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Grauen im Grand Hotel

Grauen im Grand Hotel

Titel: Grauen im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Besitzer des Hauses. Herzlich hieß er mich willkommen und sprach davon, daß das Wetter so bleiben würde.
    »Darauf hoffe ich«, gab ich lächelnd zurück. »Schließlich will ich die langen Spaziergänge genießen.«
    »Da sind Sie bei uns in Sils-Maria gerade richtig.« Er verbeugte sich knapp. »Wir werden uns sicherlich beim Dinner noch sehen.«
    »Das denke ich auch.«
    An der Rezeption arbeiteten zwei nette, junge Frauen. Eine davon hieß Lisa Kirchner. Sie trug ihren Namen auf einem kleinen Schild aufgedruckt, das an der Bluse klemmte. Auch sie hieß mich willkommen und stellte sich als Schwester des Hoteliers vor.
    »Nur Familie?« fragte ich.
    »Nicht nur.« Sie schob mir den Anmeldeblock zu. »Heute sind Sie schon der zweite neue Gast, der allein anreist.«
    »Das kommt vor.«
    »Dann nehmen Sie auch an den Kursen teil?«
    Ich unterbrach meine Eintragung. »Von welchen Kursen sprechen Sie, Frau Kirchner?«
    »Die Dr. Satorius in einem der Nebengebäude abhält. Er hat sich dort eine Schule eingerichtet.«
    »Das hatte ich nicht vor. Aber ich könnte es mir überlegen.«
    Sie schaute mich an. Ihr lockiges Haar umringelte ein schmales Gesicht. Der gelbe Pullover hatte die Farben der Sonnenblumen. »Ich weiß nicht so recht, ob Sie der Typ sind, der einen Kurs bei dem Doktor braucht.«
    »Kann man nie wissen. Was macht er denn?« Ich fragte es und unterschrieb den ausgefüllten Wisch.
    »Er ist Psychologe und Psychotherapeut.«
    »Nun ja, das ist wohl nicht so ganz mein Fall, wenn ich ehrlich bin. Wollte denn der andere Gast zu ihm?«
    »Herrn Golenkow, meinen Sie?«
    Lisa Kirchner hatte die Frage in einem völlig harmlosen und normalen Tonfall gestellt. Ich aber schrak zusammen, als hätte man mir mit einem Brett einen kräftigen Hieb auf den Kopf versetzt. Und ich duckte mich dabei unwillkürlich.
    Lisa Kirchner bekam meine Reaktion mit. Sie streckte den Arm aus, ohne mich jedoch zu berühren. »Was haben Sie denn?«
    Ich räusperte mich und bemühte mich gleichzeitig, meine Überraschung zu verbergen. »Es… es ist nichts, was Sie beunruhigen könnte. Heißt dieser Gast zufällig Wladimir mit Vornamen?«
    »Ja.« Sie lachte. »Er heißt so. Ich habe mir den Namen deshalb merken können, weil er so ungewöhnlich war. Wladimir Golenkow. Sagen Sie nur, Sie kennen ihn.«
    »Gut sogar.«
    »Und Sie beide wußten nicht, daß Sie unabhängig voneinander in dieses Hotel reisen?«
    »So ist es.«
    »Puh«, sagte sie und stieß die Luft aus. »Das ist aber wirklich eine Überraschung.«
    »Kann man wohl sagen. Aber ich möchte ganz sicher gehen. Können Sie den Gast beschreiben?«
    »Ja, das kann ich.«
    Ich erhielt eine gute Beschreibung und mußte zugeben, daß sie haargenau auf Golenkow zutraf.
    Er war also hier. Ein Zufall? Nein, bestimmt nicht. Wladimir gehörte nicht zu den Leuten, die sich zufällig an einem Ort aufhielten, an dem auch ich zu tun hatte. Das war einfach nicht drin, das konnte nicht stimmen. Da liefen möglicherweise zwei Fälle zusammen und wurden zu einem. Ich hob meinen Blick.
    Lisa schaute mich an. »Man sieht Ihnen an, Herr Sinclair, wie überrascht Sie sind.«
    »Stimmt. Ich hätte noch eine Frage.«
    »Bitte.«
    »Können Sie sich auch an einen weiteren Bekannten von mir erinnern. An einen Mann namens Cornell Degen?«
    Sie holte tief Luft und drückte ihren Kopf zurück. Aber sie nickte noch nicht, sondern flüsterte: »Natürlich kann ich mich an ihn erinnern. Er hat auch bei uns gewohnt.«
    »Und weiter?«
    »Er reiste ab. Sehr schnell sogar. Aber das lief alles über Dr. Satorius, der ja eines unserer Häuser gemietet hat. Cornell Degen war unser Gast, gehörte aber mehr zu ihm.«
    Ich hätte mir selbst gern auf die Schulter geklopft. Sehr früh schon nahm der Fall Konturen an. So hoffte ich auch, daß die Quelle Lisa Kirchner noch weiter sprudeln würde. Um das Telefon kümmerte sich ihre Kollegin, und ich wollte mehr über Cornell Degen wissen.
    »Ist Ihnen an Mr. Degen eigentlich sonst noch etwas aufgefallen?« erkundigte ich mich.
    Sie runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das?«
    »Nun ja, ich habe Ihnen erzählt, daß ich ihn kenne. Er war immer ein wenig zurückgezogen, in sich gekehrt, wenn Sie verstehen. Nie der große Aufreißer. Vielleicht sogar schüchtern.« Ich drückte mir beide Daumen, daß ich mit dieser Beschreibung ins Schwarze getroffen hatte.
    »Das ist nicht einfach.«
    »Weiß ich, Frau Kirchner…«
    Lisa strich ihr Haar zurück. »Ja, Sie haben recht. Er war

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