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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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Türen, manchmal auch
nicht. Inzwischen läuteten noch mehr Alarmglocken,
und er spürte, wie ihm Wachleute entgegenkamen,
ausgerüstet mit allerlei Sorten Fesseln und Waffen.
Zuzeiten wich Donal ihnen aus, indem er einfach
durch Wände ging, und zuzeiten wandte er sich einfach von der Welt ab, sodass sie ihn nicht mehr sahen. Er verließ die Anstalt und trat auf die Straße.
Niemand war zu sehen. Die Wachen waren alle in
der Anstalt und suchten dort nach ihm. Donal blickte
zum Himmel hinauf und rief das, was dort wartete.
Eine Zeit lang geschah nichts; dann stürzte sich eine
lange dunkle Gestalt aus den Wolken und gesellte
sich zu ihm. Sie war schlank und silbern und kannte
ihn. Sein altes Schiff, die Jeremias, war aus ihrem
Dock entwichen und hatte nach ihm gesucht. Auch
sie war vom Schrecken berührt und war inzwischen
mehr als einfach nur ein Schiff. Der Irre und sein irres Schiff blickten einander an und waren froh. Sie
gehörten zusammen. Das Schiff schwebte über ihm,
während er darüber nachsann, was er tun sollte, und
als er mit dem Denken aufhörte, befand er sich unvermittelt auf der Brücke der Jeremias. Derlei brachte er inzwischen zuwege. Er erteilte einen Befehl,
und das Schiff donnerte hinauf auf eine Umlaufbahn.
Es war ein Handelsschiff, auf Schnelligkeit und Verrat ausgelegt. Illegal schnell und geschützt von modernsten Tarnfeldern war es, sodass man auf Logres
nur wenig fand, um es damit abzufangen.
Donal durchwanderte neugierig die schattigen
Korridore der Jeremias, und ihm schien, als sähe das
alte Schiff etwas anders aus als zuvor. Nachdem die
Soldaten der Imperialen Flotte gegen seinen Wunsch
an Bord gekommen waren und ihn schreiend in einer
Zwangsjacke davonschleppten, hatte man die Jeremias nach Logres geflogen und in einem Sternendock unter Beobachtung gehalten. Donal hatte das
gewusst, ohne dass man es ihm hätte sagen müssen wie er auch wusste, dass viele Wissenschaftler, die
das Schiff untersucht hatten, aufgrund der Albträume
kündigten, die ihnen dort eingeflößt wurden. Aber er
hatte noch nicht geahnt, dass sich sein Schiff so stark
verändert hatte wie er auch, dass es nun neuen und
wenig benutzten Wegen folgte.
Die Stahlkorridore der Jeremias waren nun durchgängig gotische Bogenflure, hier und dort durchsetzt
mit Nischen und Spalten voller faszinierender Dinge.
Einige davon sahen fast lebendig aus. Die Schiffstechnik war gewachsen, durchgedreht, mutiert. Seltsame neue Konstruktionen von ungewisser Funktion
blinzelten ihn von Konsolen mit zu vielen Dimensionen an. An manchen Stellen bestand keinerlei Beleuchtung, aber Donal konnte dort trotzdem sehen.
Die Jeremias und er waren durch Erfahrung auf einer
Ebene zusammengeschmiedet, wo sie nichts und
niemand mehr trennen konnte. Die Metallschotten
fühlten sich behaglich warm an, wenn er die Hände
darauf legte.
Er kehrte auf die Brücke zurück, und der Hauptmonitor zeigte ihm Bilder der Verdammten, die in
der Hölle brannten. Sie wanden und drehten sich und
bettelten lautlos um eine Gnade, die ihnen nie zuteil
wurde. Donal runzelte die Stirn, und die Bilder verschwanden. Durch das ganze Schiff waren ihm geflüsterte Worte gefolgt, steigend und sinkend wie das
Meer, niemals endend, niemals unbewegt. Er
verstand die Worte noch nicht, aber er glaubte, das
könnte sich mit der Zeit ändern. Die Jeremias war
durch den Kontakt mit dem Schrecken gewaltsam
wachgerufen worden; nicht nur die KI, sondern das
ganze Schiff. Und es hatte Schmerzen. Wie sein Herr
hungerte es nach Rache. Oder vielleicht sehnten sie
beide sich nur nach dem Tod und dem Frieden, den er
versprach. So oder so, sie würden den Schrecken finden und falls möglich mit in die Hölle hinabzerren.
    Als sie den Orbit verließen, begegneten sie der Stadt
Neue Hoffnung. Die Jeremias passte ihre Umlaufgeschwindigkeit an, und die beiden Fahrzeuge erwogen
einander. Die Stadt des Lichts und das Sternenschiff,
das Finsternis in sich trug. Auf der Brücke der Jeremias schaltete sich der Monitor von selbst ein und
zeigte Krähenhannie und den Ekstatiker, der Freude
hieß.
    »Ich kenne Euch«, sagte Donal. »Ich verfolge die
Nachrichten, obwohl ich nicht an alles darin glaube.
Wurde aber auch Zeit, dass Ihr wie die Teufel von
dort verschwindet. Es wird nur noch schlimmer,
wisst Ihr?«
    »Ich kenne Euch, Kapitän Corcoran«, sagte Krähenhannie höflich. »Ich sagte ihnen gleich, dass diese Anstalt Euch niemals festhalten könnte,

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