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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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kaum. „Das kitzelt.“
    Jordan lief hektisch auf und ab und knetete ihre Hände. Ich betrachtete das Gebäude, in dem Stephen uns eingesperrt hatte. Es war ein verlassenes Lagerhaus im Gewerbegebiet der Stadt, und jetzt befanden wir uns auf einem leeren Parkplatz davor. Ich war noch nie hier gewesen, deswegen wusste ich auch nicht genau, wo wir waren. Etwa einen Kilometer entfernt sah ich die Lichter der Stadt.
    „Schlag ihn noch mal“, schlug Kraven vor. „Und halt dich diesmal nicht zurück.“
    Bishop warf Kraven einen wütenden Blick zu. „Das habe ich eben auch nicht getan.“
    „Wenn du das sagst.“
    Als Bishop wieder zuschlug, ertappte ich mich dabei, wie ich ihn am Arm festhalten wollte. Er schaute mich überrascht an.
    „Was soll das?“
    „Ich will jetzt nicht nach Oberlehrer klingen. Aber Gewalt ist keine Lösung.“
    Er sah auf die Stelle, wo ich seinen Arm umfasste. Seine Muskeln waren angespannt. „Lass mich tun, was ich tun muss.“
    „Er wird nichts sagen, wenn er nicht von sich aus bereit dazu ist. Ganz egal, was du mit ihm machst.“
    „Da sind wir unterschiedlicher Ansicht.“
    Ich stieß verächtlich die Luft aus. „Das wäre ja nicht das erste Mal.“
    Bishop sah mich an. „Und was wäre dein Vorschlag? Er hat die Stase hinter sich. Er ist jetzt anders, schlimmer als vorher. Und nach allem, was er dir angetan hat …“ Wieder blitzte der Wahnsinn in seinen Augen auf. „Ich möchte ihn am liebsten in Stücke reißen!“
    „Samantha, du bist verletzt“, schaltete Zach sich ein und warf Kraven einen Blick zu. „Gib mir Deckung.“
    Kraven tauschte den Platz mit dem Engel. Connor hielt Stephen immer noch fest, jetzt packte Kraven den Gray an der Kehle. „Keine Bewegung. Ich bin nicht halb so nett wie meine Kumpels hier. Und ich habe schon zu lange niemandem mehr die Kehle zerfetzt“
    Ich glaubte nicht, dass er bluffte.
    Bishop wirkte nachdenklich und sah mich prüfend an. „Stimmt das? Bist du verletzt?“ Er hatte wohl nicht bemerkt, dass ich nur mit der rechten Hand agierte. Jetzt, wo es ihm auffiel, begannen seinen Augen blau zu glühen. „Dein Handgelenk ist gebrochen. Der Scheißkerl hat dir das Handgelenk gebrochen.“
    Sein irrer Blick versetzte mich in Sorge. „Entspann dich. Das ist nicht so schlimm.“
    „Ich könnte versuchen, dich zu heilen. Ich bin sicher, ich kriege es hin. Ich bin stärker als vorher, nur … nur muss ich mich konzentrieren.“
    „Nein, Bishop“, unterbrach Zach ihn scharf. „In deinem momentanen Zustand würde dir das Heilen den letzten Rest Energie entziehen, den du noch besitzt. Ich übernehme das.“
    Den letzten Rest Energie? Dann war das wirklich keine gute Idee.
    Ich schaute den anderen Engel an. „Und meine Schulter auch. Und, wo wir gerade dabei sind - ich habe mir auch den linken Knöchel verstaucht.“
    Zach warf Bishop einen vorsichtigen Blick zu, dann klemmte er den goldenen Dolch unter die Achsel und legte seine Hände auf mich. Er schickte seine heilende Energie in meine verletzten Körperteile, bis eines nach dem anderen wiederhergestellt war.
    „Besser?“, erkundigte er sich.
    „Viel besser. Danke dir.“ Ich war erleichtert, dass wenigstens dieser dumpfe, pochende Schmerz endlich weg war.
    Bishop ballte die Hände zu Fäusten, während er jetzt wieder Stephen anstarrte. „Ich schlage vor, dass du uns in der Sache weiterhilfst.“
    „Sonst was?“
    Bishop warf mir einen frustrierten Blick zu. „Siehst du? Nett sein bringt nichts.“
    „Ach, das war nett?“ Ich räusperte mich, leicht amüsiert über Bishops mageren Versuch von Diplomatie. „Glaub mir, ich will auch nicht, dass er so davonkommt, aber wenn du ihn verprügelst, kriegen wir so meine und Carlys Seele auch nicht zurück. Wir müssen mehr über die Stase herausfinden. Ich denke nicht, dass sie jeden Gray total böse macht.“
    „Vielleicht habe ich mich getäuscht“, antwortete Bishop.
    „Ja. Immerhin ist Stephen immer noch in Jordan verliebt.“
    Jordan japste. „Was ist er? Wie kann er noch etwas für mich empfinden, wenn er mich so behandelt?“
    Zach packte jetzt wieder Stephen an der Schulter und drückte ihm den Dolch gegen die Brust. Kraven war ein paar Schritte zur Seite getreten.
    „Ich habe recht, oder?“, wandte ich mich direkt an Stephen. „Was du vorher gefühlt hast, fühlst du jetzt stärker. Obsessiver. Irrsinniger.“ Ich schluckte. „Du bist noch nicht völlig verloren.“
    Er lachte trocken. „Genau, ich bin ein lieber kleiner

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