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Grave Mercy Die Novizin des Todes

Grave Mercy Die Novizin des Todes

Titel: Grave Mercy Die Novizin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LaFevers Robin L
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heute Abend sein wird.
    »Habt Ihr Neuigkeiten über Duval?«, fragt Crunard scharf.
    Ich sehe ihm fest in die Augen. »Nein, gnädiger Herr, ich fürchte, ich habe nichts gehört.«
    Ein ärgerliches Zucken gleitet über seine Züge. »Nun, Ihr habt mein Interesse erregt. Gewiss werde ich Euch in den Wintergarten begleiten.«
    »Wir sollten nach Hauptmann Dunois schicken, damit er uns dort trifft, gnädiger Herr.«
    Crunard zieht eine graue struppige Augenbraue hoch, schickt jedoch einen Pagen aus, den Hauptmann der Streitkräfte zu holen.
    Hauptmann Dunois erreicht den Wintergarten zur gleichen Zeit wie wir. Die Herzogin wirft einen Blick auf unsere besorgten Gesichter und schickt ihre Damen aus dem Raum. »Was gibt es?«, fragt sie und faltet die Hände, als bete sie, dass es nicht so schlimm sein wird, wie sie befürchtet.
    Kanzler Crunard lächelt trocken und zuckt die Achseln. »Nicht ich bin es, der dieses Treffen wollte, sondern Demoiselle Rienne.«
    Aller Augen richten sich auf mich, ich habe große Mühe, nicht zu zappeln, und meine Haut juckt vor Aufregung. Ich bin in Täuschung und der Kunst des Verbergens ausgebildet worden, nicht darin, wie ein Herold im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Um mich zu beruhigen, richte ich meine Worte an die Herzogin. »Ich habe ernste Neuigkeiten erhalten, Euer Hoheit. Ich habe erfahren, dass Marschall Rieux und Graf d ’ Albret Nantes eingenommen haben.«
    Es folgt ein Moment betroffenen Schweigens, dann fragt Hauptmann Dunois: »Seid Ihr Euch sicher?«
    »Wie habt Ihr das erfahren?«, fragt Crunard, und ich kann nicht umhin, mich zu fragen, ob er hinter dieser neuesten Katastrophe steckt.
    »Die Wege Mortains sind sowohl herrlich als auch rätselhaft. Ich darf Euch nicht offenbaren, woher ich es weiß, aber es ist definitiv geschehen. Wenn Ihr mir nicht glaubt, schickt einen Späher aus, um meine Behauptung zu bestätigen.«
    Crunard schaut Dunois an, der kurz nickt. »Betrachtet es als erledigt.«
    »Falls es so ist«, sagt Crunard, »ist dies wirklich und wahrhaftig eine Katastrophe.« Er wirkt sichtlich erschüttert, also ist er entweder ein hervorragender Lügner, oder dies ist nicht Teil des Spiels, das er spielt, was immer es ist.
    »Marschall Rieux?«, fragt die Herzogin mich, und ihre braunen Augen sind voller Kummer. »Seid Ihr Euch sicher?«, flüstert sie.
    Ich sehe sie fest an und nicke ernst. Der Mann, den ihr Vater dazu bestimmt hat, über sie zu wachen, hat sie stattdessen gerade betrogen. Sie holt bebend Atem, dann fragt sie: »Was bedeutet das für uns hier?«
    Crunard und Dunois tauschen einen trostlosen Blick. »Es ist nicht gut«, erklärt Hauptmann Dunois. »Als Marschall befehligt er die Truppen. Es wird schwer sein, die Barone dazu zu bewegen, gegen ihn zu kämpfen. Wenn Marschall Rieux und d ’ Albret ihre Truppen vereint haben … nun, unsere einzige Hoffnung wird es sein, uns zu verschanzen und auf die bevorstehende Belagerung vorzubereiten.«
    Die Herzogin schaut erschrocken zwischen Dunois und Crunard hin und her. »Das ist doch gewiss nicht unsere einzige Hoffnung?«
    »Ich fürchte, doch, Euer Hoheit«, antwortet der Kanzler, und obwohl er nur Dunois zustimmt, mag ich seinem Rat nicht trauen. »Es ist so, wie Hauptmann Dunois es sagt; der Marschall befehligt unsere Truppen. Es wird schwer sein, sie gegen ihn in den Kampf zu führen; mehr noch, es wird schwer sein, sie ohne seinen Befehl überhaupt in Bewegung zu setzen.«
    »Was ist mit Baron de Waroch?« Erst als alle sich umdrehen, um mich anzustarren, begreife ich, dass ich laut gesprochen habe. Errötend fahre ich fort. »Ist er nicht im Wahnsinnigen Krieg aufs Land gegangen, um Bauern und Landarbeiter dazu zu bringen, gegen die Franzosen zu revoltieren? Warum könnte er das nicht wieder tun?«
    Kanzler Crunard bedenkt mich mit einem geringschätzigen Blick. »Es wird mehr vonnöten sein als Bauern und Landarbeiter, um die Franzosen zurückzuschlagen, Demoiselle.«
    »Unterm Strich, ja«, meint Hauptmann Dunois mit nachdenklicher Stimme. »Aber vielleicht können sie die Franzosen lange genug aufhalten, dass Hilfe eintreffen kann.«
    »Welche Hilfe?«, fragt Crunard scharf.
    Das ist der Moment, in dem ich begreife, dass Duval – der liebe, stets argwöhnische Duval – niemandem von den Vorbereitungen erzählt hat, die er mit solcher Mühe vorangetrieben hat. »In ebendiesem Moment«, beginnt die Herzogin zu sprechen, »sind fünfzehnhundert Soldaten auf dem Weg von Spanien

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