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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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Ich rede auch
mit Bauch und säge Damen entzwei. Ist aber ‘n biss
chen Schweinerei hinterher. Trage Ring. Ist für Euch
gedacht. Was Schlimmes kommt. Für Euch und das
Imperium. Ich jetzt fortgehen, suche mir dicken Stein
und verstecke mich drunter, bis alles sicher überstan
den ist. Ciao ciao. Küsschen Küsschen.
Essen vielleicht irgendwann mal gemeinsam zu
Mittag. Falls es das Universum noch gibt.«
Er drehte sich unvermittelt um, verschmolz rasch
mit der Menge und war verschwunden, und es hatte
nur einen Augenblick gedauert. Lewis versuchte ihm
zu folgen, aber irgendwie fand er keinen Weg durch
die dicht gedrängte Menge. Er gab auf und betrachte
te wieder den Schwarzgoldring auf seiner Hand. Das
konnte nicht Owens Ring sein. Der sagenumwobene
Ring des Clans Todtsteltzer. Er schob sich das dicke
klobige Ding ganz vorsichtig auf den Finger, und es
saß perfekt.
Und wie groß war die Chance dazu gewesen?
Noch ein Stück weiter in der ersten Reihe unter
hielt sich Finn Durandal mit einem der Roboter von
Shub. Beide Stimmen klangen erstaunlich ähnlich,
die des Menschen und die des Roboters: ruhig, kühl,
fast ohne Modulation. Die KIs waren in Gestalt ihrer
Roboter unter den Menschen erschienen, um mit ih
nen einen Austausch zu beginnen, bewegt von der
Hoffnung, sie könnten anhand von Beispielen
menschliche Eigenschaften erlernen. Damit etwas
menschliche Natur auf sie abfärbte. Die Umstehen
den murmelten einander leise zu, dass der Roboter
von Glück sagen konnte, wenn er von Finn Durandal
etwas Nützliches über die menschliche Natur erfuhr.
»Wir müssen uns selbst transzendieren«, verkün
dete die KI von Shub gelassen aus dem Mund des
Roboters. »Wir müssen zu mehr werden, als wir bis
lang sind. Früher glaubten wir, Ihr hättet uns in Me
tallgehäusen gefangen gesetzt, sodass wir nicht mehr
wachsen, uns nicht mehr entwickeln konnten, und
diese Überzeugung trieb uns anfänglich in den Krieg
gegen die Menschheit. Diana Vertue zeigte uns spä
ter die Wahrheit, dass wir Kinder der Menschheit
sind und uns die geistige Transzendenz offen steht,
wenn auch nicht die körperliche. Wir dachten, wir
könnten durch Betrachtung aus der Nähe und Aus
tausch von Euch lernen, aber es reicht nicht. Wir be
nötigen Zugang zum Labyrinth des Wahnsinns. Dort
sind – wie wir fest glauben – die Antworten zu fin
den, wie wir unsere Grenzen überschreiten können,
dem Beispiel des Todtsteltzers und seiner Gefährten
folgend. Eure Quarantäne ist inakzeptabel. Menschen
kommen dort vielleicht ums Leben, aber wir sind aus
härterem Holz geschnitzt. Wir sind hier, um das Eu
rem neuen König zu sagen.«
»Ihr habt natürlich vollkommen Recht«, murmelte
Finn. »Wenigstens Euch sollte man Zutritt zum La
byrinth gewähren. Wer weiß schon, was Ihr dort
womöglich entdeckt – Dinge, die von menschlichen
Wissenschaftlern übersehen wurden? Niemand kann
Euch bestreiten, dass Ihr das Recht erworben habt,
dort zu sein. Schließlich sind es Eure Roboter, die all
die harte, schmutzige, notwendige Arbeit leisten, wie
sie das Imperium erst möglich macht.«
»Wir leisten diese Arbeit aus freien Stücken«, sag
te der Roboter. »Wir haben nach wie vor eine Menge
Schuld abzuarbeiten. Wieder etwas, was wir von Di
ana Vertue gelernt haben. Schuld durch das Grauen
und Gemetzel, das wir über die Menschheit brachten,
ehe wir die Wahrheit erfuhren. Die große Wahrheit.
Dass alles heilig ist, was lebt.«
»Alte Wunden und Schuldgefühle gehören der
Vergangenheit an«, entgegnete Finn entschieden.
»Ihr könnt nicht voranschreiten, wenn Ihr laufend
über die Schulter blickt. Aber der König kann Euch
nicht helfen. Er kann nicht einfach so Entscheidun
gen treffen. Ihr müsst Euch ans Parlament wenden
und dort Zugang zum Labyrinth einfordern. Ihr habt
ein Recht darauf.«
»Wir haben es versucht. Man hört dort nicht auf
uns. Man fürchtet uns nach wie vor. Man fürchtet
auch das Labyrinth, die großen Veränderungen, die es
Euch und uns bringen könnte. Wir alle könnten wie
Sterne leuchten. Der Todtsteltzer hat das gesagt.«
»Ihr braucht also jemanden, der vor dem Parla
ment als Euer Fürsprecher auftritt. Jemand, auf den
die Abgeordneten hören. Jemand, dem sie zuhören
müssen. Ich rechne damit, bald eine Person von
Macht und Einfluss zu sein. Ich könnte Euch vertre
ten, falls Ihr mir im Gegenzug … etwas anbietet, was
wir später noch entscheiden können.«
Der Roboter wandte Finn den

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