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Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen

Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen

Titel: Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Mailbox hat keine Nachrichten mehr. Was bedeutet das, Grappa?«
    »Dass sie gemerkt hat, dass du ihr misstraust«, antwortete ich. »Aber du hast auch allen Grund dazu. Sie hat uns nicht die Wahrheit gesagt.«
    Ich erzählte ihm von dem Hardcorepornofilm mit Zita und dem Bettelarmband.
    »Ich werde sie mir greifen, wenn sie wieder auftaucht«, kündigte ich an. »Ich will wissen, warum sie mir die Pferdebeine vors Haus gelegt hat und warum sie ein ähnliches Armband trägt wie die ermordete Zita. Ivana ist leider nicht das, was sie vorgibt zu sein.«
    »Es kann doch für alles noch eine einfache Erklärung geben«, widersprach Wayne.
    Es war schon merkwürdig. Wenn ich Ivana verteidigte, suchte Wayne nach Argumenten gegen sie, wenn ich sie beschuldigte, kramte er Argumente für sie zusammen.
    »Immerhin hat sie uns auf die richtige Spur gebracht«, wandte Pöppelbaum ein. »Als die Leiche über dem Türmchen gefunden wurde, hat sie eine mögliche Verbindung zu Zita hergestellt. Das hätte sie doch niemals gemacht, wenn sie mit den Morden etwas zu tun hätte, oder?«
    »Keine Ahnung. Wir werden sie fragen, wenn sie wieder auftaucht.«
    Und Ivana tauchte wieder auf. Aber nicht so, wie wir es uns erhofft hatten. Kleist teilte mir wenig später mit, dass sie lebensgefährlich verletzt im Krankenhaus lag. Sie war die Frau, die am frühen Morgen aus dem Fenster geworfen worden war und jetzt um ihr Leben kämpfte. Der Täter war spurlos verschwunden. Zeugen hatten einen heftigen Streit gehört. Aufschlussreich war, dass der Mieter der Wohnung, aus der Ivana gestoßen worden war, Dimitar Milev hieß. Allerdings konnte er selbst die Tat nicht begangen haben, denn er befand sich noch in Untersuchungshaft.
    Zuerst musste ich mal meine Arbeit machen.
    Versuchte Tötung in der Nordstadt – Mann stößt Bulgarin aus Fenster – Opfer schwebt in Lebensgefahr
    Beim Sturz aus dem ersten Stock eines Hauses am Nordmarkt ist die 25-jährige Dolmetscherin Ivana R. lebensgefährlich verletzt worden. Ein Mann soll sie aus dem Fenster gestoßen haben. Das Opfer wurde ins Krankenhaus gebracht und musste sofort notoperiert werden. Auch nach der OP besteht laut Polizei noch Lebensgefahr. Die Frau stammt aus Bulgarien und gehört zu den Romafrauen, die zur Prostitution gezwungen wurden. Sie konnte jedoch aus dem Milieu aussteigen und arbeitet heute als Dolmetscherin bei der Mission.
    Der Tathergang ist noch völlig unklar. Die Mordkommission hat Ermittlungen aufgenommen.

Ein einziges Rein und Raus
    Ich steckte mir eine kleine Kollektion von Fotos ein: Ivana, Zita, Milev, POM Krüger, Phil Sikowitz, Kalo und Donka Zima.
    Wayne saß im Großraumbüro vor einem Rechner. Er sah nicht gut aus.
    »Na, du?«, begann ich. »Wie geht es dir?«
    »Könnte besser sein. Ich war in der Klinik«, berichtete Wayne. »Ivana liegt noch immer auf der Intensivstation und niemand darf sie besuchen. Vor der Tür sitzt ein Bulle.«
    »Was hast du erwartet? Lass uns in den Norden fahren«, forderte ich Pöppelbaum auf. »Ich schau mir das Haus an und frage ein bisschen herum. Und dir tut Abwechslung gut.«
    Unwillig folgte er mir.
    Das Haus war einst hübsch gewesen. Ein Gründerzeitgebäude mit Stuckverzierungen unter den Fenstern – auch unter dem Fenster, aus dem jemand Ivana Rose geworfen hatte. Auf der Straße war Blut. Schwarz und eingetrocknet.
    »Schau mal nach oben«, sagte ich. »Auch auf der Stuckrosette klebt Blut. Der Täter muss Ivana schon in der Wohnung verletzt haben. Und dann hat er sie aus dem Fenster gestoßen.«
    Ich ging zum Klingelschild und drückte einen Knopf in der unteren Reihe. Nach einer Weile wurde geöffnet. Ein Mann wankte uns entgegen.
    »Grappa vom Tageblatt . Es geht um den Mordversuch über Ihnen«, begann ich. »Die Frau, die heute früh aus dem Fenster gestürzt ist. Es soll einen Streit gegeben haben. Haben Sie etwas gehört oder gesehen?«
    Der Mann starrte mich an. Ich war mir nicht sicher, ob er mich verstanden hatte. Vielleicht sprach er kein Deutsch. Auf jeden Fall hatte er getrunken.
    Pöppelbaum zog einen Zwanzigeuroschein aus der Jackentasche und steckte ihn dem Mann entgegen. Nun konnte er Deutsch.
    »Das war laut da oben. Der Kerl brüllte und sie schrie auch rum. Er schrie ›Schlampe‹ und ›Dreckshure‹.«
    »Das war also ein Deutscher?«, schlussfolgerte ich.
    »Klar war der deutsch. Und sie so ’ne Romanutte.«
    Pöppelbaums Blick wurde leer. »Wieso glauben Sie, dass die Frau eine Hure ist?«
    »In die

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