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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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aber anschließend hatte er sich sehr um sie gekümmert. »Sie hat uns allen große Dienste erwiesen und wie schlecht haben wir es ihr vergolten.«
    Howard zog den Vorhang auf und kam herein. »Es tut mir leid«, sagte er. Gregor gab keine Antwort. »Komm. Setz dich auf. Bestimmt brauchst du das hier.« Howard half ihm auf, verabreichte ihm eine Dosis Schmerzmittel und gab ihm die Flasche mit dem Rest für später. Er rieb die Nähte an Gregors Hüfte und Wade noch einmal mit Salbe ein und legte einen frischen Verband an. Schließlich untersuchte er Gregors Rücken. »Eine ordentliche Prellung, doch die Knochen bleiben an ihrem Platz«, sagte er, als er die Rippen neu verband. Dann setzte er sich aufs Bett, stützte die Ellbogen auf die Knie und grub die Hände in die Stirn, er suchte nach den richtigen Worten. »Gregor, von allen, die Twitchtip in ihrem Leben kannte, würde sie dir gewiss am wenigsten Kummer wünschen«, sagte er.
    »Du hast ihr auch geholfen. Nach dem Strudel. Im Irrgarten«, sagte Gregor.
    »Weil du recht hattest«, sagte Howard. »Du hast als Einziger mehr gesehen als ihr Fell, ihre Zähne und Krallen, du hast sie gesehen, wie sie wirklich war. Wenn wir je Frieden haben wollen, muss das der erste Schritt sein. Die Alternative ist das hier.« Er machte eine undeutliche Handbewegung. »Dass wir uns gegenseitig abschlachten. Uns mit unseren Toten einmauern. So sinnlos, das alles.« Vorsichtig berührte er seine Augen, die vor Müdigkeit blutunterlaufen und geschwollen waren. »Du musst deinen Rücken ausruhen, wenn er heilen soll.«
    »Du brauchst auch mal eine Pause, Howard«, sagte Gregor.  
    »Nein. Wenn du das Krankenhaus sehen könntest …« Howard schaute auf seine Hände. Sie zitterten heftig. »Doch fürchte ich allmählich, dass ich mehr Schaden anrichte, als ich helfen kann.«
    »Nur ein paar Stunden. Leg dich hin. Ich wecke dich, versprochen«, sagte Gregor.
    Howard sah ihn an, als könnte er ihm nicht ganz folgen. »Ein paar Stunden?«
    »Sonst richtest du wirklich noch Schaden an. Leg dich hin.« Er stand auf und schob Howard aufs Bett.
    »Zwei Stunden, nicht mehr«, sagte Howard.
    Gregor hatte Howard kaum zugedeckt, da war er auch schon eingeschlafen. Gregor ging in den Hauptraum. Alle waren aufgestanden und schon wieder bei der Arbeit. Boots kam zu ihm und streckte die Arme aus. Hochheben konnte er sie nicht, also setzte er sich hin und zog sie auf seinen Schoß.
    »Aua«, sagte Boots und fasste sich an die Nase. »Aua.« Das war ihr Zeichen für Twitchtip gewesen, als die Ratte eine verletzte Nase gehabt hatte und Boots noch zu klein war, um ihren Namen zu sagen. »Sie ist gestorben.«
    »Ja«, sagte Gregor und dachte sich, dass es einfacher war, als Boots noch nicht wusste, was Sterben bedeutet.
    »Du tust sie hierhin«, sagte Boots und klopfte ihm auf die Stelle, wo das Herz saß. Das heißt, nicht ganz – sie erwischte die falsche Seite. Aber er wusste, was sie meinte.
    »Da tue ich sie hin«, sagte er. Er fing Luxas traurigen Blick auf. Sie hatte ihre eigene Geschichte mit Twitchtip. Sie hatten einander im Irrgarten beschützt, solange es ging.
    Gregor stellte Boots wieder auf die Füße und ging zu Luxa, um ihr mit den codierten Nachrichten zu helfen. »Ich hielt sie wirklich für tot, Gregor«, flüsterte Luxa.
    »Ich weiß«, sagte Gregor. »Ich muss es selbst geglaubt haben. Aber ich hab mich nicht damit auseinandergesetzt. Irgendwie hab ich mir vorgestellt, sie wäre geflohen. Dass sie im Land des Todes in Sicherheit wäre oder so was.«
    »Jetzt ist sie in Sicherheit«, sagte Luxa matt.
    »Ja, so ist das hier unten«, sagte Gregor. Solange man lebte, konnte man nie in Sicherheit sein. Er schaute zu Ripred, dachtean seine Familie und bereute, dass er ihn angeschrien hatte. Wenn hier einer wusste, wie es war, in einer Grube zu hocken und von Ratten gefoltert zu werden, dann war es Ripred. Der Fluch hatte ihn in den Feuerländern in eine Grube werfen lassen, dort hatte er gesessen und seine Zähne waren immer weiter gewachsen, bis sie sich ineinander verkeilt hatten. Ripred hatte Twitchtip behandelt, wie er fast jeden behandelte. Nicht gerade freundlich. Aber er hatte sie nicht umgebracht und Gregor war sich sicher, dass er sich, hätte sie überlebt, an sein Versprechen gehalten und sie in seine Rattenbande aufgenommen hätte. Auch wenn das jetzt keine Rolle mehr spielte.
    Ein Korb mit neuen Nachrichten kam herein und Ripred setzte alle daran, auch diejenigen, die

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