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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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werdet mich
niemals besiegen können. Nicht, ehe Ihr den Instinkt
des Killers entwickelt.«
    »Ich werde Euch niemals besiegen«, sagte Brett,
»weil Ihr eine verdammte mörderische Irre seid.«
Rose zuckte die Achseln. »Das ist eine Gabe. Ich
kann mir darauf nichts einbilden.«
Sie starrten einander eine Zeit lang an und kamen
wieder zu Atem, und dann trat Rose langsam vor und
baute sich vor Brett auf. Sie betrachtete konzentriert
sein Gesicht.
»Das ist für mich alles ganz neu, Brett. Ich hatte
noch nie einen Schüler. Hatte noch nie einen Partner
oder Freund …«
Sie brach ab und dachte darüber nach. Brett stand
ganz still. Rose war nie gefährlicher als zu der Zeit,
wenn sie nachdachte.
Außerdem verstand er die Natur ihrer Beziehung
auch nicht und war neugierig auf das, was sie
schließlich vorbrachte.
»Ich habe noch nie im Leben einen anderen Menschen gebraucht«, sagte Rose. »Habe mir nie jemanden gewünscht, außer um ihn zu töten. Solange ich
die Arena hatte und das Blut und den Schmerz, war
ich zufrieden. Mord war Sex, der Todesstoß mein
Orgasmus. Und ich war glücklich. Dann berührten
sich unsere Gedanken, und in diesem Augenblick sah
ich Dinge … Gefühle, Empfindungen, Möglichkeiten, die ich nie zuvor erwogen hatte. Sex war für
Euch etwas anderes; etwas, das auf Zusammenfinden, auf miteinander teilen beruhte. Es war … so viel
mehr. Ich möchte diese Dinge selbst fühlen, obwohl
ich nicht sicher bin, warum eigentlich. Ich lehre Euch
gern … ich sehe gern, wie Ihr mir ähnlicher werdet.
Aber manches könnt auch nur Ihr mir beibringen.«
»Oh ja?«, fragte Brett.
Sie kam noch einen Schritt näher. Brett hielt stand.
Es war, als träte ein wildes Tier aus dem Dschungel
hervor auf ihn zu und blickte ihm neugierig in die
Augen. Er spürte, wie ihm erneut Schweiß auf die
Stirn trat. Ihre Münder waren sich so nahe gekommen,
dass sie den Atem des jeweils anderen auf den Lippen
spürten. Beide atmeten jetzt wieder schwerer, fast im
Gleichklang. Rose runzelte leicht die Stirn, als dächte
sie über ein schwieriges Problem nach. Und dann
knarrten ihre blutroten Ledersachen, als sie Brett vorsichtig und sachte in die mörderischen Arme nahm.
    Im Laderaum der Herwärts schlief der Echsenmann
Samstag fest in einem behelfsmäßigen Nest, das er
sich aus Kisten und den Datenkristallen mit Fremdwesenpornos gebaut hatte. Er schlief seit dem Aufbruch von Unseeli, der smaragdgrüne Bauch angeschwollen von all den Leuten, die er gefressen hatte.
Er lächelte zähneblitzend im Schlaf, und gelegentlich
zuckten sein Schwanz oder die krallenbewehrten
Hände, wenn er glücklich von Gemetzel und
Schmausen träumte.
    Keiner der anderen hatte vor, ihn zu wecken, ehe
es wirklich nötig wurde. Und dann gedachten sie es
aus sicherer Entfernung zu tun, wahrscheinlich mit
Hilfe eines langen Gegenstandes, mit dem sie ihn
pieksten.
    Während Brett und Rose einander näher kamen und
der Echsenmann schlief, widmeten sich Lewis Todtsteltzer und Jesamine Blume der Beziehungspflege.
Um genau zu sein: Sie hatten die Hauptkabine in
Beschlag genommen, die Tür fest verschlossen und
das Bett seit zwei Tagen nicht mehr verlassen, außer
für gewisse unvermeidliche Ausflüge zum Lebensmittel-Synthetisierer oder ins Badezimmer. Derzeit
standen sie gemeinsam am Fußende des Bettes, beide gänzlich nackt, und betrachteten sich im wandhohen Spiegel. Jesamines Stirn lag in Falten. Sie
betrachtete das eigene berühmte Gesicht und die
Figur mit kritischem, gnadenlosem Blick und drehte
sich hin und her, um sämtliche Blickwinkel zu prüfen und die beste Perspektive zu finden. Lewis stand
lässig neben ihr und hatte ihr einen Arm freundschaftlich um die schlanke Taille gelegt. Wenn er
sie beide im Spiegel betrachtete, erblickte er die
Schöne und das Ungeheuer und fragte sich nicht
zum ersten Mal, was jemand von solch atemberaubender Schönheit nur an einem hässlichen Rohling
wie ihm fand.
    »Oh Gott«, sagte Jesamine, »ich sehe grauenhaft
aus!«
»Wovon redest du da?«, wollte Lewis wissen. »Du
siehst wundervoll aus. Du siehst immer wundervoll
aus. Falls du noch ein bisschen vollkommener wärst,
würde man dich als Gefahr für die Augen aus dem
Verkehr ziehen.«
»Ich habe einen Fettgürtel um die Mitte, die Brüste hängen durch und ich fürchte mich doch tatsächlich davor, mich umzudrehen und meinen Hintern zu
betrachten. Schon während ich das sage, spüre ich
ihn zum Fußboden hin

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