Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr
falls Ihr
sie verlassen wolltet. Wisst Ihr schon, wohin Ihr
Euch wenden möchtet?«
»Zu den Enden des Imperiums und darüber hinaus.
Über alle Karten hinaus und in die Räume, für die
verzeichnet steht, hier seien Monster. Dort warten
Aufgaben auf mich.«
Krähenhannie wandte sich an Freude. »Redet Ihr
eine Zeit lang mit ihm. Er scheint jemand von Eurem
Schlag zu sein.«
»Grüße, Kapitän«, sagte Freude munter. »Ich denke, wir sollten das Gespräch kurz und beim Thema
halten. Schließlich macht Euer Schiff die Überseele
nervös. Es versucht ständig, mit den Geistern in ihr
zu reden. Ich mag Rosen. Könnt auch Ihr die Lichten
Menschen sehen?«
»Ja«, antwortete Corcoran. »Das tue ich. Ich sehe
sie. Sie wandeln unter uns, und niemand weiß davon.
Was gewissermaßen unheimlich ist, wenn man darüber nachdenkt. Sie stören mich jedoch nicht, und so
störe ich sie auch nicht. Wisst Ihr schon, wohin Ihr
Euch wenden möchtet?«
»Darüber wird derzeit heftig diskutiert«, sagte
Freude. »Wir können nicht ewig hier bleiben, aber
wir sind weit von jedem anderen Ort entfernt.«
»Ihr müsst in den Hyperraum wechseln«, sagte
Donal. »Das geht ganz einfach. Schaut her!«
Er griff mit seinen veränderten Gedanken zur
Überseele und berührte sie. Beide Seiten zuckten zusammen. Donal konnte inzwischen an viele Orte zugleich blicken, und der Hyperraum gehörte dazu. Er
zeigte der Überseele eine Richtung, in die sie blicken
sollte und von deren Existenz sie noch nie etwas geahnt hatte, und dort wartete der Hyperraum auf sie.
Donal zog sich zurück, versteckte sich wieder im eigenen Kopf und ließ die Überseele mit neuen Möglichkeiten und gewaltigen kollektiven Kopfschmerzen zurück.
»Nehmt Kurs auf Nebelwelt«, empfahl Donal.
»Ich habe dort viele Geschäfte getätigt, als ich noch
bei Sinnen war. Die Menschen dort sind im Herzen
Rebellen und besitzen Verteidigungsanlagen, die alles abzuwehren vermögen, was das Imperium gegen
sie in die Schlacht werfen könnte. Dort wird man
Euch aufnehmen. Dort weiß man noch, wie es ist,
wenn man gejagt wird. Ich war dort glücklich. Es
scheint so lange her.«
»Seid nicht traurig«, empfahl ihm Freude ernst.
»Das Universum ist nicht so dunkel, wie es scheint.
Die lange Nacht ist voller Sterne, und die Welten
sind voller denkender Wesen. Wer hätte das vorhersagen können? Wir sind nicht allein. Man findet
Trost.«
»Ich möchte ihn nicht«, wandte Donal ein. »Ich
möchte mich nur noch rächen. Mehr ist mir nicht geblieben.«
Krähenhannie runzelte die Stirn. »Ihr hattet engere
Verbindung zum Schrecken als irgendjemand sonst.
Könnte er aus einem Teil der Neugeschaffenen bestehen, jenem Teil, der nie vom seligen Owen in
Menschen verwandelt wurde?«
»Nein«, antwortete Donal sofort und schüttelte
heftig den Kopf. »Er ist etwas Größeres. Er lebt in
mehr als drei Dimensionen. Er brütet sein Gezücht im
Herzen der Sterne aus. Er frisst Seelen. Er möchte das
ganze Universum und alles darin vernichten. Sofern
ich nicht vorher ihn vernichte. Ich kann ihn sehen. Ich
kann ihn ständig sehen, egal wo er sich gerade aufhält.
Ein Teil von mir ist bei ihm, und er leidet.«
»Was gibt Euch die Hoffnung, ihn aufhalten zu
können?«, erkundigte sich Krähenhannie.
Donal lächelte. »Er hat mich in die Hölle gestoßen. Und jetzt, wo ich den Weg dorthin kenne, werde
ich ihn mir schnappen und für immer mit mir in die
Verdammnis hinabzerren.«
»Ich hoffe, Ihr habt einen guten Ausweichplan«,
sagte Freude.
Krähenhannie brachte ihn zum Schweigen. »Alles
Gute, Kapitän Corcoran. Vielleicht begegnen wir uns
eines Tages wieder.«
»Das halte ich für unwahrscheinlich«, gab Donal
zu bedenken.
Er trennte die Verbindung, und die beiden Fahrzeuge flogen in der Nacht aneinander vorbei und
gingen jedes seiner Wege.
Schätzchen Mackenzie, der fast unmöglich hinreißende Star der Videosoap Die feine Gesellschaft, bereitete sich auf ein Abendessen mit ihrem künftigen
Gatten König Douglas vor. Er rechnete nicht mit ihr.
Sie nahm über den Bildschirm in seinen Privatgemächern Verbindung auf und benutzte dazu eine Privatnummer, die sie nicht hätte kennen dürfen, und lud
ihn ein, mit ihr eines der berühmtesten und modischsten Restaurants der Stadt zu besuchen – ein
Etablissement der Art, wo man schon auf eine Warteliste kam, um den Maitre zu bestechen. Natürlich
brauchten Persönlichkeiten wie Schätzchen niemals
eine Reservierung –
Weitere Kostenlose Bücher