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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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sie sich dauernd mit ihm stritt, verbesserte das die Sache auch nicht.
    Sie schwiegen jetzt, doch dann vernahm ich ein unterdrücktes Stöhnen. Mein Herz schien einen Schlag lang auszusetzen. Falls er ihr jetzt etwas antat …
    Ich öffnete die Tür, darauf gewappnet, wie neulich im Ambrosia einzuschreiten.
    Doch als ich sah, was die beiden taten, blieb mir der Mund offen stehen.
    Sie stritten nicht. Und er tat ihr auch nicht weh.
    Sie küssten sich. Leidenschaftlich.
    Offensichtlich schnaufte ich so laut, dass sie augenblicklich voneinander abließen, was schon fast komisch aussah. Cassandra presste sich ertappt die Hand auf den Mund und schaute mich an.
    Schuldbewusst.
    „Das ist nicht das, wonach es aussieht“, stieß sie hervor.
    Roth schaute mich trotzig an. „Doch, das ist es.“
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Halt den Mund.“
    Ich hatte es mir also nicht eingebildet. Sie hatten sich geküsst. Auf den Mund. Ein Dämon und ein Engel.
    Roth blickte mir direkt ins Gesicht, und ich drang ohne Probleme in seine Gedankenwelt ein. Sie stand sperrangelweit offen, er hatte keine Schutzmauern darum errichtet.
    Verdammter Engel. Wieso empfinde ich so für sie? Ich bin so am Arsch .
    Ihrer Miene nach zu urteilen, schien Cassandra dasselbe über ihn zu denken.
    Sie waren dabei, sich ineinander zu verlieben.
    Und ich war so sicher gewesen, dass sie es mit ihrer schleimigen Art auf Bishop abgesehen hatte! Oh Mann, da hatte ich mich allerdings schwer getäuscht.
    Normalerweise hätte ich das Ganze bezaubernd gefunden - trotz meiner Aversionen gegen Roth. Aber ich kannte nun mal die Regeln. Ich war schließlich das Ergebnis einer solchen Beziehung. Engeln und Dämonen war es verboten, einen Umgang dieser Art miteinander zu pflegen. Ihre Beziehung hatte meine echten Eltern zerstört. Meine leibliche Mutter war deswegen gestorben.
    Roth schien mir meine Gedanken vom Gesicht ablesen zu können, und begann zu fluchen. „Du musst sie manipulieren, damit sie es vergisst!“
    Cassandra warf ihm einen Blick zu. „Das werde ich nicht tun.“
    Sie weigerte sich. Als es darum ging, meine Mutter mal eben nach Hawaii zu schicken, hatte sie sich nicht so angestellt. Abgesehen davon würde ihr kleiner Trick bei mir vermutlich ohnehin keinen Erfolg zeigen.
    Die beiden hatten Angst, ich könnte sie verraten. Und das wäre ihr Ende. So wie es mein Ende wäre, wenn jemand davon erführe, dass ich ein Nexus war.
    Ich war offensichtlich Expertin darin, gefährliche Geheimnisse für mich zu behalten.
    „Ich werde es niemandem verraten.“ Meine ersten Worte, seit ich den Raum betreten hatte.
    „Woher sollen wir wissen, dass wir dir vertrauen können?“, fragte Roth.
    „Das müsst ihr einfach.“ Offen gestanden, würde ich mich nicht unbedingt daran halten, hätte ich in seinen Gedanken etwas Böses entdeckt. Aber er mochte Cassandra wirklich - auch wenn er sich dagegen wehrte.
    Roth, der hasserfüllte Dämon, zeigte romantische Gefühle. Schau einer an.
    „Wo kommst du überhaupt her?“, meinte Cassandra abrupt und fasste mich am Arm. „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht.“
    „Jetzt geht es mir wieder gut“, erwiderte ich und schluckte. „Doch ich muss euch etwas sagen. Etwas Schlimmes ist passiert.“
    Ich erzählte ihnen von Zach. Roths Miene verhärtete sich, aber Cassandras Augen füllten sich mit Tränen.
    „Nein“, flüsterte sie. „Das darf nicht sein.“
    „Allerdings handelt es sich nicht um einen Dämonen, wie ihr angenommen hattet“, erklärte ich mit heiserer Stimme. „Sondern um einen Engel. Der sich von Glück und Lebenswillen nährt, indem er Menschen berührt. Stephen ist auch mit ihm in Kontakt gekommen. Wir haben keinen Schimmer, wie es um ihn bestellt sein wird, sobald er wieder bei Bewusstsein sein wird.“
    „Das ist ja schrecklich. Mir war nicht klar, dass es so schlimm ist.“ Cassandra fuhr sich mit ihren langen Fingern durchs Haar.
    Verwirrt betrachtete ich sie. „Was meinst du damit? Das klingt so, als wusstest du, dass es sich um eine Engel handelt?“
    Sie nickte ernst. „Ich habe die Stadt nach ihr abgesucht.“
    „Nach ihr ?„ Roth hörte sich ehrlich überrascht an. “Warum hast du uns nicht eingeweiht?“
    „Ich habe erst versucht, allein eine Lösung für das Problem zu finden, aber es gelang mir nicht. Deswegen wollte ich euch die Einzelheiten meiner wahren Mission anvertrauen.“
    Also befand sich Cassandra in der Tat auf einer anderen Mission. Die darin bestand,

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