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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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dann haben sie
gezielt nach Euch gefragt. Haben Euch letzte Woche
in den Nachrichten gesehen. Der Fall der DentZwillinge. Die hecken da drin irgendwas aus … Ihr
braucht das nicht zu tun, Bellini.«
»Doch, muss ich wohl. Es ist mein Job.«
»In Ordnung«, sagte Jakobs. »Wir haben folgende
Informationen: Drei Teufel halten da drin zwei Pries
ter und fünf auf Besuch weilende Nonnen als Gei
seln. Soweit wir wissen, war das nicht der ursprüng
liche Plan. Die Teufel wollten nur Sachbeschädigung
anrichten, ein bisschen Blasphemie nebenher. Auf
sich aufmerksam machen … Es sind nicht mal echte
Leute vom Höllenfeuerclub, nur Teenager, die so
tun. Die Priester sind unerwartet aufgetaucht, um den
Nonnen die Kathedrale zu zeigen. Die Teufel sind in
Panik geraten und wollten Fersengeld geben. Der
Zufall wollte es, dass in diesem Augenblick ein Frie
denshüter vor dem Haupteingang entlangging. Er
forderte die Teufel auf, stehen zu bleiben, und sie
schossen auf ihn, rannten wieder hinein und verrie
gelten die Tür. Der Friedenshüter rief Verstärkung,
und seitdem eskaliert alles.
Ich hatte wirklich geglaubt, Hendricks könnte die
Teufel zum Einlenken bewegen. Niemand war bis
dahin verletzt worden. Jetzt ist er tot, und die Teufel
verlangten nach Euch und sicherem Geleit, oder sie
würden Körperteile herausschicken. Tragt Ihr eine
Panzerung?«
»Natürlich.«
»Ein Kraftfeld?«
»Am Handgelenk. Sie werden verlangen, dass ich es
abschalte, aber dazu ist es ja da. Sie fühlen sich siche
rer, solange sie glauben, am Drücker zu sitzen. Und
keine versteckten Waffen. Das wäre nicht mein Stil.
Auch kein Abhörgerät. So was wird immer entdeckt.«
Jakobs schüttelte wütend den Kopf. »Und was
zum Teufel sollen wir unternehmen, falls Ihr in
Schwierigkeiten geratet? Alle drei Teufel verfügen
über Schusswaffen, obwohl Gott allein weiß warum.
Hendricks hat mir genau die gleichen Vorschläge
gemacht, und er ist tot.«
»Ich muss einfach schneller reden«, sagte Angelo.
»Wie lautet die offizielle Linie? Erhalten sie freien
Abzug?«
»Nein«, erklärte Jakobs kategorisch. »Wir dürfen
dem Höllenfeuerclub hier keinen Sieg gönnen, selbst
wenn diese Leute nur Möchtegerne sind. Der Befehl
von oben lautet: Wir haben eine Botschaft zu über
mitteln. Rettet die Priester und Nonnen, falls Ihr
könnt, aber falls alles andere scheitert, stürmen wir,
aus allen Rohren feuernd, und die Gotteslästerer
müssen sehen, wo sie bleiben. Es ist zuzeiten eine
harte und blutige Welt. Seid Ihr bereit?«
»So bereit wie nur möglich. Habt Ihr Funkkontakt
mit den Teufeln?«
»Nein. Dazu sind sie zu paranoid. Sie brüllen das,
was sie zu sagen haben, zur Vordertür hinaus.«
»Also spaziere ich einfach hinein und hoffe, dass
sie mich nicht sofort erschießen?«
»So ziemlich. Liebt Ihr Euren Job nicht?«
Angelo lachte leise. »Verdammt, ich mache nur
wegen der tollen Geselligkeit und der fantastischen
Pension mit. Ihr vielleicht nicht?«
Er marschierte durch den Regen los, ohne auf eine
Antwort zu warten. Vorsichtig stieg er über die Ab
sperrbänder und näherte sich dem Haupteingang der
Kathedrale, die Hände seitlich ausgestreckt, damit
man sehen konnte, dass er nichts darin hielt. Nie
mand schoss auf ihn. Er blieb vor den beiden Türflü
geln stehen. Sie standen leicht offen. Angelo schrie
durch Sturm und Regen hindurch:
»Ihr habt nach mir geschickt! Ich bin Angelo Bel
lini, Geiselunterhändler. Ich bin unbewaffnet. Soll
ich eintreten?«
Ein Türflügel schwenkte nach innen, und ein Teu
fel steckte den Kopf heraus: Werk eines Bodyshops,
aber typische Hinterhofqualität. Ziegelrote Haut,
zwei Stummelhörner auf der Stirn. Der Ziegenbart
war lückenhaft genug, um echt zu sein. Angelo
schätzte den Teufel auf etwa neunzehn. Der Junge
blickte an ihm vorbei, überzeugte sich davon, dass
die Friedenshüter auf Distanz blieben, streckte die
Hand aus, packte Angelo an der Schulter und zerrte
ihn in die Kathedrale.
Wenigstens war es dort trocken, obwohl der Regen
laut aufs Dach trommelte. Die Kirche war wirklich
nur dem Namen nach eine Kathedrale, kaum groß
genug für zweihundert Gläubige auf schlichten, un
gepolsterten Kirchenbänken. Die Priester und Non
nen saßen gemeinsam auf einer dieser Bänke und
blickten Angelo voller Hoffnung entgegen. Einer der
Priester hatte blaue Flecken im Gesicht und eine auf
geplatzte Lippe. Zwei weitere Teufel bewachten die
Geiseln und hielten Disruptoren in

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