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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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Häberle hatten
sofort eine grenzüberschreitende Suche nach den Falkensteins angeordnet. Denn
falls am Fahrzeug des verunglückten Ehepaars Fischer tatsächlich manipuliert
worden war, konnte nicht ausgeschlossen werden, dass Ähnliches auch den
Falkensteins drohte. Aus unerklärlichen Gründen waren sie jedoch auf ihrem
Handy nicht zu erreichen. Einmal hatte sich Frau Falkenstein zwar gemeldet,
doch war die Verbindung nach wenigen Sekunden zusammengebrochen. Weil weitere
Anwählversuche nur zur Mailbox führten, veranlasste das Landeskriminalamt
Durchsagen bei verschiedenen Rundfunksendern in Österreich, Süddeutschland und
der Schweiz. Die Falkensteins wurden damit aufgefordert, sofort anzuhalten und
»aus Sicherheitsgründen« die Polizei anzurufen. In Baden-Württemberg und Bayern
wurde auf der A7 in Richtung Kassel weiterhin nach dem Geländewagen Astors
gefahndet, dessen Kennzeichen sich Häberle während seines Aufenthalts auf dem
Campinglatz notiert hatte.
    Von der
Unfallstelle aus waren die beiden Kriminalisten zurück ins Tannheimer Tal in
den Hochsteinhof gefahren, nachdem sie sich telefonisch angekündigt und um ein
»dringendes Gespräch« mit Larissa und Dirk Jensen gebeten hatten. Jensen, so
war ihnen von Larissa beschieden worden, sei noch unterwegs, werde aber in
einer halben Stunde zurück sein.
    Als die
beiden Kriminalisten im Hotel eintrafen, war er bereits da und ließ sich mit
Häberle und Grantner ins Besprechungszimmer führen. Er und Larissa waren von
dem abendlichen Besuch sichtlich überrascht. »Sind Sie denn noch nicht
weitergekommen?«, fragte Jensen, um überhaupt etwas zu sagen. Larissa war blass
und nervös.
    Grantner
räusperte sich und schilderte ohne Umschweife und emotionslos, was sich
zugetragen hatte, während Larissa mit den Tränen kämpfte, und Jensen bleich auf
seinem Stuhl saß. Als der Chefinspektor mit seinen Erklärungen fertig war,
herrschte bedrückte Stille.
    Häberle
sah sich bemüßigt, die Anspannung zu lösen. »Wir sind nun an einem Punkt
angelangt, der – so glauben mein Kollege und ich – es
dringend geboten erscheinen lässt, sämtliche Zurückhaltung fallen zu lassen,
was Ihre Einschätzung der involvierten Personen anbelangt«, sagte er mit
ruhiger Stimme.
    Grantner
stimmte ihm zu. »So ist es. Um es in aller Deutlichkeit zu sag’n: Wir hatt’n
bisher gewisses Verständnis, wenn S’ uns nicht alles über die anderen
Herrschaft’n sag’n wollten. Aber jetzt san schon vier Menschen tot – oder
eigentlich noch mehr, wenn man die Unfalltoten der letzten Jahre dazu nimmt – da
dürf’n persönliche Dinge keine Rolle mehr spiel’n.« Er sah Larissa
durchdringend an: »Und da meine ich ganz besonders auch Sie, gnädige Frau.«
    Larissa
zitterte. Jensen erkannte dies und versuchte, ihr beizustehen: »Sie sollten
berücksichtigen, dass Larissa gerade erst ihre Mutter verloren hat.«
    Grantner
runzelte die Stirn. »Die gnädige Frau weiß ganz genau, was ich meine – und vielleicht
ist es besser, dies hier nicht in allen Details breitzutret’n.« Seine Stimme
klang noch immer charmant. Er ließ Larissa nicht aus den Augen. »Denken
S’einfach an das Bildchen.«
    Larissa
hielt ihren Blick auf ihre Hände gesenkt, in denen sie ein tränenfeuchtes
Papiertaschentuch hielt. »Es ist ein Fluch«, schluchzte sie schließlich. »Seit
Vati tot ist, hat sich so viel verändert.«
    Jensen
unternahm erneut einen Versuch, Larissa zu helfen. »Sie wissen doch, dass
Larissas Tante diese verwandtschaftlichen Verhältnisse aufgedeckt hat.«
    Grantner
nickte. »Das ist uns bekannt. Und dass Frau Karin Waghäusl die ganzen Umstände
sozusagen als ein Zeich’n des Himmels gedeutet hat.«
    »Ja«,
stellte Jensen betont sachlich fest, »wenn man’s so nennen will, auch als einen
Hilferuf ihres verstorbenen Mannes, dessen Seele keine Ruhe findet.«
    Häberle
sah die Gelegenheit für eine Nachfrage gekommen und wandte sich an Larissa:
»Hatte Ihre Mutter irgendeinen Kontakt nach Bad Waldsee?«
    Larissa
blickte unerwartet schnell auf. »Bad Waldsee? Wie kommen Sie denn da drauf?«
    Häberle
verschränkte seine Arme. »Nur so eine Frage. Hatte sie denn?«
    »Nicht
sie«, sagte Larissa zögernd, »aber meine Tante.«
    Häberle
entsann sich der familiären Verhältnisse der Professorin. »Frau Platterstein
hatte noch Kontakt nach Bad Waldsee?«
    »Nicht
wirklich, nein. Aber sie … «, Larissa stockte, »… na ja, sie hat doch wegen der
Schwindeleien mit Geistheilen und all

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