Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr
Schlägern
und Fanatikern arbeitete. Strategie blieb ein Geheimnis für Menschen, die für alles außer ihrer Sache
blind waren. Also wies Finn ihnen die Richtung und
ließ sie von der Leine. Sie stürmten vom Landeplatz
auf das Grundstück und brachten jeden um, den sie
erblickten. Die Sicherheitsgarde ging als Erstes zu
Boden, gefolgt von Gärtnern und Dienstboten und
alten Faktoten des Hauses. Natürlich verfügten nur
die Gardisten über Waffen, und die meisten erhielten
nicht einmal eine Chance, sie auch zu benutzen. Die
wenigen, denen es gelang, wurden rasch von einer
Übermacht überrannt. Alle anderen starben, wo sie
standen. Oder wurden, falls sie flüchteten, von hinten
niedergeschossen. Finn war nicht daran interessiert,
Gefangene zu machen.
Niemand erhielt Gelegenheit, eine Warnung zu
übermitteln. Und Finn war gut vorbereitet und hatte
eine Spezialausrüstung an Bord des Flaggschiffs, mit
deren Hilfe er sicherstellen konnte, dass keine
Komm-Nachricht Haus Feldglöck verließ. Er schlenderte ohne Eile über den großen grünen Rasen zum
Haus hinüber, begleitet von seinen sechs strahlenden
Paragonen, und genoss den Rauchgestank in der
Luft, als seine Leute die alten Gärten in Brand steckten. Bäume loderten wie Fackeln; Blumenbeete wurden zu Asche, und das alte Heckenlabyrinth brannte
hell wie ein Scheiterhaufen. Und überall lagen tote
Männer und Frauen, deren Blut, Hirne und Eingeweide ins sauber geschnittene Gras sickerten. Aus
den angestammten Liegenschaften von Haus Feldglöck war ein Schlachthof geworden, und Finn Durandal hätte nicht glücklicher sein können.
Er stolzierte wie ein Eroberer in die große Halle
von Haus Feldglöck, zerstörte im Vorbeigehen lässig
unersetzliche Kunstschätze und wärmte sich die
Hände am großen Kamin. Es war ein kalter Morgen,
ungewöhnlich für die Jahreszeit. Er blickte sich lächelnd um, als seine Leute einen verprügelten und
blutbefleckten William Feldglöck in die Reste seiner
großen Halle zerrten und den alten Mann wie einen
nassen Sack vor Finns Füße warfen. Dort lag er, atmete schwer und zitterte, während Finn nachdenklich
die Schläger in ihren Panzerungen der Militanten
Kirche betrachtete. Sie wanden sich unbehaglich unter seinem Blick.
»Hat er sich gewehrt?«, fragte er. »Ich hätte gar
nicht gedacht, dass der Alte noch so viel Mumm in
sich trägt.«
»Nicht … direkt«, sagte einer der Schläger. »Aber
er hat Dinge gesagt …«
»Oh, na ja«, sagte Finn. »Ich denke nicht, dass es
etwas ausmacht. Ich habe ihn nie gemocht, und ich
bewundere Eiferer nun wirklich. Bringt ihn hinaus.«
Finn ging den anderen voran hinaus und über das
verwüstete Grundstück zu James’ Grab. William
stolperte ihm nach und konnte kaum mithalten, aber
die Paragone machten ihm mit Fußtritten und allgemeiner Misshandlung Beine. Sie hatten richtig Spaß.
Finn gab dem Alten schließlich die Möglichkeit, vor
dem Grab seines ältesten Sohns ins Gras zu sinken,
während Finn selbst gelassen über den künstlichen
See hinwegblickte. Tote Schwäne trieben im blutigen
Wasser. Finns Lächeln wurde breiter. Er schätzte
Gründlichkeit. William rappelte sich langsam wieder
auf die Knie auf und blickte Finn an. Seine blutverkrusteten Lippen bebten vor Entrüstung. Einer der
Paragone legte ihm schwer die Hand auf die Schulter, um dafür zu sorgen, dass William auf den Knien
blieb.
»Um Gottes willen, warum, Finn? Was hat das zu
bedeuten? Weiß Douglas, dass Ihr hier seid?«
Finn ließ sich mit der Antwort Zeit. »Douglas
weiß heutzutage kaum noch etwas von dem, was geschieht«, sagte er und lächelte charmant. »Aber es
wäre auch ohne Belang, falls er es doch wüsste.
Douglas ist verbraucht, so wie Ihr es seid; und keiner
von Euch bedeutet für die Entwicklung der Dinge
noch irgendetwas. Ich habe das alles getan … weil
ich dazu fähig war. Weil es mir gefallen hat. Wartet
nicht auf Rettung. Alle Eure Leute sind tot, und niemand wird von außen kommen. Eure Zeit ist abgelaufen, William. Und meine beginnt gerade. «
»Wie konntet Ihr das nur tun?«, fragte William
benommen. »Ihr seid Douglas’ Freund! Ihr wart hier
stets willkommen. Ihr beide hattet hier immer so
schöne Tage …«
»Dinge ändern sich, Menschen ändern sich«, gab
Finn zu bedenken. »Man könnte sagen, dass ich seitdem erwachsen geworden bin. Ihr kanntet mich nie,
William. Aber jetzt kennt Ihr mich.«
William betrachtete unsicher James’
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