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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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nicht ernähren. Zudem ist die Reise zu Fuß kaum zu bewältigen«, sagte Luxa.
    »Ist hier irgendwer, den wir fragen können?«, sagte Gregor.
    Luxa lächelte gequält. »Hazard könnte das. Er spricht in den Zungen verschiedener Wesen im Dschungel. Bedauerlicherweise hat niemand von uns diese Gabe.«
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als nach Hause zu fliegen. Als sie aufstanden, bemerkte Gregor etwas. Es warnur eine kleine Bewegung, ein leises Beben im Gestrüpp über ihm. Schnell leuchtete er mit der Fackel in das Pflanzendach, konnte jedoch nichts erkennen als das Gewirr von grünlich grauen Lianen.
    Plötzlich erstarrte Ares neben ihm. »Irgendetwas ist hier«, sagte die Fledermaus. »Zu unserer Rechten.«
    »Auch zu unserer Linken«, sagte Aurora.
    »Was denn? Ich sehe nichts«, sagte Luxa und leuchtete herum.
    »Guckt mal«, sagte Gregor. Er richtete die Taschenlampe auf einige Lianen über ihnen, die sich jetzt wellenförmig bewegten. »Es sind die Lianen. Sie bewegen sich.«
    »Aber ich kenne diese Lianen«, sagte Luxa. »Sie sind harmlos.«
    Auf seiner letzten Reise in den Dschungel war Gregor von fleischfressenden gelben Schoten angegriffen worden, und danach hatten ihn süß duftende Ranken betäubt und umschlungen, weil sie es auf sein Blut abgesehen hatten. Er ging davon aus, dass hier alles, was Wurzeln hatte, gefährlich war. »Wir müssen hier raus. Sofort.«
    Die vier beeilten sich, wieder zu dem Weg zu gelangen, der aus der Lichtung hinausführte, doch sie mussten feststellen, dass die Lianen in der Zwischenzeit dicht zusammengewachsen waren. Der Weg war versperrt.
    »Nimm dein Schwert!«, rief Luxa. Gregors Arm war schon in Aktion, und gemeinsam mit Luxa schlug er auf das Gestrüpp ein.
    Da sprang ihm etwas fast ins Gesicht. Erst dachte Gregor, es wäre eine Liane mit einem pfeilförmigen Blatt am Ende. Doch dann öffnete sich ein Maul, und er sah die gefährlich scharfen Kiefer.
    Sein Schwert trennte den Kopf vom Körper ab, und im selben Moment rief er seinen Freunden warnend zu:
    »Schlangen!«

8. Kapitel
    S chnell liefen Gregor, Luxa, Ares und Aurora zurück zu dem flachen Felsen. Ihr Angriff hatte das gesamte Pflanzendach zum Leben erweckt. Es waren unzählige sich ringelnde, zischende Schlangen, und sie waren ganz unterschiedlich groß: einige dünn wie Bleistifte, andere so dick wie Baseballschläger. Sie sahen den Lianen derart ähnlich, dass sie nur am Kopf zu erkennen waren.
    Und es gab viele Köpfe. Mit der Enthauptung der ersten Schlange hatte Gregor einen Großangriff ausgelöst. Von allen Seiten kamen nun Schlangenköpfe auf sie zugeschossen. Herausschnellende Zungen, zuschnappende Mäuler. Gregor unterdrückte seine Angst, biss die Zähne zusammen und verteidigte sich mit dem Schwert. Er dachte an die Übung mit den Blutbällen damals in Regalia. Es war im Grunde dasselbe Prinzip. Man musste das Geschoss treffen,bevor man selbst getroffen wurde. Was er mit dem Schwert nicht traf, wehrte er mit der Fackel ab.
    Nur die größten Schlangen kamen bis an den Felsen heran, aber Gregor und Luxa konnten nicht mehr tun, als sie in Schach zu halten.
    Gregor war erleichtert, als er merkte, wie das Wütergefühl ihn durchströmte. Er spürte den Adrenalinstoß, seine Sinne schärften sich, er überließ sich seinen Instinkten. Ripred hatte recht gehabt, als er sagte, Gregor würde eines Tages dankbar für diese Gabe sein. Und vielleicht bekam er das Phänomen allmählich besser in den Griff. Heute jedenfalls wusste er beim Kämpfen die ganze Zeit über, was er tat, und die Verwandlung machte ihm keine Angst.
    Jetzt zum Beispiel war er sich sehr wohl der Tatsache bewusst, dass Ares hinter ihm zitterte. Die Fledermäuse waren vollkommen hilflos. Sie waren in dem Gewölbe gefangen und konnten nicht wegfliegen oder auch nur mit den Klauen kämpfen.
    »Duckt euch!«, rief Luxa ihnen zu. Ares und Aurora kauerten sich eng zusammen. »Solange Gregor und ich hier sind, können die Schlängler euch nichts anhaben!«
    Kopf um Kopf schlug er ab, doch es kamen immer mehr. Jetzt waren auch kleinere Schlangen dazugestoßen.
    »Der Dschungel!«, schrie Aurora. »Er schrumpft!« Sie hatte recht. Die Schlangen schlossen sie immer weiter ein. Das Gewölbe bestand zwar noch, aber es war jetzt auf jeder Seite um einige Meter näher gerückt. Schon bald würdendie Schlangen sie alle erreicht haben, und dann hatten sie keine Chance mehr, sich zu verteidigen.
    »Zur Höhle!«, rief Luxa den anderen zu. »Sie

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