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Grave Mercy Die Novizin des Todes

Grave Mercy Die Novizin des Todes

Titel: Grave Mercy Die Novizin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LaFevers Robin L
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durch die Tür tritt, dann geht die Herzogin zum Kamin und hält die Hände über die Flammen. »War das notwendig, Gavriel?«, fragt sie. »Es ist schwer für sie, Befehle von mir entgegenzunehmen.«
    »Ich verstehe, Euer Hoheit.« Obwohl er ihr Bruder ist, begegnet Duval ihr mit großer Förmlichkeit, und ich frage mich, ob er es um meinetwillen tut. »Aber ich wollte Euch Demoiselle Rienne vorstellen, damit Ihr aus ihrem eigenen Mund hören könnt, wer und was sie ist. Es ist ein Wissen, dass wir am besten für eine Weile für uns behalten sollten.«
    Die Herzogin legt den Kopf schräg und Neugier leuchtet aus ihren Augen. »Vertraut Ihr Madame Dinan nicht?«
    »Irgendjemand hat diese Versammlung der Staatsmänner einberufen, Euer Hoheit, und d ’ Albret ist ihr Halbbruder.«
    Die Herzogin rümpft die Nase. »Erinnere mich nicht daran! Sie fördert sein Werben auf Schritt und Tritt, ich könnte schreien!«
    »Wir werden eine bessere Ehe für Euch finden, das verspreche ich«, sagt Duval.
    Sie bekommt bei diesen Worten hübsche Grübchen, die sie unglaublich jung aussehen lassen, und ihre Zuneigung zu Duval steht ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. In diesem Moment verspüre ich eine wilde Freude darüber, dass sie einen Bruder hat, der sie vor dieser Ehe beschützt, die man für sie geplant hat. Es ist unfasslich, dass sie d ’ Albret versprochen worden ist. Gewiss kann es nicht Mortains Wunsch sein, die Herzogin mit einem solch abscheulichen Mann vermählt zu sehen.
    Duval ergreift meine Hand und zieht mich vor sich. »Ismae Rienne ist von der Äbtissin im Kloster von St. Mortain geschickt worden.«
    Die Augenbrauen der Herzogin schnellen in die Höhe. »Mortain? Der Schutzheilige des Todes?«
    »Genau der, Euer Hoheit. Es geht um eine Angelegenheit, die Eure Ratgeber gern von Euch fernhalten würden.« Duval erklärt schnell das Kloster und seinen Zweck.
    Als er mit seiner Erklärung fertig ist, dreht die Herzogin sich zu mir um. »Ihr seid wahrhaftig im Töten ausgebildet worden?«
    Es kommt mir zu kühn vor, ihr in die Augen zu sehen, daher schaue ich zu Boden. »Ja, Euer Hoheit.«
    »Setzt Euch, setzt Euch.« Sie wedelt mit der Hand und wählt einen Stuhl für sich selbst. Nach einem unsicheren Blick auf Duval, der nickt, nehme ich ebenfalls Platz.
    »Wie tötet Ihr einen Mann, Demoiselle?«
    Ich bin mir sicher, dass ihre Ratgeber schockiert wären, wenn sie die hungrige Neugier in ihren Augen sehen könnten. »Mit einem Messer. Oder mit Gift. Oder indem ich ihn erwürge. Es gibt viele Methoden. Hunderte. Es kommt auf die Umstände und aufMortains Wünsche an.«
    Sie beugt sich leicht aufihrem Stuhl vor, und ihre Stirn ist gefurcht. »Wie entscheidet Ihr, wen Ihr tötet?«
    »Ja«, meint Duval gedehnt von seinem Platz vor dem Kamin. »Wie entscheidet Ihr, wen Ihr tötet?«
    Und da hat er mich, denn auch wenn die Riten von Mortain geheim gehalten werden, wenn Kanzler Crunard sie kennen darf, darf es die Herzogin allemal. Gerade so wie ich wissen muss, nach welcher Waffe aus meinem Arsenal ich greife, um Mortains Werke zu tun, muss die Herzogin wissen, welche Werkzeuge ihr in ihrem Kampf zu Gebote stehen, die Unabhängigkeit ihres Landes zu wahren. »Euer Hoheit, ich würde Euch von unseren Mysterien erzählen, aber unser Wissen ist heilig und wird nur einigen wenigen Auserwählten offenbart.« Ich sehe Duval an, zum Zeichen, dass er nicht zu den Auserwählten zählt.
    Sie folgt der Richtung meines Blickes, und ihre Miene wird unnachgiebig. »Ich vertraue meinem edlen Bruder auf Leben und Tod«, sagt sie. »Ich habe keine Geheimnisse vor ihm und will, dass er ebenfalls Kenntnis über diese Riten erhält. Jetzt erzählt es uns.«
    Ich knirsche vor Ärger mit den Zähnen. Ist das der Grund, warum er dieses Treffen arrangiert hat, in dem Wissen, dass sie Antworten verlangen würde und dass ich sie ihnen würde geben müssen? »Wir sind Instrumente des Todes, Euer Hoheit. Die Töchter Mortains sind die Vollstreckerinnen seines Willens, wenn Ihr so wollt. Wir entscheiden nicht, wen wir töten oder warum oder wann. Es wird alles von dem Gott festgelegt.«
    »Ihr meint von dem Heiligen, nicht wahr?«, fragt sie.
    Ich habe vergessen, dass die Konventionen der Kirche außerhalb des Klosters befolgt werden müssen. »Ja natürlich, Euer Hoheit. Verzeiht mir. Von dem Heiligen.«
    Sie nickt huldvoll. »Wie informiert der Heilige Euch dann über Seine Wünsche?«
    »Eine unserer Nonnen, Schwester Vereda, hat eine

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