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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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Durandal.
König Douglas traf wenig später ein, um die Para
gone zu beglückwünschen, die sich ein weiteres Mal
als Helden des Tages erwiesen hatten. Die neu ver
sammelten Zuschauer jubelten und schrien sich dabei
heiser und klatschten, bis ihnen die Hände wehtaten.
Sie jubelten sogar der Überseele zu, deren Repräsen
tanten über ihnen wie Engel am Himmel schwebten.
Douglas begrüßte Finn und Emma und Lewis warm
herzig, schüttelte ihnen die Hände und schlug ihnen
auf die Schultern. Dann wandte er sich den Kameras
und der Menge zu, und sofort wurden alle still.
»Meine Freunde: Die Opfer der Arena-Tragödie
sind gerächt! Die Terroristen, die abtrünnigen Esper,
sind tot. All das haben wir einem einzelnen Mann zu
verdanken: Finn Durandal! Er hat in den zurücklie
genden Wochen verdeckte Ermittlungen angestellt
und mutig die Elfen-Szene infiltriert. Er deckte den
grausigen Plan auf, unsere Stadt anzugreifen, und
arrangierte die Parade der Paragone als perfekten
Köder, um die Elfen in die Falle zu locken. Finn hat
mit dem Sicherheitsdienst und mir zusammengear
beitet, um den Elfen diese Falle zu stellen, und jetzt
haben die Paragone diesen Terroristen einen Schlag
versetzt, von dem sie sich nie erholen werden! Alle
Ehre gebührt Finn Durandal!«
Die Menge flippte aus, während Finn bescheiden
das Haupt senkte und sogar ein wenig Röte auf seine
Wangen zauberte. Der König hob die Hände, und die
Menge wurde wieder still. Er verkündete die große
Suche der Paragone, die von Lewis Todtsteltzer an
geführt werden sollte und der Auffindung des ver
missten Owen gesegneten Angedenkens diente, da
mit er zurückgebracht würde und gegen den Schre
cken kämpfte. Und die Menge tobte jetzt richtig.
Endlich konnte die Parade ihren Fortgang nehmen,
und die Menschen jubelten den Paragonen auf dem
ganzen Weg bis zur gegenüberliegenden Stadtgrenze
hysterisch zu.
Anschließend lud König Douglas Finn Durandal in
seine Privatgemächer bei Hofe ein und schenkte ihm
dort seinen eigenen persönlichen ESP-Blocker. Da
mit er in Zukunft vor Angriffen durch abtrünnige
Esper geschützt sei. Das war eine seltene und einzig
artige Ehre, denn der Gebrauch von ESP-Blockern
unterlag strengen Vorschriften, und Finn bedankte
sich mit passender Liebenswürdigkeit. Obwohl er
genau das die ganze Zeit im Sinn gehabt hatte. Er
hatte in nur einem, Tag viel erreicht. Eine bedeuten
de, rivalisierende Macht war vernichtet oder zumin
dest nachdrücklich geschwächt. Er selbst war in den
Augen der Öffentlichkeit und des Königs aufs Neue
als großer und geliebter Held etabliert. Und er besaß
jetzt einen eigenen ESP-Blocker. Sodass niemand
mehr seine Gedanken lesen konnte. Er war jetzt in
der Lage, in völliger Sicherheit zu intrigieren und
konspirieren und Verrat zu üben.
Als er den Hof verließ, lachte er leise. Douglas
ahnte es nicht, aber er hatte seinem größten Feind das
nötige Mittel in die Hand gegeben, um ihn zu stür
zen. Finn lachte auf dem ganzen Weg nach Hause.

KAPITEL FÜNF
DER BESSERE TEIL DER TAPFERKEIT
    Die Straße der Botschafter lag eigentlich mitten im
Geschäftsbezirk, und von außen sahen die verschie
denen Botschaften einfach nach hell schimmernden
Bürogebäuden unter vielen aus. Alles recht flott, von
unaufdringlicher Eleganz und absichtlicher Anony
mität. Die dortigen Bewohner gaben einen Dreck auf
Touristen oder auf Medienfreundlichkeit. Die Straße
der Botschafter war ein Ort, den man unauffällig be
suchte, oft in Verkleidung, um Abmachungen zu
treffen, die offen auf parlamentarischem Parkett nicht
möglich gewesen wären. Hier handelte man mit Ge
fälligkeiten und Informationen und manchmal auch
Technik; Geschäfte wurden in gutem und in schlech
tem Glauben abgeschlossen und Geheimnisse eifer
süchtig gehütet. Neugierige Reporter wurden ohne
Vorwarnung erschossen, und die allgegenwärtigen
Sicherheitsvorkehrungen waren unauffällig, aber von
erbarmungsloser Wirksamkeit.
    Die Straße war leer, als Lewis Todtsteltzer vor der
Botschaft von Shub von seinem Gravoschlitten stieg.
Das Haus unterschied sich nicht von allen anderen
hier; einfach nur die üblichen Backsteinmauern, un
durchsichtigen Fenster und eine einzelne fest ver
schlossene Tür. Nur irgendein Treffpunkt und Sank
tuarium der diversen nichtmenschlichen Mitglieder
des Imperiums, ein solcher Ort unter vielen an dieser
langen Straße. Jede Spezies von Fremdwesen hatte
Anrecht auf eine eigene Botschaft,

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