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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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die Waghäusl sonst noch Umgang
gepflegt?«
    »Mit den anderen halt, die wir kennen«, erwiderte Platzko
emotionslos. »Sehr viel mit Josefina Hallmoser, der die Hütte g’hört. Aber auch
mit diesem Dirk Jensen und mit Fischer und Falkenstein. Mit Mullinger offenbar
gar nicht und auch mit Astor nicht. Zumindest nicht in den vergang’nen zwei
Woch’n. Soweit reichen die Verbindungsdaten zurück.« Er fügte an: »Es gibt
natürlich noch jede Menge andere Verbindungen zu Personen, die wir bisher nicht
kennen. Auch ein Blumengeschäft in Geislingen taucht einige Male auf.«»Hört
sich alles nicht gerade aufregend an.«
    »Ich bin ja auch noch nicht fertig«, trumpfte Platzko
auf. »Da gibt es auch einige Krankenhäuser, die sie mehrfach angewählt hat. Und
ein unfallforensisches Institut in Geislingen.«
    »Ach«, staunte Grantner, »und was schließen wir da
draus?«
    Sein Kollege runzelte die Stirn. »Das mit den
Krankenhäusern versteh ich nicht. Aber die Sache mit diesem Institut könnte
einen Sinn machen, wenn man an diese Unfälle auf der A7 denkt.«
    »Sie
meinen, da ist irgendeine Sauerei g’lauf’n?«
    »Soll
ich Ihnen sagen, was ich ganz persönlich denke?«
    »Sie
dürf’n alles sag’n, Herr Kollege. Nur raus mit der Sprach’«, ermunterte
Grantner den jungen Kriminalisten.
    »Vielleicht
hatte jemand Interesse daran, die drei Männer aus der Gruppe im Laufe der
letzten Jahre aus dem Weg zu räumen und es nach Unfällen aussehen zu lassen.«
    »Und
bei der Waghäusl hat man’s dann kurz und schmerzlos machen müss’n, weil’s
schnell hat geh’n soll’n?«, griff Grantner den Gedankengang seines Kollegen
auf.
    »Stellt
sich nur die Frage, was die verblichenen Herrschaften alle g’wusst hab’n, das
irgendjemandem hätte gefährlich werden können.«
    »Sicher nicht der Hokuspokus auf der Hütt’n da ob’n«,
meinte Grantner gereizt. Er hatte Kopfweh und fühlte sich ziemlich erschöpft.
Es wurde höchste Zeit, dass sich die Kripo aus Deutschland ernsthaft um die
Sache kümmerte. »Wann taucht eigentlich der Kollege aus Göppingen auf?«
    »Er hat
schon ang’ruf’n. Er hat sich als Tourist auf dem Campingplatz in Grän
niedergelassen. Inkognito sozusagen. Keine schlechte Idee von ihm.«
    Grantner
grinste. »Feine Sache für den Herrn Kollegen. Campingurlaub im Tannheimer Tal
und nebenher ein bisserl ermitteln.«
    »Er
will heute Vormittag zur Hütte rauffahren und hat gefragt, ob Sie ihn begleiten
wollen.«
    »Kann
ich machen. Wie heißt der noch mal?«
    Platzko
blätterte wieder in seinen Papieren. »Häberle heißt er, August Häberle.«
    »Hat er
gesagt, wann er sich bei mir meldet?«
    »Sobald
er sich auf dem Campingplatz eingerichtet hat.« Platzko sah auf seine Papiere,
auf denen er das Wichtigste aus dem Gespräch mit Häberle notiert hatte. »Ach ja – dann
hat er noch gefragt, ob in unserem Fall schon eine Posaune eine Rolle gespielt
habe.«
    »Eine
Posaune?« Grantner musste kurz nachdenken. »Natürlich. Das hat er doch aus dem
Obduktionsbericht rauslesen können. Dieses Schmuckstück, das bei der Waghäusl
gefunden wurde.« Der Chefinspektor war irritiert. »Wieso hat er danach
gefragt?«
    Platzko
zuckte ratlos mit den Schultern.

56
     
    Als Uwe Astor allein in einer
Gondel saß und auf den Berg hinauf fuhr, stand die Sonne bereits hoch über dem
Horizont. Ihre Strahlen reichten schon tief in die schattigen Hänge hinein.
Astor fühlte sich müde und ausgelaugt und hätte sich gewünscht, sein Kommen
nicht angekündigt zu haben. Aber in der jetzigen Situation wäre es ungeschickt
gewesen, kurzfristig abzusagen. Spätestens dann hätte es wilde Spekulationen
und Gerüchte gegeben. Während knapp unterhalb der gelben Gondel die frischen
Wipfelspitzen der Nadelbäume vorbeizogen, schloss er die Augen und malte sich
aus, in welchem Gemütszustand seine Hüttenfreunde sein würden. Sicher in keinem
sehr guten. Und vermutlich musste mit weiteren Polizeibesuchen gerechnet
werden. In solchen Fällen war Gelassenheit geboten. Und dies musste er den
anderen nahebringen.
    Astor
war so tief in Gedanken versunken, dass er das Annähern an die Bergstation erst
im letzten Moment zur Kenntnis nahm. Er schnappte sich seinen Rucksack und
verließ die Gondel gleich, nachdem sich die Schiebetür automatisch geöffnet
hatte. Der Seilbahn-Angestellte, der den Aus- und Einstieg beobachten sollte,
interessierte sich nicht für ihn, sondern war mit dem Säubern eines Geländers
im Eingangsbereich

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