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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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einen körperlosen Engel zu finden, der aus dem Schwarz geflohen war.
    „Ich wünschte, das hättest du uns früher mitgeteilt“, flüsterte ich mit zugeschnürter Kehle.
    „Ich auch.“ Sie blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten.
    Beide folgten mir in das Büro am anderen Ende des Ganges, in dem Connor den immer noch bewusstlosen Stephen inzwischen an Hand- und Fußgelenken gefesselt hatte. Bishop und Kraven standen neben ihm. Ich betrat den Raum nicht, als ich Bishop die Neuigkeiten erzählte. Von Roth und Cassandra sagte ich nichts.
    Jordan stellte sich neben mich. Sie betrachtete Stephen und warf mir dann einen kurzen Blick zu. „Was ist?“
    „Willst du nicht nach Hause gehen?“
    „Noch nicht. Ich muss wissen, was hier los ist.“ Sie blinzelte. „Bis jetzt hat mich außerdem noch niemand aufgefordert zu verschwinden.“
    „Blondie ist also ein Engel mit Geheimnissen“, spottete Kraven und verdrehte die Augen. „Wie schockierend.“
    Da war sie wieder, seine coole Fassade. Die Tatsache, dass er Bishop vor dem Schwarz gerettet hatte, war noch nicht zur Sprache gekommen. Eins nach dem anderen.
    Roth deutete mit dem Kinn auf Stephen. „Warum habt ihr den Loser nicht gleich umgebracht?“
    „Weil er Samanthas Seele besitzt“, antwortete Bishop und warf mir einen Blick von der Seite zu. Heute Nacht war es ihm gelungen, seinen Verstand zu bewahren, doch ich sah ihm an, dass es ein schwerer Kampf war. Ich wollte ihm gern helfen, aber ich musste mich zurückhalten. Da ich ein wesentlicher Teil des Problems war, sollte ich ihm am besten nicht in die Quere kommen.
    „Was sollen wir also tun?“, fragte Connor.
    „Wir finden eine Lösung“, antwortete Bishop. „Und dann ziehen wir los und halten diesen Engel auf.“
    „Und wie sollen wir das anstellen, wo er körperlos ist?“
    „Ganz einfach“, erwiderte Roth. Es gelang ihm hervorragend, Cassandra keines Blickes zu würdigen, obwohl sie gleich neben ihm stand.
    „Einfach?“, wiederholte sie ungläubig. „Wie kannst du das sagen?“
    Er sah sie immer noch nicht an. „Klingt doch so, als ob der Engel einen Körper besetzt, ehe er sich von Lebensfreude nährt. In diesem Moment ist er verwundbar, und wir können ihn mit Bishops Dolch töten.“ Endlich schaute er sie an und grinste dabei halb. „Nicht einfach, allerdings ziemlich brillant. Meinst du nicht?“
    Sie sparte sich einen Kommentar.
    Ich aber nicht. „Das ist doch ein idiotischer Plan.“
    Wütend funkelte Roth mich an. „Wieso?“
    „Weil du dafür einen Menschen umbringen musst - oder in was auch immer der Engel sich gerade einquartiert hat. So etwas nennt man Mord.“
    Er starrte mich fassungslos an. „Bishop, kannst du dein Schoßhündchen bitte maßregeln? Es kommt uns mit Moral!“
    Ich drehte mich zu Bishop um. „Du denkst doch nicht, dass das ein guter Plan ist?“
    Er wirkte grimmig. „Es ist kein guter Plan, vielleicht allerdings der einzige, der funktioniert.“
    Mir wich das Blut aus dem Gesicht. „Das meinst du am Ende ernst?!“
    „Ja, das meine ich ernst. Dieser Engel hat mindestens zwei Dutzend Menschen in den Selbstmord getrieben, plus Zach. Wenn das Opfer darin besteht, einen weiteren Menschen zu töten, um die ganze Stadt zu retten, dann ist das leider genau das, was geschehen muss.“ Seine Gesichtszüge entspannten sich ein wenig. „Versuch bitte, das zu verstehen.“
    Ich wollte dagegenhalten, aber mir fielen keine schlagkräftigen Argumente ein. Es war der schlimmste Plan aller Zeiten, fand ich, jedoch hatte ich auch keine bessere Lösung parat. Und ich wollte auch nicht, dass noch mehr Menschen sterben mussten, weil dieser Engel nach Lebensenergie hungerte.
    „Das ist doch alles ein Riesenschwachsinn!“, rief Jordan da. „Alles, was ich höre, ist echt verrückt. Seid ihr überhaupt echt? Ich habe fast den Eindruck, als wäre Samantha die einzige vernünftige Person hier in diesem Raum!“
    Das aus Jordans Mund grenzte fast an ein Kompliment.
    „Der Rotschopf quatscht eindeutig zu viel“, bemerkte Roth. „Das könnte ein Problem werden.“
    „Was willst du tun?“, provozierte ich ihn. „Willst du sie vielleicht auch abmurksen?“
    „Bring mich nicht auf Ideen, Süße.“
    In diesem Moment stieß Stephen ein grunzendes Geräusch aus. Er wachte auf. Alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf den gefesselten Super-Gray. Er hob unter Mühen den Kopf und öffnete blinzelnd die Augen. An seiner Stirn klebte getrocknetes Blut von seiner zweimaligen

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