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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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zu fürchten. Als diese genügend Esper unter Kontrolle hatte,
kehrte sie nach Haden zurück und zwang sie alle, das
Labyrinth des Wahnsinns zu durchqueren. Die Hadenmänner … achteten darauf, ihr nicht in die Quere
zu kommen. Wie es scheint, benutzte sie ihren
machtvollen Geist dazu, sämtliche übrigen Esper in
den Wahnsinn zu treiben, ehe sie sie dem Labyrinth
aussetzte. Vielleicht glaubte sie, sie damit zu schützen. Vielleicht glaubte sie, sie anschließend besser
steuern zu können. Wie dem auch sei, die meisten
Esper starben und die wenigen, die wieder auftauchten … taten dies als Monster.«
»Wir alle tragen Monster in uns«, fand Dr. Glücklich und blinzelte eulenhaft.
»Wie wahr«, pflichtete Finn ihm bei. »Fahrt fort,
Dr. Ramirez.«
»Ich denke, Ihr wisst, von wem ich spreche«, sagte
Ramirez. »Diese Monster waren die legendären Überesper: das Trümmermonster, der Graue Zug, Höllenfeuer Blau, Kreischende Stille, die Spinnenharfen –
jene entsetzlichen Geister, die heutzutage hinter der
Esper-Liberationsfront stecken. Die ursprüngliche
Überesperin hatte geplant, mit der Macht dieser
Geister alle Esper in ein großes Esperbewusstsein
hineinzuzwingen, ähnlich unserer heutigen Überseele, jedoch unter ihrer eigenen Kontrolle. Zum ersten
Mal erwies sich damit aber ihr Ehrgeiz als zu groß
für ihre Fähigkeiten. Der Druck so vieler Geister, die
um ihre Befreiung kämpften, zerstörte die Überesperin. Die Gestalt brach zusammen, die Frau starb; was
von ihr übrig blieb, wurde vom kollektiven Unterbewusstsein der Esper aufgesaugt, um später wieder als
Mater Mundi zum Vorschein zu kommen. Die anderen Überesper verschwanden aus Angst, erneut unter
fremde Steuerung zu geraten, und entwickelten eigene Pläne.«
»Faszinierend«, fand Finn. »Habt Ihr Hinweise auf
die Identität dieser bemerkenswerten Frau?«
»Ja«, antwortete der blaue Stahlroboter. »Wir kennen sogar den Namen: Alicia VomAcht Todtsteltzer.«
»Na ja«, sagte Finn nach einer Weile. »Das habe
ich nun wirklich nicht kommen sehen. Ihr habt mir
viel Anlass zum Nachdenken gegeben. Dr. Ramirez,
das war jedoch nicht der Grund, weshalb ich hergekommen bin. Wo sind die zwölf Überlebenden?«
»Hier entlang«, sagte Ramirez widerstrebend. Er
führte sie durch noch mehr Flure und redete dabei
weiter. Er klang immer nervöser. »Die zwölf Überlebenden sind in einer Internierungszone untergebracht, die direkt mit dem Labyrinth verbunden ist.
Diese Einrichtung erschien buchstäblich aus dem
Nichts als ein Auswuchs des Labyrinths, einfach weil
sie gebraucht wurde.«
»Manche Leute hatten schon angedeutet, das Labyrinth des Wahnsinns wäre lebendig«, bemerkte Dr.
Glücklich. »Und womöglich auch wach.«
»Es ist fremdartig«, entgegnete Ramirez kurz angebunden. »Es könnte alles Mögliche sein.«
Dr. Glücklich klatschte in die knochigen Hände.
»Oh, diese Möglichkeiten …«
»Alle zwölf werden hinter Kraftfeldern gefangen
gehalten«, sagte Ramirez und achtete darauf, Dr.
Glücklich nicht anzusehen. »Diese Felder sind in
beide Richtungen undurchdringlich. Es ist uns nicht
gelungen, irgendetwas auszutüfteln, womit wir eine
Wirkung auf diese Schirme erzielen.«
»Wie ernährt Ihr die Überlebenden dann?«, wollte
Finn wissen.
»Gar nicht. Sie haben seit zweihundert Jahren
nichts mehr gegessen oder getrunken. Und das ist
gerade mal der Anfang ihrer … Andersartigkeit. Ich
muss Euch warnen: Ihr werdet schon die Nähe des
Labyrinths beunruhigend finden! Ihr Werdet ständig
das Gefühl haben, studiert und beurteilt zu werden.
Und zwar nicht von den Überlebenden. Das Labyrinth behält uns im Auge, bei allem, was wir tun.«
»Ja«, bekräftigte der Shub-Roboter. »Wir fühlen
das auch. Es ist beunruhigend.«
Finn warf ihm einen kurzen Blick zu und entschied, dieses Thema nicht zu vertiefen. »Können
wir eine Kommunikation mit den Zwölfen herstellen?«
»Wir können mit ihnen reden, aber ich weiß nicht,
ob es wirklich die Bezeichnung Kommunikation verdient, was wir damit erzielen.« Ramirez erschauerte
unvermittelt. »Wir sind fast da, Sir Durandal. Bald
werdet Ihr wissen, warum wir diese … grauenhaften
Dinge so lange geheim gehalten haben. Die vom Labyrinth bereitgestellten Kraftfelder sind ein Segen
und ein Schutz für die ganze Menschheit. Ich hoffe
inbrünstig, dass sie niemals aufgehoben werden.
Zumindest nicht, ehe sich die übrige Menschheit weit
genug entwickelt hat, um bei der

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