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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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war es zu spät. Er hörte, wie Vikus und Howard ins Zimmer traten.
    Vikus kicherte erleichtert. »Ah, hier sind sie. Und wie es aussieht, haben sie die ganze Nacht hier geschlafen. Luxa, wach auf«, sagte er leise.
    Gregor spürte, wie Howard ihn an der Schulter rüttelte. »Du auch, Gregor. Bevor der Rat die Armee nach euch ausschickt.«
    »Was?«, sagte Gregor so verschlafen wie möglich. Er setzte sich auf und tat so, als müsse er gähnen. »Was ist?«
    Luxa rieb sich die Augen und blinzelte ihren Großvaterverwirrt an. »Oh. Waren wir die ganze Nacht hier? Ich habe Gregor das alte Spielzimmer gezeigt. Er begann, mir endlose Geschichten über seine Heldentaten im Irrgarten zu erzählen. Da muss ich eingeschlafen sein.«
    Es dauerte eine Sekunde, bis Gregor begriff, dass Luxa ihre üblichen Sticheleien wieder aufnahm, um so zu tun, als hätte es die schreckliche Nacht, die hinter ihnen lag, gar nicht gegeben. Gregor spielte das Spiel mit.
    »Ach ja? Du hättest dich mal hören sollen, dein Gejammer darüber, wie schwer man es als Königin hat«, sagte Gregor und reckte sich. »Wie spät ist es überhaupt?«
    »Schon beinahe Mittagszeit«, sagte Vikus.
    »Das ist gut. Ich habe einen Bärenhunger«, sagte Luxa.
    »Dann kommt zum Essen. Und ich werde Mareth Bescheid geben, die Suche nach euch abzublasen. Was soll ich dem Rat erzählen, Luxa?«, sagte Vikus.
    »Irgendetwas Dramatisches. Erzähle ihnen, ich hätte mich in der Nacht davongestohlen, an den Wachen vorbei, und sei in den Dschungel geflogen«, sagte Luxa.
    Gregor warf ihr einen warnenden Blick zu, aber sie schien zu wissen, was sie tat.
    »Ja. Sehr einfallsreich. Und passe heute Nacht bitte auf, wo du einschläfst, Hoheit«, sagte Vikus. Dann verließ er das Spielzimmer.
    Howard blieb noch da. Er sah sie genau an. Ein bisschen zu genau. »Das war eine wilde Geschichte. Das mit dem Dschungel. Und es würde eines erklären«, sagte Howard.
    »Was denn, Howard?«, fragte Gregor, plötzlich auf der Hut.
    »Dies hier«, sagte Howard. Er fasste Luxa ins Haar und zog eine Ranke heraus. Sie war klein, nur ein paar Zentimeter lang, mit drei winzigen graugrünen Blättern. Gregor hatte sie gar nicht bemerkt. Pech.
    »Ach, das?« Ungerührt nahm Luxa die Ranke aus Howards Hand und wickelte sie sich um den Finger. »Das muss sich in meinem Haar verfangen haben, als ich gestern Morgen auf den Feldern war. Der Rat hatte mich gebeten, mich mit dem Bestellen der Felder vertraut zu machen, damit ich später als Königin ein gutes Jahr von einem schlechten unterscheiden kann.«
    »Wirklich? Ich kenne keine Pflanze auf unseren Feldern, die Ähnlichkeit mit dieser Ranke hätte, Cousine …«, sagte Howard. »Was ist es für eine?«
    »Ich kenne mich noch nicht so gut aus, Howard. Deshalb muss ich mir die Felder ja auch anschauen«, sagte Luxa nüchtern.
    Howard schaute abwechselnd zu Luxa und Gregor. »Ihr beide seht müde aus. Ruht euch lieber noch ein wenig aus.« Er lächelte und verschwand.
    Vorm Mittagessen ging Gregor ins Bad, wo er sich wusch und etwas Frisches anzog. Seine alten Sachen waren dunkel, und im Dämmerlicht des Spielzimmers hatten Vikus und Howard nicht gesehen, dass seine Kleider voll getrocknetem Schlangenblut waren. Dann ging er zu seiner Mutter.Inzwischen war Vikus auch schon bei ihr gewesen, deshalb musste Gregor sich nur kurz anhören, wie unverantwortlich er sich verhalten hatte, bevor er zum Essen gehen konnte.
    Als er im Speiseraum ankam, waren Vikus, Howard, Luxa, Hazard und Boots schon um einen runden Tisch versammelt. Die Bediensteten verteilten Eintopf und reichten Brot herum.
    Sie hatten gerade angefangen zu essen, als Mareth in der Tür erschien. Er sprach schnell und atemlos. »Vikus, entschuldige bitte die Störung, aber es gibt einen Zwischenfall, auf den wir uns keinen Reim machen können.«
    »Was denn, Mareth?«, fragte Vikus.
    »Unsere Kundschafter waren beim Fluss vom Quell auf Patrouille«, sagte er. »Dies hier zogen sie aus dem Wasser. Es war zwischen zwei Felsen am Ufer eingekeilt.« Mareth gab jemandem im Flur ein Zeichen. Zwei Unterländer kamen mit einem großen runden Korb herein. Der Korb war mit einem Deckel fest verschlossen. Wasser tropfte heraus. Sie setzten ihn vorsichtig ab, und Mareth hob den Deckel hoch.
    In dem Korb wanden sich sechs Mäusebabys.

9. Kapitel
    D ie Mäuse waren etwa so groß wie ausgewachsene Hauskatzen im Überland. Ihre rosige Haut war mit grauem Flaum bedeckt. Das plötzliche Licht schien sie zu

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