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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Bishop mich am Arm fasste. Ich tat mein Bestes, um seine Seele zu ignorieren, doch sie stellte mit meinem Kopf gerade verrückte Dinge an.
    „Du musst jetzt gehen“, sagte er mit Nachdruck.
    „Das kann ich nicht.“
    „Ich kann nicht denken, solange du hier bist. Und ich muss jetzt denken können.“
    Die Ereignisse des Abends wirbelten durch mein Hirn und verursachten mir Schwindel. Es war so viel passiert, dass ich es gar nicht auf einmal verarbeiten konnte. Trotzdem wollte ich nicht abhauen. Ich fühlte mit der Hand nach dem Lederetui, das ich an meinem Oberschenkel befestigt hatte.
    Und erinnerte mich daran, was sich darin befunden hatte.
    Ich riss die Augen auf und zerrte an Bishops Hemd. „Bishop! Stephen hat mir meinen Dolch abgenommen! Wahrscheinlich hat er ihn immer noch bei sich!“
    Bishop begriff, und er drehte sich um und rannte zurück ins Büro. Wir alle rannten hinter ihm her.
    Connor lag bewusstlos auf dem Boden neben der Wand, die nun einen engelgroßen Abdruck zeigte. Keuchend krümmte sich Roth auf dem Rücken, mein kleiner Dolch steckte in seinem Hals.
    Der hölzerne Stuhl, auf dem der Super-Gray gefesselt gewesen war, war kurz und klein geschlagen worden.
    Stephen war entkommen.

24. KAPITEL
    Cassandra gab einen unterdrückten Schrei von sich und rannte zu Roth. Sie riss den Dolch aus seinem Hals und begann sofort damit, ihn zu heilen.
    Kraven kümmerte sich um Connor, der zum Glück jedoch schon wieder zu sich kam.
    „Tut mir leid“, flüsterte ich. Es schnürte mir die Brust zu, ich konnte kaum atmen. „Das mit dem Dolch hatte ich total vergessen. Ich hätte früher daran denken müssen. Jetzt ist er weg.“
    Bishop wandte sich zu mir um, und ich erwartete, dass er wütend auf mich war wegen meiner Gedankenlosigkeit. Aber nichts davon. Er war enttäuscht, allerdings scheinbar nicht meinetwegen.
    „Nein.“ Er nahm meine Hand und drückte sie. „Du hast viel durchgemacht. Es war keine Absicht. Du hast dir nichts vorzuwerfen.“
    „Eigentlich schon“, bemerkte Kraven.
    Bishop warf ihm einen wütenden Blick zu. „Wenn du hiergeblieben wärest, hätte das alles verhindert werden können.“
    „Oder ich wäre derjenige mit dem Messer im Hals.“ Er zuckte mit den Schultern. „Das hätte dir womöglich gefallen.“
    „Ja, vielleicht.“
    „Autsch.“
    Bishop wandte sich von seinem Bruder ab, und sein Zorn war verflogen. Mir kam es vor, als würde er seine harten Worte bedauern. Er hielt immer noch meine Hand, als brauchte er den Kontakt, um seine Sinne beisammenzuhalten.
    Je länger ich in seiner Nähe war, desto weniger gelang es jedoch mir, meine Sinne beisammenzuhalten.
    „Connor, bring Jordan nach Hause und pass auf, dass sie auch zu Hause bleibt“, ordnete Bishop an.
    „Das geht leider nicht“, meinte Jordan. „Ich habe heute Abend noch was vor.“
    Bishop sah sie überrascht an. „Dein Freund hat dich gekidnappt und fast zwei Tage in einem Kellerraum eingesperrt, und du hast heute Abend etwas vor?“
    Sie funkelte ihn wütend an. „Ich habe ein Sozialleben, weißt du. Heute Abend findet eine Halloweenparty statt, die ich auf keinen Fall versäumen darf. Ich habe Unsummen für mein Kostüm bezahlt.“
    Bishop schaute mich erschöpft an. Beinahe hätte ich gelächelt, obwohl alles so schrecklich war.
    Ich zuckte die Achseln. „Wenn sie schon ein Kostüm hat.“
    „Ich verkleide mich als Kleopatra“, verkündete Jordan, als ob das alles erklären würde. Sie drehte den Kopf zu mir. „Moment mal. Ich glaube, mir fällt gerade was Wichtiges ein.“ Dann holte sie tief Luft. „Bevor er mich k. o. schlug, erzählte ich ihm von der Party. Er schien Interesse zu haben, auch hinzugehen. Als ob er sich dadurch wieder normal fühlen würde. Er schlug sogar vor, wir könnten zusammen dort auftauchen.“ Ihre Augen bewegten sich schnell hin und her, als würde sie alles vor sich sehen. „Ich meine, offensichtlich hat er mich nur verarscht, weil er sich mich schnappen wollte. Doch vielleicht lässt er sich trotzdem dort blicken.“
    „Wo ist diese Party?“, erkundigte sich Bishop. Er klang beinahe zu ruhig.
    „Bei Noah.“ Jordan sah mich an. „Du bist doch auch eingeladen, oder nicht? Er steht auf dich, nur zur Info.“
    Ich räusperte mich. „Nun ja, das beruht nicht auf Gegenseitigkeit.“
    „Der seltsame Charme unseres Gray-Mädchens betört viele“, stellte Kraven amüsiert fest. „Hobbits sind nun mal scharf.“
    „Sie findet jedenfalls nicht bei ihm zu Hause

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