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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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aus der Menge. Ripred war den Ratten schon immer verdächtig vorgekommen, aber Lapblood vertrauten sie. Sie war erwählt worden, das Heilmittel gegen die Pest zu finden, und sie hatte den Widerstand gegen den Fluch angeführt. Sofort nach ihrer Erklärung stellten sich die Ratten hinter sie und riefen Ripred als ihren Vertreter aus.
    Gregor sah, wie Luxa die Schultern anspannte. Es war schwer genug, vor dem gesamten Unterland zu erklären, wie es nach dem Krieg weitergehen sollte. Aber es zu tun, während Ripred dabeistand und alles infrage stellte? Ripred? Damit war sie überfordert und das wusste sie auch. Wer wäre mit Ripred nicht überfordert?
    Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, schrie Nerissa plötzlich: »Oh, Luxa, siehst du das Zeichen in seinem Gesicht?«
    Luxa sah Ripred prüfend an. »Es ist nur eine Narbe unter vielen.«
    »Aber sieh doch! Die beiden Narben formen ein X! Das Zeichen des Friedensstifters!«, sagte Nerissa.
    »Viele von uns haben Narben, die sich kreuzen.« York trat aus der Menge heraus.
    »Denkt an die Worte«, sagte Nerissa. Und alle in der Arena verstummten, um zu hören, wie sie mit zitternder Stimme das Gedicht aus Sandwichs Zimmer vortrug:
    Auf leisen Sohlen, unerkannt
    Todesmutig, einst verbannt
    Tot geglaubt, jetzt wieder hier
    Mit einem X im Gesicht als Zier
    Zwei Linien, die sich finden
    Und endlich uns verbinden .
    »Versteht ihr nicht?«, beharrte Nerissa. »Das passt genau auf Ripred. Er schlich sich unerkannt herein, er ist mutig, wurde verbannt und für tot gehalten und kam doch zurück. Und das X! Der eine Strich stammt von einem Menschen. Der andere von einem Nager. Zwei Linien, die sich finden. Und jetzt treffen sich die menschliche Linie und die Nagerlinie auch in Fleisch und Blut. In Gestalt von Luxa und Ripred.«
    Das Publikum in der Arena war nicht mehr zu halten, aber Luxa blieb ungerührt. Sie wartete, bis sich die Aufregung gelegt hatte, dann sagte sie: »Hältst du dich für den Friedensstifter, Ripred?«
    »Nun ja, ich will hier keine Eigenwerbung machen, aber was Nerissa sagt, scheint mir doch schlüssig. Und wenn ich es bin, kann ich es sowieso nicht ändern, oder?«, sagte Ripred.
    Gregor hörte alle murmeln, dass das stimmte und dass die Prophezeiungen in Stein gemeißelt seien. Ripred schaute Gregor an, er grinste und verdrehte fast unmerklich die Augen, als wollte er sagen: »Verstehst du jetzt, was ich meine?«
    Gregor konnte es zwar nicht beweisen, aber er war sich auf einmal todsicher, dass Ripred sich die zweite Wunde selbst zugefügt hatte. Ein kleiner Preis dafür, als Friedensstifter dazustehen.
    »Gut. Dann dürfte es dir keine Schwierigkeiten bereiten, die Nager friedlich in die Länder zu führen, die nicht auf der Karte verzeichnet sind«, sagte Luxa.
    Das überraschte sogar Gregor, obwohl es ihn, im Nachhinein betrachtet, wohl nicht hätte überraschen dürfen. Nach ihrer Kriegserklärung hatte Luxa damals zu Gregor gesagt: »Wir können es ebenso gut hinter uns bringen. Führen wir also den Krieg, der die Frage beantworten wird, wer bleibt und wer gehen muss.« Aber er hatte gedacht, sie hätte nach all dem, was im Krieg passiert war, ihre Meinung geändert. Es sah nicht so aus.
    Nach Luxas Vorschlag wurde es hässlich und unerbittlich.
    »Doch, das bereitet mir allerdings Schwierigkeiten, Hoheit. So große Schwierigkeiten, dass ich es rundweg ablehne«, stieß Ripred hervor. »Was sagst du jetzt?«
    »Ich sage, ihr könnt friedlich gehen oder mit Gewalt, ihr habt die Wahl!«, sagte Luxa.
    »Wenn du auf einen weiteren Krieg aus bist, den kannst du haben«, knurrte Ripred. »Doch ich frage mich, wie du das anstellen willst, mit deiner angeschlagenen Armee, deiner Trümmerstadt und mit mir im Nacken statt im Rücken!«
    »Ich brauche dich nicht, Ripred. Ich habe Gregor!«, sagte Luxa.
    »Ach ja? Darauf würde ich mich an deiner Stelle lieber nicht verlassen. Selbst wenn er bleibt, so möchte ich wetten, dass er deine Maßnahmen zu hart findet. Vielleicht erinnert er sich sogar an gewisse Gefälligkeiten und hält zu mir!«, gab Ripred zurück.
    Gregor klappte die Kinnlade herunter. Wovon redeten die da? Sie konnten doch nicht ernsthaft wieder einen Krieg wollen! Und bildeten sie sich etwa ein, er würde dabei mitmachen?
    »Wir werden ihm die Entscheidung überlassen«, sagte Luxa und wandte sich zu Gregor. Alle in der Arena schauten ihn an, gespannt zu hören, wo er stand.
    »Ihr wollt das wirklich, oder? Ihr wollt im Ernst wieder

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