin jobbt und eng mit der Mission zusammenarbeitet«, log ich. »Sag bloß, du bist an ihr interessiert?«
    »Ich hatte schon lange keine feste Freundin mehr.«
    »Und jetzt muss es ausgerechnet ein Romamädchen sein?«
    »Kannst du dir aussuchen, in wen du dich

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