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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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starkgemacht, den
Mineralölmultis bürokratische Bürden aufzuerlegen – aber
mehr als ein lächerlicher Aktionismus war auch die Forderung nicht, die Preise
nur einmal täglich verändern zu dürfen.
    Häberle
ärgerte sich, schon wieder über Politik nachgedacht zu haben. Schließlich hatte
er das große Glück, heute das Hobby mit dem Dienstlichen verknüpfen zu können.
Die Sonne, die im Osten schon deutlich über die hohen Berge geklettert war,
blendete ihn, als er den Kreisverkehr am Ortsausgang von Schattwald verließ und
sich Zöblen näherte, das seit einigen Jahren weiträumig umfahren werden konnte.
Vor ihm war bereits der charakteristische Zwiebelturm der Tannheimer Kirche zu
erkennen, dahinter die Seilbahn zum Neunerköpfle, wo an diesem herrlichen
Sonntag sicher wieder jede Menge Gleitschirmflieger starten würden. Allerdings
braute sich links drüben am Aggenstein eine Nebelschwade zusammen.
    Vorbei
an der Talstation des Neunerköpfles, die bereits mehrfach in den Akten dieses
Falles genannt worden war, rollte das Wohnmobil noch knapp einen Kilometer
weiter, ehe Häberle den Blinker nach links setzte und nach Grän abbog. Beim
Vorbeifahren an der Polizeiinspektion überlegte er für einen kurzen Moment, ob
er den Kollegen gleich einen Besuch abstatten sollte. Dann jedoch entschied er,
sich zunächst auf dem Campingplatz anzumelden. Dieser lag außerhalb des Orts,
an der Straße Richtung Pfronten und ein paar Höhenmeter über dem Zentrum.
    Häberle
parkte auf der Zufahrtsspur und stellte zufrieden fest, dass es auf dem
Campingplatz noch genügend freie Stellplätze gab. Er betrat die geräumige
Rezeption, die ihm von früheren Aufenthalten her vertraut war, und erklärte der
Dame hinterm Tresen, dass er allein sei und ein paar Tage bleiben wolle – je
nach Wetterlage.
    Die
Formalitäten waren rasch erledigt, und er durfte sich einen Stellplatz frei
wählen. Allerdings ärgerte ihn, dass er fürs Wlan-Netz, das ihm per Laptop den
Zugang zum Internet ermöglichte, eine extra Gebühr entrichten musste. Wenn er
privat hierher kam, brauchte er einen solchen Anschluss nicht, doch heute
erschien es ihm sinnvoll, auf diese Weise Kontakt zu seiner Dienststelle halten
zu können – obwohl ihn allein schon die Mitnahme des Laptops Überwindung
gekostet hatte.
    »Ach
ja«, sagte er im Hinausgehen, als fiele ihm die Frage jetzt erst ein, »ich
suche ein paar Bekannte hier. Können Sie mir sagen, ob sie schon hier sind und
wo ich sie finde?«
    Die
wortkarge Dame hinterm Tresen wandte sich ihrem Computer zu. »Wie heiß’n denn
die Herrschaft’n?«
    »Fischer,
Falkenstein und Astor«, erwiderte Häberle so schnell, dass keinerlei Zweifel an
der Freundschaft zu ihnen bestehen konnte.
    »Ach,
der Herr Astor«, nickte die Frau, »ein Dauergast bei uns. Gleich vorn, wenn Sie
reinfahren links, hinterm Kreuz.« Sie klickte ein paar Mal mit der
Computermaus. »Die Fischers stehen dort nur drei Plätze weiter. Und … «,
wieder das Mausklicken, »… die Falkensteins habe ich im oberen Teil. Wenn Sie
reinfahren rechts am Sanitärgebäude entlang und dann links zum Zaun hin.«
    »Herzlichen
Dank«, bedankte sich Häberle ebenso freundlich und ging zu seinem Fahrzeug
zurück. Er ließ das Wohnmobil mit dem Göppinger Kennzeichen MM 600 den asphaltierten
Weg in den Platz hinabrollen und sah links vor sich das beschriebene Holzkreuz.
Ein kurzer Blick zum Himmel genügte, um abschätzen zu können, wo es zu dieser
Jahreszeit nicht allzu schattig war. Häberle entschied sich für die linke
Reihe, in der nur zwei Wohnmobile standen. Er parkte rückwärts in die
ausgewiesene Parzelle ein, schloss sein Stromkabel an den Steckdosenverteiler
an und genoss die frische Bergluft. Wer ihn so sah, wie er in Jeanshemd und
Freizeithose um das Wohnmobil ging, aus einer schmalen Klappe Campingstuhl und – tisch
herausholte und vor dem Wagen aufstellte, der konnte ihn tatsächlich für einen
abenteuerlustigen Rentner halten, der sich ein paar Ferientage im Tannheimer
Tal gönnte.
    Er
brühte sich einen Kaffee, aß eine Butterbrezel, die er noch schnell unterwegs
gekauft hatte, und legte sich einen Plan für die weitere Vorgangsweise zurecht.
Dass in diesem Moment sein Handy läutete, empfand er als ziemlich störend. Auf
dem Display war die Nummer der Göppinger Dienststelle zu sehen.
    »Ja,
Häberle im Tannheimer Tal«, brummte er.
    Es war
Linkohrs Stimme, die sich meldete und ziemlich aufgeregt klang. »Sind Sie

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