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Grauen im Grand Hotel

Grauen im Grand Hotel

Titel: Grauen im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entlang, der in das Fex-Tal führte.
    Das war mehr etwas für Urlauber und nichts für mich. Ich interessierte mich für das Gelände an der linken Seite des Wegs. Es wirkte in der Dämmerung wie eine wolkige Schatteninsel. Zwar standen auf dem Grundstück einige Laternen verteilt, sie aber befanden sich zumeist dort, wo die Tennishalle und das Schwimmbad ihre Plätze gefunden hatten. Da wollte ich nicht hin.
    Ich mußte Satorius suchen. Ihn und seine Helfer, um von ihnen zu erfahren, was mit Wladimir Golenkow geschehen war. So hatte ich es vorgesehen.
    Daß alles ganz anders kam, konnte ich nicht ahnen. Noch hatte das Grauen im Grand Hotel nicht begonnen…
    ***
    Er ging durch das Haus wie ein mächtiger Dämon durch sein Reich. Er hatte noch vor wenigen Minuten mit seinen beiden Helfern gesprochen und sie genau instruiert.
    Wenn jetzt noch etwas schiefging, dann war es Zufall oder Schicksal, aber nicht gewollt.
    Kein Licht, denn der alte Dämon haßte die Helligkeit. Er mochte sie ebensowenig wie sein Diener. Satorius hatte sich inzwischen an das Dunkel so sehr gewöhnt, daß er es ansah wie einen guten Freund, der sich wie ein Schutzwall um ihn stellte.
    Vor der Tür zu seinem Raum blieb er stehen. Obwohl der Götzenkopf es nicht sehen konnte, verbeugte sich Satorius, bevor er öffnete. In der Finsternis leuchteten die Augen in einer intensiven Farbe, die nicht nur das Licht abgaben, sondern zudem noch etwas anderes ausströmten, das Satorius wie eine Sucht erreichte.
    Die Sucht aus den Tiefen der Erde, die Sucht aus der Hölle, aus anderen Dimensionen.
    »Ich komme!« hauchte er. »Ich komme zu dir, um dich zu holen. Ich werde dich dorthin stellen, wo du hingehörst und dich die Erinnerung wieder überfällt, pu wirst dich fühlen, als wären die vielen vergangenen Jahrhunderte ein Nichts, als hätten sie gar nicht existiert, als wäre alles so wie damals, als dich die Römer herbrachten und dir den Höhlentempel weihten, wo ich dich fand.«
    Nach diesen Worten der Begrüßung verbeugte sich Satorius ein weiteres Mal.
    Dann erst betrat er die Kammer.
    Die alte, verbrauchte, nach Moder und Feuchtigkeit riechende Luft störte ihn nicht. Er war einzig und allein auf den ungewöhnlichen Schädel fixiert, dem er seine Arme entgegenstreckte und ihn mit den Händen umfaßte, als er nahe genug herangekommen war.
    Unter seinen Handflächen spürte er die Rinde. Sie kam ihm vor wie die Haut eines Menschen, der aus einem schlammigen Bad gestiegen war, denn auf und in ihr hatte sich Feuchtigkeit gesammelt. Es bedurfte nur eines kleinen Rucks, um den Schädel von seinem Platz abzuheben.
    Jetzt hatte er freie Bahn!
    Seine Augen glänzten in wilder Vorfreude, die Zunge umkreiste einige Male die Lippen. Er schluckte, er atmete heftig, er konnte nur immer wieder in die Augen schauen, die einen kalten Glanz bekommen hatten und ihm Botschaften aus tief vergrabenen Zeiten zusandten. Satorius drehte sich um.
    Er ging zur Tür.
    Mit dem Fuß schob er sie auf.
    Kühle Luft umfing ihn. Er schaute über das Gelände, vor die dunkle Kulisse der Bäume, hinein in den schwachgrauen Himmel, und er sah auch den Dunst, der lautlos über den Boden kroch, als würde er aus zahlreichen Händen bestehen, die keine Hindernisse kannten. Er war bereit.
    Der alte Dämon ebenfalls.
    Und Satorius beugte seinen Kopf vor, um die Lippen auf Farrax' Schädel zu drücken.
    Es war der dämonische Kuß, der den Pakt zwischen Mensch und Götzen endgültig besiegelte…
    ***
    Wladimir Golenkow lag in der Dunkelheit und wußte, daß sie ihn irgendwann holen würden. Es ergab keinen Sinn, wenn sie ihn verhungern oder verfaulen lassen würden, denn er war so etwas wie ein Trumpf-As in diesem dämonischen Spiel.
    Die Frage war nur, wann sie erscheinen würden. Außerdem wußte der KGB-Mann nicht, ob es inzwischen dunkel geworden war. Seinem Gefühl nach mußte die Dämmerung bereits eingesetzt haben. Die Schmerzen in seinem Rücken waren zwar noch vorhanden, aber der andere Druck auf seinem Oberkörper überwog. Die Metallblätter waren sehr scharf gespannt, sie preßten sich gegen seine Haut, und sie gaben auch nicht nach.
    Oft genug hatte er versucht, die Gurte zu lockern, es hatte keinen Sinn gehabt.
    Er lag auf dem Rücken starrte nach oben, wo irgendwo die Decke sein mußte. Seine Gedanken drehten sich um John Sinclair. Um sich von seiner eigenen Lage abzulenken, beschäftigte er sich mit dem Geisterjäger. War es Zufall, daß er in diesem kleinen Schweizer Ort

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