Green Franchising
Franchise-Gebende übernimmt vor allem eine moderierende und koordinierende Rolle, da es auch laufend darum geht, das System um sinnige Ergänzungen zu erweitern und die Qualität im System zu halten. Dafür wird es weiterhin eine Eintrittsgebühr in das System sowie einen Gebührenpool geben, der die Koordinationsaufgaben und die Betreuungsfunktionen ermöglicht und zur Amortisation der Entwicklungskosten beiträgt. Die Verwaltung der Gebühren wird jedoch zunehmend transparenter, da es auch weitere Gefäße geben wird, in denen Reserven gebildet werden. Zu denken wäre beispielsweise an einen ausgewiesenen Innovationspool, aus dem die generierten Ideen aus der Online-Plattform auch tatsächlich realisiert werden können, an dem sich aber auch Außenstehende beteiligen können. Der würde dem ähneln, was wir heute beispielsweise schon aus der Musikindustrie kennen, nämlich dass Privatpersonen mit finanziellen Vorleistungen ein Projekt unterstützen und ihren Einsatz später verzinst wiederbekommen – so das Projekt Erfolg hat. Zu denken wäre aber auch an das reine Crowdfunding, bei dem die Unterstützenden verschiedenste »Dankeschöns« materieller wie immaterieller Natur bekommen und das so funktioniert, wie wir es im Kapitel 1 unter »Soziale und vernetzte Welt« vorgestellt haben. Crowdfunding und Crowdinvesting, als bankenunabhängige Finanzierungen von Projekten und Start-ups, werden zukünftig auch für die Finanzierungen von Franchise-Entrepreneurs Bedeutung bekommen.
Ein weiteres Gefäß wird für »Fail« eingesetzt. Wenn ein Franchise-Nehmender scheitert, wird der Ethikrat prüfen, aus welchen Gründen dies geschah, und darüber befinden, in welcher Form der Franchise-Nehmende Unterstützung erhält.
Multikulturelle Themenwelten
Die Themenwelten werden internationaler sein, um Virtuelles auch physisch abzubilden. Wenn wir heute multikulturelle Gastronomie- und Kosmetikkonzepte kennen, dann ist das nur ein kleiner Anfang. Durch die stetig wachsende grenzenlose digitale Vernetzung wird es Produkte und Dienstleistungsmixe geben, die ganz selbstverständlich verschiedene Kulturen zusammenbringen. Ein schönes Beispiel bietet heute schon die Schminkbar in Zürich. Einem orientalischen Basar gleich können hier verschiedene Leistungen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund von Kosmetik bis Gastronomie und Shopping in Anspruch genommen werden (siehe dazu auch die Vorstellung im zweiten Farbseitenteil). Hieran zeigen sich multikulturelle Shop-in-Shop-Lösungen, hybride Geschäftsmodelle in Verbindung mit Kunst und Bildungsraum, die die Globalität im Kleinen abbilden.
Brasilien, China und Indien werden die Big Player im Franchising sein, und das nicht nur zahlenmäßig, sondern auch in puncto Nachhaltigkeit und Hotspots. Gemessen an der Anzahl bereits existierender Franchise-Systeme sind es China 92 und Brasilien heute schon mit jeweils über 2.000 Systemen (siehe dazu auch das Geleitwort des Brasilianischen Verbandes zu unserem Buch). In Sachen Nachhaltigkeit stehen diese Länder bereits heute mit ihren Mega Cities vor enormen Herausforderungen. Bei der Lösung der Probleme wird das Green-City-Franchising einen Anteil haben, das wir Ihnen als konzeptionellen Ansatz in unserem ersten Kapitel vorgestellt haben. Nachhaltig durchdachte Stadtkonzepte werden vervielfältigt werden. Und damit entstehen neue Themenbereiche, denn diese Green Citys werden nicht nur in neu entstehendem urbanen Raum realisiert, sondern vor allem als Conversion-Projekt zur Modifizierung alter Strukturen genutzt werden. Dabei wird vermehrt darauf geachtet, dass die Stadtplanung gesunden Lebensraum integriert, das heißt Bewegungsmöglichkeiten und Mobilitätskonzepte attraktiv gestaltet. Ebenso werden innerstädtische Selbstversorgungssysteme mit Stadtgärten und -Treibhäusern Bestandteil neuer stadtplanerischer Gestaltungen sein.
So werden sich auch die Hotspots sowie attraktive neue Franchise-Konzepte und Events an Standorten in den Ländern finden (und von diesen entwickelt werden), die wir heute Schwellenländer nennen. Die Novo Mania (die erste Trade Show für Contemporary and Urban Fashion in Shanghai, die in diesem Jahr zum dritten Mal stattfand) wird als zukünftiges Gegenstück zur Bread and Butter Fashion Week in Berlin heute schon als »The Place to be« gehandelt. 93
Kleinstkonzepte und Zwischenlösungen
2050 sind die Generation X und ein Teil der Generation Y in dem Alter, das wir heute Rentenalter nennen.
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