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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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wärest du von etwas besessen«, sagte Aurora. »Dein Gesicht veränderte sich. Du gabst Laute von dir, die nicht menschlich waren.«
    »Ich hab gegen eine Trillion Schlangen gekämpft. Das war bloß diese Wütergeschichte«, sagte Gregor.
    »Ich habe dich noch nie so gesehen«, sagte Aurora. »Nur als du die Blutbälle trafst, doch das war nicht dasselbe.«
    Als Gregor zurückdachte, fiel ihm auf, dass sie recht hatte. Aurora war nie dabei gewesen, wenn er richtig gekämpft hatte. »Na ja, so ist das immer bei mir. Erklär es ihr, Luxa.«
    »Nein, Gregor, diesmal war es anders«, sagte Luxa. »Nicht wie damals, als du gegen die Hacker kämpftest.«
    »Wieso?«, fragte Gregor. Für ihn hatte es sich nicht so anders angefühlt. Er hatte sich nur ein wenig besser in der Gewalt gehabt.
    Luxa wählte ihre Worte mit Bedacht. »Es war … als habest du Spaß daran.«
    »Was? Das stimmt aber gar nicht!«, sagte Gregor. »Und es ist echt gemein von dir, so was zu sagen.«
    »Ich wollte nicht …«, setzte Luxa an.
    »Los, wir fliegen jetzt nach Hause«, sagte er. Wortlos schrubbten sie sich das Blut von der Haut, dann stiegen sie auf die Fledermäuse. Erst als Gregor auf Ares’ Rücken saß und Luxa und Aurora ihn nicht hören konnten, wagte er zu fragen: »Was hab ich gemacht?«
    »Du hast exzellent gekämpft. Eines Tages wirst du genauso ein Wüter sein wie Ripred«, sagte Ares.
    »Genau das hab ich mir auch vorgestellt. Ich hab mich gefragt, was Ripred machen würde, um uns da rauszuholen. So kam ich auf die Idee, herumzuwirbeln!«, sagte Gregor aufgeregt, dann hielt er inne. Warum war er so aufgeregt? Es war eine grässliche, blutige Aktion gewesen. Wahrscheinlich war es die Erleichterung, dass er heil herausgekommen war. Oder war es etwas anderes? »Warum hat Luxa behauptet, es hätte mir Spaß gemacht?«
    »Weil du im Laufe des Kampfes anfingst zu lächeln«, sagte Ares.
    »Ich hab gelächelt?«, sagte Gregor. Bei der Vorstellung bekam er eine Gänsehaut. Zu Hause raufte er sich nie, wenn es nicht unbedingt sein musste. Er hatte körperliche Gewalt noch nie leiden können und hielt nicht viel von Kindern, die sich prügelten. Er fand es furchtbar, jemanden zu schlagen. »Ich hab gelächelt?«
    »Überländer, lass dir deswegen keine grauen Haare wachsen. Jeder weiß, dass es keine freie Entscheidung ist, ein Wüter zu sein«, sagte Ares. »Es traf uns nur etwas unvorbereitet, dich so zu sehen. Da wir wissen, dass du dich nicht am Sterben ergötzt.«
    Bis sie in Regalia ankamen, sagte Gregor kein einziges Wort mehr.
    Die Fackeln hatten sie im Dschungel gelassen. Gregor löste das Klebeband von seinem Arm, schaltete die Taschenlampe aus und befestigte sie an seinem Gürtel. Er wollte sich in der Dunkelheit verstecken, während er versuchte zu verstehen, was da mit ihm passiert war. Aber er verstand es nicht. Das erhebende Gefühl nach der Schlacht schwand, er fühlte sich leer und hatte insgeheim Angst vor sich selbst.
    Er sehnte sich verzweifelt danach, Ripred zu treffen, den einzigen anderen Wüter, den er kannte, und mit ihm über das Erlebte zu sprechen. Aber er hatte keine Ahnung, wo Ripred steckte. Er war dem Fluch gefolgt, die beiden konnten überall sein …
    Erst als Gregor und Luxa die Treppe wieder hinaufstiegen und im alten Spielzimmer herauskamen, wurde ihm klar, dass er noch ein Problem hatte.
    »Horch mal«, flüsterte Luxa und fasste ihn am Arm. Schritte kamen den Flur entlang. Gregor und Luxa waren die ganze Nacht und ein paar Stunden am Morgen weg gewesen. Sowohl Gregors Mutter als auch der Rat von Regalia würden ausflippen, wenn sie von der geheimen Reise erführen.
    »Entledige dich deiner Waffe«, sagte Luxa zu Gregor. Schnell schnallten sie beide ihre Gürtel los und legten sie auf die Treppe. Luxa klappte den Schildkrötenpanzer zu, schob Gregor zu einer alten Decke und warf sich auf eine zweite Decke ein paar Meter daneben. »Schlaf!«, sagte sie und stellte sich im nächsten Moment auch schon selbst schlafend.
    Gregor hatte sich gerade ausgestreckt und die Augen zugemacht, als die Schritte vor der Tür verharrten.
    »Hat Mareth im alten Spielzimmer nachsehen lassen?«, hörte er Vikus fragen.
    »Ich glaube, in diesem Trakt haben wir noch gar nicht gesucht. Er wird kaum benutzt«, sagte Howard.
    »Ich glaube, ich sehe Licht«, sagte Vikus.
    Gregor hatte die Taschenlampe eingeschaltet, als Luxa und er die Treppe hochgekommen waren, und dann nicht mehr daran gedacht, sie auszuschalten. Jetzt

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