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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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hab’n die
da ob’n net olle a klaane Mack’n? Oder kommt mir das nur so vor?«
    Platzko verkniff sich eine Bemerkung, um zwei weitere
Neuigkeiten loszuwerden. »Das Labor hat das Ergebnis zu der
Zwanzig-Milliliter-Einwegspritze geschickt. Leichte Antragungen von
Remifentanil.« Er sah von seinen Notizen auf. »Das Zeug, mit dem Frau Waghäusl
totgespritzt wurde.«
    Grantner stützte seinen Kopf mit dem Unterarm auf der
Schreibtischplatte ab und nickte nachdenklich. »Glaub’n S’, dass einer so blöd
ist, die Tatwaffe untern eigenen Wohnwagen zu legen?«
    »Wohl
kaum«, entgegnete Platzko. »Außerdem muss es nicht unbedingt die Tatwaffe sein.
Denn an der Nadelspitze fanden sich keine Haut- oder Blutpartikel, die auf
einen Einstich schließen lassen könnten.«
    »Naja«,
zweifelte Grantner, »die Nadel kann ja schnell und leicht abgewischt worden
sein.«
    »Ich
seh schon«, seufzte Platzko, »Sie sind heute mit nichts zu begeistern.« Er
griff zu einem weiteren Notizzettel. »Aber wie wär’s mit dieser Nachricht: Ein
Waldbauer hat gestern Nachmittag den Rucksack von Frau Waghäusl gefunden. Im
Steilhang, abseits des Wanderwegs, der an der Seilbahn entlang zum Neunerköpfle
raufführt.«
    »Und?«
Grantners Interesse war geweckt.
    »Alles
da, was reingehört. Auto- und Hausschlüssel, Geldbeutel samt aller Dokumente,
wie Ausweis, Führerschein, Kreditkarten – auch
mit Bargeld. Und sogar ihr iPhone ist noch heil. Allerdings mit leerem Akku.«
    »Der
Täter hat den Rucksack also in der Seilbahn mitgenommen«, konstatierte
Grantner.
    »Ja.
Vermutlich, damit man die Leiche nicht gleich identifizieren konnte. Nur so
gibt es Sinn.«
    »Er
steigt dann aber droben mit zwei Rucksäcken aus der Bahn. Das müsste doch dem
Menschen an der Bergstation der Seilbahn aufg’fall’n sein.«
    »Naja,
dieser Motatsch – so heißt der Angestellte – hat
doch immerhin gemeint, der Mann, der mit der Frau hochgefahren sei, habe
irgendetwas unterm Arm gehabt. Erinnern Sie sich nicht?«
    Grantner
nickte. »Natürlich erinner ich mich. Mein Eindruck war aber eher, dass der
Seilbahn-Angestellte gepennt hat.«
    »Was
der Täter aber nicht einkalkulieren konnte.«
    Der
Chefinspektor musste sich eingestehen, dass Platzko recht hatte und wandte sich
einem anderen Thema zu. »Wir müssen unbedingt dieses iPhone wieder in Gang
setzen.«
    »Ist
schon in die Wege geleitet. Unsere Spezialisten werden den Pin-Code knacken.«
    Platzko
hob ein Blatt mit Computerausdrucken hoch. »Auch die Deutsche Telekom hat
inzwischen reagiert.«
    »Oh,
welch ein Wunder. Am Wochenende?«, brummte Grantner. Immerhin hatten sie
bereits am Freitagabend über die Staatsanwaltschaft die Verbindungsdaten von
Waghäusls Handy-Vertrag angefordert. Grantner wusste nicht so genau, wie gerade
in Deutschland die aktuellen Bestimmungen zur Speicherung solcher Daten
lauteten. Seinem Kenntnisstand zufolge, konnten sie zwar im Fall einer Straftat
abgerufen werden, aber nur noch für einen kurzen Zeitraum. Denn mit der jeweils
nächsten Mobilfunk-Abrechnung wurden sie gelöscht. Die Deutschen und ihr
Affentheater beim Datenschutz, dachte er. Die schützten doch nicht die Bürger,
sondern die Straftäter.
    »Eine
erste Auswertung hat gezeigt, dass Frau Waghäusl jede Menge interessante
Kontakte gepflegt hat«, deutete Platzko auf handschriftliche Anmerkungen, die
ein Kollege am Rande der Zahlenkolonnen angebracht hatte. »Daraus ergibt sich
übrigens auch, dass ihre Tochter Larissa noch ein in der Schweiz angemeldetes
Handy hat.«
    »Oh?
Was für einen Sinn macht so was denn?«
    »Keine
Ahnung. Vielleicht hat sie’s nach ihrem Umzug nach Tannheim nie umgemeldet.«
    »Und
bezahlt dann immer Auslandstarif, wenn sie hier telefoniert?«
    Platzko ging nicht darauf ein. »Die letzten Tage bis
Freitag hat Frau Waghäusl sehr häufig mit dem Anschluss einer Frau Dr.
Hildtraud Platterstein telefoniert. Wohnhaft in Deutschland, in 73312
Geislingen. Liegt im Kreis Göppingen.« Der Kriminalist nahm einen weiteren
Ausdruck zur Hand. »Wenn man die Geodaten der Mobilfunker hinzuzieht, hat sich
diese Platterstein während der Gespräche, die zwischen Sonntag und
Donnerstagabend stattgefunden haben, auch im Tannheimer Tal aufgehalten. In der
Funkzelle Tannheim.«
    »Interessant«,
kommentierte Grantner. »Diese Dame ist uns aber bisher noch nicht übern Weg
g’lauf’n?«
    »Soweit
ich das seh, nicht. Nein. Aber wir sollten dies unseren Göppinger Kollegen
melden.«
    »Und mit wem hat

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