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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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die Tür der Kirche höflich, aber bestimmt hinter ih
nen ins Schloss gefallen war, bedachte Brett Finn mit
ernster Miene.
    »So viel zum Heiligen von Madraguda. Habt Ihr
auch nur entfernt die Absicht, die Versprechungen zu
halten, die Ihr ihm gemacht habt?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Finn. »Es könnte amüsant
sein …«
»Ihr könnt ihn hintergehen«, sagte Brett, »aber ob
er auch ahnungslos bleibt?«
»Er wird sich selbst hintergehen«, sagte Finn. »Er
möchte so dringend diesen Zugang zum Labyrinth
erhalten, dass er sich selbst zu allem überreden wird,
was ich ihm als Voraussetzung dafür präsentiere.
Und bald steckt er so tief mit drin, dass er nicht mehr
herauskommt … Also, Kinder, wir haben heute einen
guten Anfang gemacht. Jetzt muss Vati nach Hause
gehen und ein paar ernsthafte Intrigen spinnen.«
»Wann bekomme ich Gelegenheit, jemanden um
zubringen?«, wollte Rose wissen. Es hätte auch eine
Frage nach dem Wetter sein können.
»Bald«, antwortete Finn. »Sehr bald.«
In den Hinterzimmern des Parlaments ruhten sich
in Anne Barclays persönlicher Sicherheitszentrale
Douglas, Lewis, Jesamine und Anne nach einem lan
gen ersten Tag im Hohen Haus aus, der auch noch
voller Zwischenfälle gewesen war. Douglas riss sich
die Krone vom Haupt, kaum dass die Tür ins Schloss
gefallen war, und knallte sie auf die erste verfügbare
freie Fläche. Lewis öffnete den Lederpanzer, damit
die Brust wieder Luft bekam, und lümmelte sich in
den nächststehenden Sessel. Jesamine goss sich ei
nen großen Krug Kaffee aus der bereitstehenden
Kanne ein und trank gleich die Hälfte davon in meh
reren kurzen Schlucken. Anne musterte ihre Gäste
sardonisch von ihrem Platz vor den Monitoren aus.
»Ihr tut glatt so, als hättet ihr gerade eine Schlacht
geschlagen.«
»Es fühlt sich aber auch verflucht danach an«,
knurrte Douglas und sank langsam in einen Sessel.
»Sagt mir, dass es von jetzt an leichter wird!«
»Na ja, falls Ihr es wünscht, sage ich es, aber Ihr
wisst doch, dass ich mich nie wohl dabei fühle, wenn
ich meine Freunde belüge. Seht es mal so: Ihr habt
einen guten Anfang gemacht. Ihr habt Euch als die
Stimme der Vernunft etabliert, habt ein solides Ver
ständnis von Politik demonstriert und deutlich ge
macht, dass Ihr Euch Weder vom Plenum noch von
den Sachfragen einschüchtern lasst. Genau die Art
Präsident, den das Parlament braucht, ob die Abge
ordneten das nun gern zugeben oder nicht. Und bei
dem Attentäter habt Ihr eine wahrhaft gute Figur ge
macht! Ihr seid nicht in Panik geraten, habt Euer Le
ben riskiert, um Unschuldige zu retten, dabei auch
auf Jesamine Acht gegeben … und Lewis hat den
kleinen Fiesling wie ein richtiger Profi erledigt. Gut
gemacht, Lewis!«
»Jaaa«, sagte Douglas. »Letztlich hatte der Tag
doch einen Einsatz für dich zu bieten, Champion!«
Lewis schniefte. »Falls du weiter solche Schwer
gewichte an Schurken sauer machst, brauche ich bes
sere Waffen. Wie wäre es mit einem StasisfeldProjektor? Ja, ich weiß, die sind teuer, aber heute wä
re so einer gerade richtig gewesen. Das hätte den Typ
in einer Sekunde ausgeschaltet. Eine Verwandlungs
bombe … das ist echt ein schmutziger Trick! Und
wie zum Teufel konnte er so was überhaupt ins Par
lament schmuggeln? Allein die Anwesenheit eines
solchen Dings hätte jeden Alarm im Haus auslösen
müssen!«
»Als ob ich das nicht wüsste«, sagte Anne. »Ich
kann nur vermuten, dass die letzte ernsthafte Gefahr
für das Hohe Haus lange genug zurückliegt, damit
gewisse Leute schlampig wurden. Jetzt werden Köp
fe rollen. Tatsächlich habe ich hier genau die Ausre
de, die ich brauche, um ein paar hoch stehende, aber
nutzlose Leute in den Ruhestand zu befördern.«
»Dahinter steckt mehr«, sagte Lewis. »Jemand in
einer Schlüsselposition muss geschmiert worden
sein, um wegzusehen und die relevanten Anlagen
abzuschalten. Die Reine Menschheit hat einen Spion
im Plenum.«
»Würde mich überhaupt nicht überraschen«, sagte
Anne. »Das sind hinterhältige Bastarde! Sobald ich
meine eigenen Leute in Position gebracht habe, kann
ich Druck auf jeden ausüben, den ich im Verdacht
habe, nicht hundertprozentig hinter dem König zu
stehen.«
»Anne, Liebes«, sagte Jesamine. »Du bist doch gar
nicht für die Parlamentssicherheit verantwortlich.«
»Nur eine Frage der Zeit«, entgegnete Anne. Sie
sah Lewis an. »Du hast sehr überlegt reagiert. Was
genau hast du nach dem Attentäter

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