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Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen

Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen

Titel: Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Aber die Zigeuner sind das dreckigste Volk auf Erden. Deutschland wird untergehen und wir mit unserem Staat!
    Wie asozial ist ein System, das unserem Volk die Zukunft nimmt, die Menschen in die Armut, Arbeitslosigkeit und in den Drogensumpf treibt?! Wie kann es sein, dass Zigeuner als Kulturbereicherer mit offenen Armen empfangen werden und gleichzeitig die Deutschen in ihrem eigenen Land verrotten und oft am Existenzminimum leben und keine Perspektive haben? In den Hauseingängen stinkt es nach Pisse, weil sie anscheinend das Klo nicht finden oder es mit Müll verstopft haben. Sie benutzen leer stehende Wohnungen als Müllhalde, weil sie zu faul sind, ihren Unrat in die Tonne zu kloppen. Die Zustände sind ekelerregend und diese Vögel sollten dazu verdonnert werden, ihren Scheiß vor den Augen der Nachbarn selbst zu entsorgen. Danach ab nach Hause. Bulgarien freut sich schon.
    Diese Bulgaren werden niemals einer geregelten Arbeit nachgehen, sie haben alles in der Hand, was das Kriminelle angeht. Es kommen jede Woche drei bis vier volle Transporter aus Bulgarien und bringen neue Zigeuner. Die Frauen gehen natürlich anschaffen. Als ich einen Bulgaren gefragt habe, warum der seine eigene Tochter auf den Strich schickt, sagte er mir: Ich habe sie bis heute ernährt, jetzt ist sie dran. Und wenn ich das nicht mache, wird sie der Mann, den sie bekommt, auf den Strich schicken. Das war wohl das Wort zum Sonntag!
    Diese Mischung aus Fremdenhass, Faktenferne und Angst war mir nicht neu und sie war auch kein rein deutsches Problem. Frankreich war vor ein paar Monaten hart gegen Roma und Sinti vorgegangen und hatte sich allerhand Kritik anhören müssen.
    Im Norden Bierstadts hatte es schon immer soziale Probleme gegeben. Als der Bergbau boomte, störten die eingewanderten Polen. Jahrzehnte später waren es die türkischen Gastarbeiter. Die jeweils zuletzt Eingetroffenen ernteten den Hass der anderen. Und jetzt wurden die Roma angegriffen.

Harte Jungs
    Der nächste Tag begann ungewöhnlich früh für mich. Pöppelbaum hatte den Polizeifunk abgehört und warf mich gegen vier Uhr morgens aus dem Bett.
    »Hausräumung in der Nordstadt«, teilte er mit. »Und es gibt Ärger. Ich rieche das.«
    »Wer räumt?«, fragte ich verschlafen.
    »Der Eigentümer. Eine von diesen Heuschrecken. Vor dem Haus in der Mallinckrodtstraße stehen dreißig harte Jungs eines Sicherheitsdienstes. Die Bullen beobachten das Ganze.«
    »Ich bin gleich da. Fotografier alles, was sich bewegt …«
    »… und was sich nicht bewegt. Aye, aye, Grappa.«
    »Ich muss nur noch schnell duschen.«
    »Das musst du nicht. Ungeduscht passt du besser zu den Leuten im Haus gegenüber. Die haben nämlich schon seit Wochen kein Wasser mehr.«
    Nun gut. Katzenwäsche. Kaffee mit Milch. Sonnenbrille. Und weg.
    Als ich die Mallinckrodtstraße erreichte, fiel mir sofort der Pulk Schwarzgekleideter auf. Zwei von ihnen brachen gerade die Haustür auf. Die Menschen, die in dem Haus wohnten, beobachteten das Ganze durch die Fenster.
    Die Sicherheitsleute hatten die Haustür in Einzelteile zerlegt. Applaus brauste auf: Schaulustige aus der Nachbarschaft hatten sich ebenfalls so früh eingefunden und geizten nicht mit Kommentaren.
    »Scheißzigeuner!«
    »Endlich tut jemand mal was!«
    »Haltet doch einfach ein Streichholz ans Haus.«
    Die Ablehnung war körperlich zu spüren. Die Luft vibrierte. Zum Glück war die Polizei gut aufgestellt.
    »Halt mal auf die Faschos drauf«, bat ich Wayne und deutete auf die Zuschauer.
    Ein grauhaariger älterer Mann stieg aus einem Firmenwagen, der das Logo der Wohnungsgesellschaft Quantas trug. Er gesellte sich zu dem Polizisten, der den Einsatz zu leiten schien, und sprach mit ihm.
    Ein Kleinbus stoppte und entlud weitere Männer. Deren Overalls zierte ebenfalls das Quantas- Logo.
    »Das sind die Arbeiter, die gleich hier aufräumen sollen«, erklärte Pöppelbaum.
    Ich überlegte, wie ich mich fühlen würde, wenn ich mich im Haus aufhalten würde. Auf jeden Fall bedroht.
    Ein weiterer Wagen fuhr vor. Maxi Singer und Ivana stiegen aus. Pöppelbaums Augen weiteten sich.
    »Wer hat hier den Hut auf?«, wollte Maxi wissen. Da niemand antwortete, steuerte sie den Einsatzleiter an. Ich folgte ihr, um den Schlagabtausch nicht zu verpassen.
    »Sie wollen das Haus räumen?«, fragte die Missionsfrau.
    »Nicht wir, sondern der Eigentümer. Wir sichern die Aktion lediglich«, gab der Beamte zurück.
    »Ich bin der Vertreter der Quantas GmbH« ,

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