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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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und sich vorbeugte. Allmählich reagierte sie doch ein klein wenig
gereizt. Sie war ein Star, verdammt! Sie gestattete
sich sogar, auf das Niveau einer guten Zuhörerin herabzusinken, nur um festzustellen, dass Douglas
nicht viel zu erzählen wusste. Sie hatte dieses Essen
speziell arrangiert, um herauszufinden, ob der König
wirklich der gebrochene Mann war, der er zu sein
schien; sie war einer solchen Erkenntnis jedoch nicht
näher gekommen. Sein Gesicht war offen und nett,
seine Manieren langweilig, aber freundschaftlich,
und weder Gesicht noch Stimme gaben irgendeinen
Hinweis darauf, was in ihm vorging. Schätzchen war
mit der entschiedenen Absicht hier aufgetaucht, den
Mann zu verführen, aber er schien auch daran gar
nicht interessiert, was praktisch unerhört war. Ob der
Durandal ihn mit Drogen voll stopfte? Das würde
viel erklären.
Aber Frankie musste es genau wissen. Der Höllenfeuerclub musste sichergehen. Als Königin standen
ihr viele Möglichkeiten zu Gebote, um das Programm des Höllenfeuerclubs sowohl im öffentlichen
wie im privaten Rahmen voranzutreiben; das blieb
jedoch unmöglich, falls sich der König ihr entgegenstellte. Douglas hatte in seiner Zeit als Paragon Dutzende Teufel des Höllenfeuerclubs umgebracht, damals, als er noch ein Mann war, mit dem man rechnen musste. Falls er das immer noch war … Sie
nahm die Hand beiläufig näher an den langen schmalen Dolch, der in einer versteckten Scheide am rechten Oberschenkel steckte. Niemand hatte sie einer
Leibesvisitation unterzogen. Niemand hatte es gewagt. Sie konnte Douglas umbringen, falls es nötig
werden sollte … aber das wäre eine solch vergeudete
Gelegenheit, falls man ihn genauso gut umdrehen
konnte. Was ihr als Königin alles möglich sein würde, die entsetzlichen, wundervollen Dinge …
Sie konzentrierte sich auf das Glaubensbekenntnis
des Höllenfeuerclubs: Du sollst nicht lieben. Du
sollst nicht schwach sein. Tue, was du willst; so soll
alles Gesetz lauten.
»Wie sind die mit Kolibrizungen gefüllten Mäusebabys?«, fragte sie süß.
»Ein wenig zu stark gewürzt, fürchte ich«, antwortete Douglas.
Schätzchen hätte beinahe mit den Zähnen geknirscht. Sie hielt ihm das Glas hin, damit er nachschenkte, und arrangierte es so, dass sie mit den Fingern leicht über seine strich. Er schien es nicht mal
zu bemerken. Vielleicht, wenn sie einfach sein Gesicht packte und es kräftig zwischen ihre Brüste zog
… Sie ließ durchblicken, dass sie genug gespeist hatte, und er pflichtete ihr bei. Sie standen vom Tisch
auf und nahmen ihre Getränke mit vor den Kamin.
Douglas war nach wie vor liebenswürdig und auf
recht unbestimmte Art sogar galant, und Schätzchen
oder genauer gesagt Frankie dachte sich: ach, zur
Hölle damit! Sie rammte Douglas mit dem Rücken
an die Wand und drückte sich an ihn. Ihre prachtvollen Brüste drückten sich an seine Männerbrust. Automatisch legte er die Arme um sie. Sie packte seinen
Kopf mit beiden Händen und zog das Gesicht an ihre
wartenden Lippen. Und Douglas packte ihre bloßen
Schultern und schob sie so heftig weg, dass sie rücklings auf den Teppich fiel. Sie landete heftig auf ihrem wohl gepolsterten Hinterteil und funkelte mit
zerzausten Haaren und schwer atmend zu ihm hinauf,
und ihre Blicke begegneten sich. Und gerade mal
einen Augenblick lang erblickten sie beide die wahre
Person hinter der öffentlichen Maske des anderen.
Sie musterten einander kalt, und dann senkten sich
die Masken wie geschmiert in die gewohnten Positionen. Douglas beugte sich vor und reichte Schätzchen die Hand. Sie ergriff sie und erhob sich würdevoll. Sie strich hier und dort die Kleidung zurecht,
justierte das Dekolletee und fuhr sich mit den Händen durch die langen weißen Haare. Ihr Atem ging
jetzt vollkommen ruhig, genau wie Douglas’.
»Es liegt an Jesamine, nicht wahr?«, fragte sie.
»Nach allem, was sie Euch angetan hat, geht es immer noch um sie.«
»Ja«, bestätigte Douglas. »Ich fürchte, so ist es.«
»Was kann sie Euch mehr anbieten als ich?«
»Falls Ihr diese Frage überhaupt stellen müsst,
meine Liebe, werdet Ihr es nie wissen.«
Zwei helle Punkte brannten wütend auf Schätzchens Wangen. »Ich werde Eure Gemahlin und Königin sein, Douglas.«
»Ja, das werdet Ihr wohl. Ich hoffe, Ihr habt mehr
davon, als es mir je gelungen ist, aus dem Amt des
Königs zu gewinnen.«
»Eines Tages«, sagte Frankie, »kniet Ihr vor mir,
Douglas.«
»Ich schätze, die

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