Green Franchising
erreichen Sie im Austausch mit anderen. Nämlich dann, wenn Sie nunmehr mit einem vertrauten Geschäftspartner oder einer Geschäftspartnerin bzw. in Coaching-Gesprächen die gewonnenen Erkenntnisse reflektieren und deren Folgen durchspielen, um zu neuen Lösungen zu kommen. Wenn Sie sich zunehmend mit dem Nachhaltigkeits-Bereich auseinandersetzen, erscheint Ihnen alles klarer und die bisherigen Leistungen werden leichter wahrnehmbar und darstellbar. Nachhaltigkeit hat in erster Linie etwas mit dem Bewusstsein und der dadurch möglichen Wahrnehmung zu tun. Es ist ein Wahrnehmungs- und Denkprozess, der abwechselnd allein und in der Interaktion mit anderen realisiert werden sollte. Versuchen Sie alle bisherigen Nachhaltigkeits-Aktivitäten Ihres Unternehmens möglichst konkret zu erarbeiten und wiederzugeben. Schauen Sie dabei zurück bis an die Anfänge. Betrachten Sie Ihr Pilotgeschäft und das Franchisierungs-Konzept. Notieren Sie, seit wann Sie nachhaltig unterwegs sind. Beschreiben Sie Ihre damalige und heutige Motivation.
In welchen Bereichen sind Sie nachhaltig? Welche Maßnahmen haben Sie realisiert? Warum? Was war der Anlass? Was war die treibende Kraft? Welche Ansätze waren erfolgreich, welche sind versandet? Wann haben Sie etwas geplant? Welchen Zeitraum hat die Planung bis zur Umsetzung erfordert? Wann haben Sie kurzfristig und emotional auf eine Anfrage reagiert? Kamen die Impulse von Ihnen selbst, von Mitarbeitenden, Franchise-Nehmenden oder Kunden und Kundinnen?
Wir haben für Sie zu diesem Themenkreis das Franchise-Denkwerkzeug Checkfragen Nachhaltigkeits-Status kreiert. Sie finden es im letzten Kapitel.
5.2 Nachhaltigkeits-Handlungsfelder
Abbildung 20: Franchise-Denkwerkzeug – Greenfranchising-Prinzip 2.0
Wir haben in diesem Buch schon mehrfach darauf hingewiesen, dass wir, abweichend von der allgemeinen Nachhaltigkeits-Betrachtung, vier Handlungsfelder sehen, auf denen sich Nachhaltigkeit entfalten kann. Sie umfassen den mittlerweile durchgesetzten Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Ergänzt wird dieser Dreiklang durch die uns so wichtige, aber in der öffentlichen Diskussion gern vergessene oder vermiedene Kultur. Kultur sehen wir hierbei ganzheitlich, unter Einbezug aller Kulturbereiche wie der Musik, der bildenden Kunst und der darstellenden Künste. Nachfolgend gehen wir auf jeden einzelnen Nachhaltigkeits-Bereich im Detail ein. Aber behalten Sie bitte in Erinnerung, dass es sich hier nur um eine theoretische, modellhafte Betrachtung handelt. In der Realität sind die vier Handlungsfelder immer voneinander durchdrungen und stehen miteinander in Kontakt und in gegenseitiger Abhängigkeit. Eine Maßnahme, die Sie beispielsweise im Bereich der Ökologie realisieren, kann sich ökonomisch, kulturell und sozial auswirken. Genauso stehen auch ökonomische Maßnahmen mit den drei anderen Bereichen in Verbindung. Sie sollten also immer mit einem ganzheitlichen Blick vorgehen und auch die drei anderen Perspektiven einnehmen können, wenn Sie sich in Ihrem System mit einem Bereich näher beschäftigen und auseinandersetzen.
Grundsätzlich geht es in allen vier Handlungsfeldern im Greenfranchising jeweils um die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Es geht darum, das Gute strukturiert, standardisiert und dauerhaft zu entwickeln, es zu fördern, zu optimieren, zu stärken, zu reparieren – und zu bewahren. Gleichzeitig geht es darum, das Schlechte zu reduzieren, gänzlich zu vermeiden und zu ersetzen. Schlecht ist dabei alles, nach innen betrachtet, was in der Vergangenheit dem Unternehmen selbst und/oder seinen Mitarbeitenden und Franchise-Nehmenden Schaden zugefügt hat oder aktuell sowie zukünftig noch zufügen könnte. Nach außen betrachtet ist das Schlechte alles, was vom Unternehmen selbst, seinen Mitarbeitenden und/oder Franchise-Nehmenden im Rahmen des wirtschaftlichen Handelns verursacht wird, wenn dadurch der interagierenden Umwelt Schaden zugefügt wird. Diese Umwelt kann sozialer Natur sein, wenn sie sich auf Menschen bezieht, auf Kunden und Kundinnen (Roh- und Fertigwaren-Lieferanten oder deren Mitarbeitende sind hier ebenfalls zu nennen). Sie kann sich aber auch auf die Kultur oder die Natur beziehen. Schaden kann sich dabei immer auf die Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft beziehen. Schlecht ist alles, was in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft das Zusammenleben und Interagieren beeinträchtigt, stört, behindert oder ihm schadet. Gut ist alles, was
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