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Grauen im Grand Hotel

Grauen im Grand Hotel

Titel: Grauen im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas komisch. Er war immer so blaß, so unsichtbar…«
    Ich stolperte über den letzten Begriff. »Er war was — bitte?«
    Sie lachte. »Das war der falsche Ausdruck. Es gibt doch Menschen, die nicht auffallen.«
    »Ah — so meinen Sie das.«
    »Ja, man sah ihn und fragte sich, ob man ihn überhaupt zur Kenntnis genommen hat.«
    »Und er war Patient von Dr. Satorius?«
    »So ist es.«
    »Wohnen all seine Patienten in Ihrem Hotel?«
    »So war es abgemacht. Wir sind mehr ein Wintersport-Hotel. Im Sommer finden Sie hier oft einen Platz. Und der Doktor hat einige Zimmer für seine Patienten angemietet.«
    »Aber Herr Golenkow gehört nicht dazu, wie ich annehme?«
    »Nein. Das heißt, ich glaube es nicht. Jedenfalls stand sein Name nicht auf der Liste.«
    »Ich würde ihm gern einen guten Tag wünschen. Wo kann ich ihn denn finden?«
    »In der zweiten Etage. Dort Sind auch die Zimmer, die von Dr. Satorius angemietet wurden. Sie befinden sich in einem Quergang. Es ist ein kleiner Extratrakt.«
    »Ah ja, danke. Welche Zimmernummer hat mein Bekannter?«
    Sie schaute nach. »Zweihundertzweiundzwanzig.«
    »Danke. Und ich habe welche?«
    »Zweihundertvierundzwanzig.«
    Ich mußte lachen und nahm den Schlüssel an mich, den Lisa Kirchner mir zuschob. »Na, das ist ja wunderbar. Dann bin ich ja nicht weit von ihm weg.«
    »Ja, Sie haben Glück. Einen angenehmen Aufenthalt wünsche ich Ihnen bei uns im Grand Hotel, Herr Sinclair.«
    »Ich bedanke mich. Den werde ich bestimmt haben, wenn man so herzlich aufgenommen wird wie ich. Was sollte da noch schiefgehen?«
    »Nichts«, lachte sie. »Und das Wetter wird auch so bleiben, habe ich gehört.«
    »Alles bestens — danke.«
    Der Kofferboy hatte gewartet. Er nahm mein Gepäck wieder hoch und ging vor mir her zum Lift.
    Ich konnte zufrieden sein, denn der Fall lief sehr gut an. Besser konnte es nicht laufen…
    ***
    Die Waffe traf!
    Nicht das Gesicht des Mannes, wie es Wladimir vorgesehen hatte, sondern hämmerte gegen die Brust des Psychologen, der sich im letzten Augenblick gedreht hatte, als hätte er geahnt, daß die Waffe auf ihn zujagte. Er fluchte, prallte gegen die Wand, und Wladimir Golenkow, einmal so richtig in Form, ließ sich nicht stoppen. Natürlich ärgerte er sich über die Enge des Zimmers, die schränkte allerdings auch die Bewegungsfähigkeit der beiden Gorillas ein, die deshalb nicht gemeinsam angreifen konnten.
    Der erste warf sich dem Russen entgegen.
    Knallhart und kurz angesetzt war der Hieb, der den Leib des Kerls traf. Der Mann schnaufte, schwankte, aber er griff mit seinen langen Armen zu, fiel nicht und erwischte das Haar des Russen.
    Wladimir rammte seine Faust gegen das Kinn des Gorillas. Im Mund hörte er etwas knacken, dann war schon der zweite da, und seine Handkante fuhr wie eine Sichel schräg in die Tiefe. Wladimir zog den Kopf ein. Mehr konnte er nicht tun. Etwas fuhr wuchtig über seinen Nacken. Der Hieb ließ ihn stolpern. Ein Tritt beförderte ihn bis zum Bett.
    Rücklings kippte er darauf nieder.
    Der zweite Kerl hatte einen Totschläger gezogen. Wuchtig sauste die heimtückische Waffe auf Golenkow zu. Der rollte sich gedankenschnell zur Seite.
    Es klatschte dumpf, als der Totschläger mit vehementer Wucht das dünne Oberbett traf.
    Der Schläger fluchte.
    Golenkow kam wieder hoch — und sah vor sich ein Gebirge. Der erste Gorilla hatte sich breitbeinig aufgebaut, die Hände zusammengelegt, um sie wie eine Ramme auf den Kopf des Russen sausen zu lassen. Der KGB-Mann stieß seinen Schädel vor.
    Er traf den Unterleib, aber auch er wurde getroffen. Der Schlag erwischte seinen Rücken, und Golenkow hatte das Gefühl, keinen mehr zu haben. Alles bestand nur aus Schmerzen, aus Feuer, aus einem wahnsinnigen Brand, der in die Höhe flutete und sich sogar in seinem Nacken ausbreitete. Er verlor die Übersicht, hörte sich selbst schreien und mußte noch einen Kniestoß hinnehmen, der ihn an der Schulter erwischte und ihn wieder zurückschleuderte.
    Er lag auf dem Bett, von Schmerzen durchtobt. Seine drei Gegner sah er nicht mehr deutlich. Dabei spielte es keine Rolle, daß auch die beiden Bastarde etwas abbekommen hatten, sie standen wenigstens noch auf den Beinen, und sie hielten die verfluchten Totschläger in den Händen. Dabei strömten sie einen Willen aus, der keinen Zweifel daran ließ, daß sie ihren Gegner erschlagen wollten.
    Dagegen hatte Satorius etwas.
    Er griff unter seinen Mantel, holte eine Pistole hervor. Es war eine Luger. Er

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