Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
Vom Netzwerk:
der
kleinen Sitzgruppe Platz nahmen und die Federung des Gefährts ächzte. Während
Grantner einige Handy-Gespräche mit seinen Ermittlern in Reutte führte, ließ
Häberle die Kronkorken zweier mitgebrachter Weizenbierflaschen wegschnippen. In
Ermangelung richtiger Gläser goss er das aufschäumende Getränk in große
Plastikbecher. »Nicht gerade stilecht«, grinste er, »aber wir sind ja
schließlich nicht im Urlaub.« Er prostete seinem Kollegen zu.
    »Wir
versuchen gerade, den Staatsanwalt davon zu überzeugen, dass wir den Wohnwagen
von Astor durchsuchen müssen«, erklärte Grantner und wischte sich den Schaum
vom Mund. Häberle wollte sich nicht über das Verhältnis zwischen
Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft auslassen, obwohl er einiges dazu hätte
beitragen können. Stattdessen meinte er: »Falls der Astor Dreck am Stecken hat,
wird er aber clever genug sein, nichts Belastendes auf seinen Laptops im
Wohnwagen drauf zu haben.«
    Grantner
nickte. »Vermutlich hast du recht. Aber du weißt auch, dass die
Computerexperten heutzutage alles wieder lesbar machen können, was jemals auf
einer Festplatte drauf war.«
    Häberle
wusste dies zwar aus vielen vorausgegangenen Fällen, vermochte aber nicht
einzuschätzen, ob es nicht längst gewiefte Computernarren gab, die tatsächlich
alle elektronischen Spuren beseitigen konnten.
    »Und
was hältst du von dieser Larissa?«, fragte Grantner leicht missmutig, obwohl er
spürte, dass der kräftige Schluck Weizenbier ihn wieder aufbaute. Allerdings
würde dies nur von kurzer Dauer sein. Wenn er Alkohol trank, wurde er nach
einem arbeitsreichen Tag schnell müde.
    »Sie
hat ein Verhältnis mit Astor – das ist klar. Daheim spielen
sie und ihr Ehemann das traute Gastwirts-Ehepaar, aber drumrum ist alles aus
den Fugen geraten, da wett’ ich mit dir, Paul. Und wenn Karins Mutter in dieser
Hütten-Gesellschaft den einen oder anderen unter die Lupe genommen hat, dann
war Astor sicher darüber informiert. Ich bin überzeugt davon, dass es ihm
gelungen ist, Larissa darüber etwas zu entlocken.«
    »Oder
sie hab’n gemeinsame Sache g’macht.«
    »Glaub
ich eher nicht«, resümierte Häberle, »dazu war ihre von euch geschilderte Reaktion
auf den Tod ihrer Mutter allzu heftig. Mein Eindruck ist viel mehr der, dass
sie sehr schockiert ist. Das kann sie nicht so ohne Weiteres schauspielern.«
    »Meine
Kollegen«, fuhr Grantner fort und nahm noch einen Schluck Bier, »haben heut’
alles unternommen, um diese Professorin ausfindig zu machen. Sie hat aber hier
an der Rezeption des Campingplatzes nicht geäußert, wohin sie fährt.«
    »Das
ist auch nicht üblich auf Campingplätzen«, entgegnete Häberle.
    »Weiß
ich. Deine Kollegen sind uns bei der Suche nach ihrem Fahrzeug behilflich. Es
scheint aber wie vom Erdboden verschwunden zu sein. Und bei ihr daheim in
deinem Geislingen ist sie auch nicht angekommen.«
    »Soweit
ich weiß, hat sie das Wohnmobil ja noch bis morgen angemietet.«
    »Und
was hältst du von diesem dubiosen Keller, von dem du mir berichtet hast?«
Grantner tat sich nach den langen Ermittlungstagen schwer, in Gedanken die
Zusammenhänge zu ordnen. Er blickte erschöpft in die aufziehende Dämmerung
hinaus, die sich über den Campingplatz legte.
    »Ich
hab darüber lang mit meinen Kollegen telefoniert. Noch gibt es nur diese
diffusen Zusammenhänge mit den Ahnen der Familie Waghäusl und jener des
Exmannes von dieser Professorin Platterstein. Aber juristisch wirst du da
nichts zusammenbasteln können.«
    Häberle
nahm einen kräftigen Schluck. Noch bevor Grantner etwas sagen konnte, ertönte
der Rufton von Häberles Handy. Er holte das Gerät aus seiner Freizeitjacke und
sah auf dem Display die Nummer seiner Göppinger Dienststelle. Es war Specki,
der gleich zur Sache kam: »Das Wohnmobil der Frau Platterstein wurde
aufgefunden. Es steht auf einem Parkplatz südlich von Bad Wurzach. An der B
465. Genauer gesagt, von Leutkirch kommend, zwischen Reichenhofen und
Diepoldshofen.«
    »Ach«,
entfuhr es Häberle, »und die Dame selbst?«
    »Ist
spurlos verschwunden. Das Wohnmobil ist aber nicht verschlossen. Die Kollegen
sagen, es sehe so aus, als sei sie nur kurz ausgestiegen und nicht mehr
zurückgekommen. Sie hat sogar ihr iPhone im Handschuhfach zurückgelassen. Der
Parkplatz ist übrigens wegen eines aufgeschütteten Erdhügels nur schwer
einsehbar.«
    »Schick
sofort einige Kollegen der Spurensicherung hin«, ordnete Häberle an. »Ich werd’
auch

Weitere Kostenlose Bücher