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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Schnell verschränkte ich die Arme vor der Brust, um ein Zittern zu verhindern.
    Es musste doch eine Lösung geben! Ich musste nur meine grauen Zellen anstrengen, dann würde ich eine finden. Schließlich war ich nicht dumm - von meinem letzten Englischtest mal abgesehen. Doch man durfte sich nicht auf das verlassen, was man annahm, sondern nur auf das, was man wusste. Wenn man von Vermutungen ausging, war das Scheitern vorprogrammiert.
    Ich könnte ja so tun, als hätte ich Jordans Seele aufgenommen. Stephen würde durch die Kamera gucken und hereinkommen, dann würde ich ihn mit Jordans Backstein bewusstlos schlagen. Das war doch ein Plan.
    Ein beschissener Plan.
    „Komm schon, Hirn“, murmelte ich. „Fang an zu arbeiten.“
    Es kooperierte nicht. Eine volle Stunde verstrich, und Bishop war immer noch nicht hier. Wir saßen fest, und niemand konnte uns helfen.
    „Mir gefällt es nicht, wie du mich anschaust“, stellte Jordan fest. „Wenn du dich mir auch nur im Geringsten näherst, zieh ich dir eins über.“
    Doch ich begann, auf sie zuzukriechen. Schnell rappelte sie sich hoch. Mein Handgelenk und meine Schulter schmerzten immer noch, allerdings spürte ich das kaum noch. Zu sehr war mein Hunger in den Vordergrund gerückt. Er ließ sich nicht mehr ignorieren und schon gar nicht mehr bekämpfen.
    „Ich nehme es locker mit dir auf“, behauptete sie. „Ich fürchte mich nicht vor dir. Ich meine, sieh dich doch nur an. Du hast die Größe eines Hobbits!“
    Normalerweise würde ich widersprechen. So klein war ich nicht, aber im Vergleich zu jemandem mit Modelmaßen wie Jordan …
    Doch auf die Größe kam es nicht an. Nicht in diesem Fall.
    Ich war inzwischen quer durch den Raum gekrabbelt und ihr so nahe, dass sie zu keuchen begann und den Stein wurfbereit über den Kopf hielt, um ihn mir jederzeit auf den Schädel schmettern zu können.
    Aber ich machte ihr einen Strich durch die Rechnung, indem ich ihr den Stein einfach wegnahm, wie man einem naiven Kleinkind die Süßigkeiten mopst. Das alles musste enden. Stephen hatte gewonnen. Und wenn es alles erst einmal vorbei war, wenn er durch die Überwachungskamera gesehen hatte, wie ich die Seele seiner Freundin aufsaugte und sie dadurch in einen Gray verwandelte, würde ich ihn töten.
    Mein Blick verschwamm, während ich die Hand nach Jordan ausstreckte.
    Und plötzlich krachte uns die Tür entgegen.
    „Trennt sie!“, befahl Bishop. „Und zwar sofort!“
    Keine Widerworte. Im nächsten Moment wurde ich weggerissen von Jordan, obwohl ich mich heftig gegen die sehr starke Person wehrte, die mich festhielt.
    „Ich hab dich vermisst“, knurrte Kraven mir ins Ohr. „Schön, dass du immer noch heil bist, Gray-Mädchen.“
    Weil ich mich wehrte, taten mein Handgelenk und meine Schulter wieder mehr weh, trotzdem war ich immer noch wie in Trance und konnte mich auf nichts anderes konzentrieren, als auf meinen Hunger. „Lass mich los!“
    „So geil ich es fände, wenn du ein Mädchen küsst - ich muss dir deinen Wunsch leider abschlagen.“
    Nur Bishop und Kraven hatten unsere Zelle betreten. Zach und Connor entdeckte ich nirgends. Ich keuchte und sah jetzt Bishop an. Er ließ seinen Blick über Jordan wandern, um zu checken, ob es ihr gut ging. Sie kauerte in ihrer Ecke und starrte alle schockiert an.
    Jetzt wandte Bishop sich zu mir. Unsere Blicke schienen zu verschmelzen.
    Er war so wunderschön, dass es mir den Atem verschlug. Jede Faser meines Körpers verlangte nach ihm.
    „Samantha …“ Er kam auf mich zu, als hätte ich ihn hypnotisiert.
    „Hey, was tust du da?“, fragte Kraven.
    Es gelang mir, mich dem Griff des Dämons schlangengleich zu entwinden und ich wich ihm geschickt aus, sowie er mich wieder packen wollte. Bishop und ich bewegten uns aufeinander zu und trafen uns etwa in der Mitte des Raums. Ich legte die Arme um ihn, und er zog mich an sich und küsste mich.
    Die aufgebrochene Tür und der Kuss, all das ereignete sich binnen weniger Sekunden.
    Der Geschmack seiner Lippen entfachte ein Feuer in mir. Ich brannte für ihn - wie ich es immer getan hatte. Und sein Mund auf meinem … Das war Perfektion in Reinform.
    Doch ich hatte keine Gelegenheit, den Kuss voll auszukosten - oder gar etwas von seiner Seele zu kosten. Denn da war Kraven, der mich brutal von Bishop wegriss.
    Er sah angewidert aus. „Ihr beide seid echt abhängig, oder? Wie albern. Lass sie in Ruhe. Ich mein’s ernst.“
    Bishop machte ein gequältes Geräusch, als würde

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