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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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ignorierte sie ihn und versuchte, alleine auf die Beine zu kommen.
    „Hau ab“, zischte sie ihn an.
    Kraven sah sie regungslos an. „Charmant.“
    Mit meiner geistigen Klarheit kehrte auch meine Angst zurück. Ich deutete auf die Überwachungskamera. „Stephen hat euch wahrscheinlich gesehen und ist geflohen.“
    „Nein“, erwiderte Bishop.
    Ich riss die Augen auf. „Habt ihr ihn etwa …“
    „Kommt, lasst uns verschwinden.“ Er führte mich aus dem Zimmer. Die Tür war komplett aus den Angeln gerissen. Bishop bemerkte meinen verwunderten Blick. „Ich bin stärker, als ich aussehe.“
    Ich war völlig außer Atem, nachdem wir unser ehemaliges Gefängnis verlassen hatten. Jordan folgte uns schweigend, doch sie erholte sich langsam und beobachtete uns misstrauisch. Man konnte ihr einiges vorwerfen, aber mit der Opferrolle gab sie sich nicht zufrieden.
    Kraven war der Letzte, der aus dem Raum trat. Ich schaute stur nach vorn, damit ich ihn bloß nicht mehr ansehen musste.
    Jetzt hatte ich Gewissheit, dass sein betont cooles Benehmen nichts als Fassade war, um die Leute abzuschrecken. In Wirklichkeit war er genauso fies, gruselig und gemein, wie man es von einem Dämon erwartete. Seine mörderischen Rachegedanken hatten mir das Blut in den Adern gefrieren lassen.
    Sein Hass auf Bishop war greifbar gewesen. Er verursachte mir jetzt noch eine Gänsehaut.
    „Kraven will dich umbringen“, flüsterte ich Bishop zu.
    Er war angespannt. „Ich weiß“, erwiderte er nur.
    „Du weißt es? Und was willst du dagegen unternehmen?“
    Er hatte den Blick auf den dunklen Flur vor uns gerichtet. „Lass meinen Bruder meine Sorge sein.“
    Leichter gesagt als getan. Ich hatte mir ja schon Sorgen gemacht, ehe ich Kravens Gedanken gelesen hatte. Doch nach allem, was ich in Bishops Erinnerungen gesehen hatte - der brutale, finale Betrug des einen Bruders … Ich konnte nicht gerade sagen, dass ich Kravens Rachegelüste nicht nachvollziehen konnte.
    Trotzdem glaubte ich, dass es einen Grund für die Ereignisse von damals geben musste. Bishop hatte eine schreckliche Tat begangen, aber irgendjemand oder irgendetwas hatte ihn nur benutzt.
    Davon hatte Kraven keine Ahnung. Und falls doch, war für ihn trotzdem Bishop an allem schuld.
    Ich stieg hinter Bishop die Treppe hinauf, durch eine andere aufgebrochene Tür hindurch, und dann standen wir draußen. Die Kälte umfing mich sofort, aber die frische Luft tat gut. Ich begann zu frösteln. Der Himmel war dunkel und wolkenverhangen.
    Wie immer um diese Tageszeit begann ich, automatisch den Himmel abzusuchen. Aber es war keine Lichtsäule zu entdecken.
    „Stephen!“, rief da Jordan atemlos.
    Ich folgte ihrem Blick - der Super-Gray wurde von Zach und Connor festgehalten. Connor hatte Stephen den Arm auf den Rücken gedreht, während Zach ihm den goldenen Dolch an die Kehle drückte.
    Er war also nicht entkommen.
    Stephen betrachtete uns misstrauisch.
    „Sie haben mich befreit, bevor ich deine Freundin verwandelt habe.“ Meine Stimme klang triumphierend, und das fand ich nicht verwerflich. Schließlich hatte Stephen mich bewusstlos geschlagen und über einen Tag lang eingesperrt.
    Es überraschte mich, dass er nicht wütend, sondern mit einem Grinsen reagierte.
    Und was war da noch in seinem Blick? Enttäuschung?
    Das war mir ja ein Super-Gray. Für einen Psychopathen musste er sich immer noch mit ganz schön vielen Gefühlen auseinandersetzen.
    Vielleicht ist die Liebe das Gefühl, das sich am schwersten zerstören lässt, dachte ich.
    Oh bitte. Schluss damit.
    „Wieso, Stephen?“ Jordans Stimme bebte. „Wieso wolltest du mir wehtun?“
    „Ich wollte dich nie verletzen.“ Er wehrte sich heftig gegen Connors Griff. Fast gelang es ihm, sich zu befreien.
    „Halt still“, zischte Connor ihn an.
    Zach sah mich freundlich an. „Schön, dass es dir gut geht, Samantha. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“
    Ich ließ ein unsicheres Lachen hören. „Dann sind wir schon zwei.“
    „Noch eine Bewegung“, warnte Bishop Stephen, „und wir bringen dich um.“
    Stephen fixierte ihn mit einem ironischen Blick. „Aber dann kriegt ihr Samanthas Seele ja gar nicht zurück. Wollt ihr das riskieren?“
    Bishops Miene gefror. Er trat auf den Gray zu. „Wo ist sie?“
    Stephen schnaubte verächtlich. „Das würdest du gerne wissen.“
    Bishop rammte ihm seine Faust in den Magen.
    Ich hielt mir erschrocken die Hand auf den Mund angesichts dieses Gewaltausbruchs.
    Stephen zuckte jedoch

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