Graveminder
Vertrag unterschrieben. Heute habe ich zwei Männer erschossen.«
Sie setzte sich auf und rückte von ihm weg. »Ich habe nicht darum gebeten. Ich habe nichts von dir verlangt.«
Byron sah sie an. »Und du kannst nichts daran ändern, dass du bist, wer du bist, und dass du empfindest, wie du empfindest. Das verstehe ich, aber ich kann mich ebenfalls nicht ändern. So sind wir nun einmal. Ganz gleich, was wir tun, ich bin ein Teil deines Lebens. Völlig ungeachtet deiner Gefühle gehöre ich dir bis zu unserem Tod.«
»Wenn Ella nicht gestorben wäre …«
»Aber sie ist tot.«
Rebekkah rutschte ans Fußende des Betts, aus seiner Reichweite. »Sie ist in dem Wissen gestorben, dass ich … dass wir …«
»Uns geküsst haben. Es war ein Kuss, und seitdem haben wir verdammt viel mehr getan. Nicht Ella steht zwischen uns. Du hast ein schlechtes Gewissen, und du hast Angst. Das verstehe ich, aber es muss einmal ein Ende haben. Ich werde dich nie verlassen, Beks, ganz gleich, wie oft oder wie heftig du mich zurückstößt. Ich habe den größten Teil meines Lebens auf dich gewartet, und ich bin hier. Daran wird sich nichts ändern, ob wir beide einen gemeinsamen Weg finden oder nicht. Sag mir, dass wir nur Freunde sind – oder Freunde mit besonderen Vorrechten.« Er hob die Schultern. »Und ich werde versuchen, es hinzunehmen.«
»Du wirst es versuchen?«
»Ja, ich werde es versuchen.«
Er wälzte sich auf die Seite und rückte ans andere Ende des Betts. »Ich werde die Zeit, die wir haben, so lange oder so kurz sie ist, an deiner Seite verbringen. Ich werde nicht so tun, als wolle ich dich nicht in meinem Leben und in meinem Bett haben. Ich lie…«
»Vielleicht willst du ja gar nicht mich , Byron. Hast du darüber schon einmal nachgedacht? Du willst die Totenwächterin.« Aufgebracht starrte sie ihn an. »Wenn Ella sich nicht umgebracht hätte, wärst du …«
»Sie hat es aber getan, oder? Und ich habe schon vor ihrem Tod so empfunden, falls du das vergessen hast.« Er setzte sich auf und zog sie auf seinen Schoß. »Ich habe jedes Mal, wenn ich nach Hause gekommen bin, Ausschau nach dir gehalten. Ich habe Dads Briefe nach Hinweisen auf dich untersucht. Nicht auf Ella, die Totenwächterin. Auf dich , Rebekkah.«
»Was wäre, wenn ich nicht die Totenwächterin wäre und du nicht der Undertaker?«
»Leider weiß ich auf diese Frage keine Antwort. Wir sind es nun einmal, und ich kann nichts daran ändern. Du bist die Totenwächterin, es sei denn, du stirbst …« Er nahm ihre Hand. »Und ich glaube nicht, dass es eine gute Idee wäre, dich, dein Leben und die Stadt wegzuwerfen, um herauszufinden, was mit uns beiden ist. Wenn du es nicht wahrhaben willst, wenn du mich ablehnst – bis auf das, was den … Job angeht –, dann versuche ich damit klarzukommen. Aber ich finde, das wäre ein Fehler.«
Sie gab keine Antwort, und nach einer Weile ließ er ihre Hand los.
»Wir brauchen heute Nacht keine Entscheidung zu treffen. Es war ein langer Tag …« Er warf einen Blick auf die roten Leuchtziffern der Uhr. »Besser gesagt, eine lange Nacht, und davor hatten wir ein paar anstrengende Tage. Lass uns schlafen!«
»Du bist ein guter Mensch.« Sie rutschte von seinem Schoß. »Du hast etwas Besseres verdient.«
Bei diesen Worten hielt er inne. Sein Entschluss, sie heute Nacht nicht weiter zu bedrängen, löste sich in Luft auf. »So, dann beschützt also du mich? Hältst dich aus meinem Leben und meinem Bett fern, damit ich sicher bin?«
»Ja. So könnte man es ausdrücken.« Sie zog sich auf die entgegengesetzte Seite des Betts zurück, legte sich aber nicht hin.
Er streckte sich aus und stützte sich auf einen Ellbogen. »Du magst die Frau sein, die ich liebe, aber ich habe nicht gerade wie ein Mönch gelebt.«
»Dann sag mir, dass es dir nichts bedeuten würde. Sag mir, dass es nicht alles noch komplizierter machen würde und dass es nicht der Beginn einer Beziehung wäre.« Sie glitt vom Bett, stand kurz da und starrte ihn an. Als er ihr nicht antwortete, legte sie eine Hand an den Saum ihres Nachthemds und zog es langsam hoch. »Oder sag mir, dass es nicht so ist.«
Byron beobachtete, wie sie ihr Hemd hob, und genoss den Anblick ihrer nackten Hüften und ihres flachen Bauchs.
Als er schwieg, zog sie ihr Nachthemd noch höher und sah ihm dabei fest in die Augen. »Du willst nicht das Gleiche wie ich.«
»Da bin ich mir nicht so sicher.« Ohne sie aus den Augen zu lassen, bewegte er sich auf
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