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Grappas Gespuer Fuer Schnee

Titel: Grappas Gespuer Fuer Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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nicht gut.«
    Kleist beruhigte mich. »Ihm wird schon nichts passieren, Maria. Er ist ein erfahrener Polizist und lässt sich nicht so leicht austricksen.«
    »Gegen Wahnsinn ist kein Kraut gewachsen.«
    »Ich werde versuchen, einen Durchsuchungsbeschluss für Elberbergs Wohnung in Bierstadt zu bekommen«, kündigte er an. »Mal sehen, was der Kaschmir-Bubi noch so alles sammelt.«
    »Glückwunsch übrigens, dass der Polizeipräsident deine Suspendierung abgelehnt hat«, sagte ich. »Ich werde diese Tatsache in der nächsten Ausgabe des Tageblattes lobend erwähnen.«
    »Ich bin entzückt!«, lachte er.
    POLIZEIPRÄSIDENT: DR. KLEIST ÜBER JEDEN ZWEIFEL ERHABEN
    Hauptkommissar bleibt im Amt – Mobby Madig scheitert mit Rücktrittsforderung
    Seine politischen Kontakte haben dem SPD-Parteichef nicht geholfen. Die Forderung, den Leitenden Hauptkommissar der Mordkommission, Dr. Friedemann Kleist, von seinem Amt zu suspendieren, verhallte ungehört. Der Polizeipräsident lehnte es ab, einen – so wörtlich – über jeden Zweifel erhabenen Kriminalisten »in die Wüste zu schicken«. Auch der Innenminister des Landes erteilte Mobby Madig eine Abfuhr. Er reagierte erst gar nicht auf das Schreiben des 56-jährigen SPD-Politikers, der bis vor Kurzem wegen Mordverdachtes in Untersuchungshaft saß. Er hatte gestanden, eine frühere Mitarbeiterin des Oberbürgermeisteramtes im Streit erwürgt zu haben. Diese Frau, Jessica B., hat die Stadtkasse um 1,5 Millionen Euro erleichtert, unter anderem um Sex- und Drogenpartys im Rathaus zu organisieren, an denen die Bierstädter Politprominenz teilnahm.
    Später hat Mobby Madig dieses Geständnis wieder zurückgezogen und behauptet, von der Polizei unter Druck gesetzt worden zu sein. Dr. Friedemann Kleist versicherte gegenüber unserer Zeitung, die Ermittlungen – unabhängig von Personen und politischem Filz – im Sinne des Gesetzes fortzuführen.
    Abends wartete ich vergeblich auf den Anruf von Brinkhoff. Ich versuchte mehrmals selbst, ihn auf seinem Handy zu erreichen, doch er meldete sich nicht.
    Mit einem unguten Gefühl ging ich zu Bett und hatte wirre, angstvolle Träume.
    Weitere Reisepläne
    Am Morgen noch immer keine Nachricht. Brinkhoff blieb unerreichbar. Dass Elberberg auch verschwunden war – vermutlich in die gleiche östliche Richtung –, trug nicht zu meiner Beruhigung bei.
    Ich rief Kleist an: »Brinkhoff meldet sich immer noch nicht. Ist es möglich, sein Handy zu orten?«
    »Natürlich ist das möglich«, antwortete er. »Ich kümmere mich darum.«
    Ich nannte ihm die Nummer.
    »Übrigens hat der Richter die Durchsuchung von Elberbergs Wohnung genehmigt.«
    »Wann passiert das?«
    »Die Aktion läuft gerade«, antwortete Kleist. »In einer Stunde weiß ich mehr.«
    Zu spät, um Pöppelbaum hinzuschicken, dachte ich. Aber das war auch nicht das Wichtigste im Moment.
    »Wie lange brauchst du, um das Handy zu orten?«
    »Ich bin schon dabei. Ich habe das Programm auf dem Rechner. Wartest du?«
    Minuten verrannen. Durchs Telefon hörte ich, wie er auf seiner Tastatur tippte.
    »Postleitzahl ist 17268. Brinkhoffs Handy ist in Ostdeutschland. Uckermark. In der Nähe der Stadt Templin.«
    »Dort steht Madigs Landhaus!«, rief ich aus. »Und die Elberberg-Sippe ist dort auch versammelt. Ich muss da hin, Brinkhoff suchen.«
    »Ich nehme mit den Kollegen dort Kontakt auf«, versprach Kleist.
    »Das reicht nicht!« Ich war in heller Aufregung. »Ich mache mich selbst auf den Weg. Wie ist die Adresse von Madigs Lusttempel?«

    Jansen war von meinen Reiseplänen nicht sonderlich begeistert.
    »Was versprichst du dir davon?«, fragte er. »Außer Brinkhoff zu finden?«
    »Er hat gesagt, dass er etwas überprüfen muss. Was, weiß ich nicht, denn er hat ein Geheimnis daraus gemacht.«
    »Dann stiefelst du also durch die Landschaft und rufst: ›Brinkhoff, wo bist du?‹ Oder nagelst ein paar Flugblätter an die Bäume der Uckermark?«
    »Sehr witzig«, grummelte ich. »Ich will Pöppelbaum mitnehmen.«
    Er seufzte. »Einverstanden. Dann hast du wenigstens jemanden, der auf dich aufpasst.«

    In meinem Büro startete ich den Rechner und checkte die Flugverbindungen nach Berlin. Templin war etwa achtzig Kilometer von der Bundeshauptstadt entfernt. Am Schönefelder Flughafen würde ich mir einen Mietwagen nehmen.
    Pöppelbaum stürzte herein. »Klasse, Grappa! Endlich mal wieder eine Recherche nach meinem Geschmack. Brauchen wir außer den Kameras noch andere Waffen?«
    »Nein,

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