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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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ob es hell oder dunkel ist«, sagte Luxa und strich ihm die Locken zurück. »Darf er jetzt schlafen, Howard?«
    »Ja, Hazard darf ruhen, doch wir müssen ihn jedes Mal wecken, wenn die Wache wechselt«, sagte Howard. »Das ist wichtig bei Kopfverletzungen.«
    Luxa wollte die erste Schicht übernehmen. Vor Sorge um Hazard konnte sie sowieso nichts anderes machen. Gregor dachte darüber nach, wie sich Luxas Leben durch ihre tiefe Zuneigung zu Hazard verändert hatte. Sie war auf eine neue Art verletzlich geworden. Die Vorstellung, einen geliebten Menschen zu verlieren, war immer unerträglich, aber als Gregor damals gedacht hatte, er hätte Boots verloren, war das für ihn das Ende der Welt gewesen. Die Liebe zu einem kleinen Kind war etwas ganz Besonderes.
    Hazards Unfall und die Angst um die Mäuse hatten Luxa an die Grenze dessen getrieben, was sie ertragen konnte. Gregor meldete sich freiwillig mit zur ersten Schicht, ehe ihm jemand zuvorkommen konnte. Er wollte ein bisschen auf Luxa aufpassen.
    Sie hatten alle nasse Kleider beziehungsweise nasses Fell, sogar Temps Panzer war nass – immer wieder tropfte ihm irgendwo Wasser heraus –, aber trotzdem waren sie bald eingeschlafen.
    Gregor setzte sich neben Luxa auf den kleineren Picknickkorb, den sie gegenüber von Hazards Schlafstätte gestellt hatte.
    Jetzt hatte er sich richtig was eingebrockt. Die Liste seiner Vergehen war ziemlich beeindruckend. Er war heimlich mit Luxa zu der Mäusekolonie geflogen. Er hatte Boots mitgenommen. Er hatte sich in den Stollen gewagt, über den er nichts wusste, und eine Lawine hatte ihm den Weg abgeschnitten. Frühestens in fünf Tagen war er wieder in Regalia, und bis dahin würde seine Familie durch die Hölle gehen. Sie wussten nur, dass er mit Boots zu einem Picknick geflogen und nicht mehr zurückgekehrt war. Da kam ihm plötzlich ein Gedanke.
    »Du, Luxa, wenn so viel Wasser vom Fluss in den Stollen geflossen ist, dann merken die das doch in Regalia, oder? Ich meine, der Fluss führt dann ja weniger Wasser«, sagte Gregor.
    »Ja, so wird es sein. Nach der Lawine ist der Wasserspiegel hier nicht mehr angestiegen. Anscheinend kommt kein Wasser mehr hindurch. Doch wir wissen nicht, was auf der anderen Seite des Stollens geschehen ist«, sagte Luxa. »Warum?«
    »Ich dachte nur, die Leute in Regalia können sich vielleicht denken, dass wir hierhergeflogen sind, und sich dann ausrechnen, dass wir für den Rückweg eine Weile brauchen«, sagte Gregor. »Angenommen, sie haben nachgeforscht, warum der Fluss so wenig Wasser führt. Vielleichthaben sie dabei die Stelle in der Huscherkolonie entdeckt, wo wir ein Feuer gemacht haben. Vielleicht zählen sie dann eins und eins zusammen und kommen darauf, dass wir in den Stollen geflogen sind.«
    »Aber Gregor, das Feuer hätte doch von jedem stammen können. Und wenn der Fluss in den Stollen strömt, überflutet er vielleicht auch die Kolonie der Huscher und verwischt alle unsere Spuren«, sagte Luxa.
    Sie hatte recht. Wenn auf dieser Seite eine große Welle aus dem Stollen geschwappt war, dann war auf der anderen Seite bestimmt dasselbe passiert. Gregor hatte zu wenig Ahnung von Geografie, um sich vorzustellen, was mit dem Fluss oder dem Umland passieren würde, wenn sich die Lage beruhigt hatte.
    »Überdies haben sie keinen Grund anzunehmen, dass wir so weit fortfliegen würden. Wären wir beide allein unterwegs, dann vielleicht. Man traut uns nicht sonderlich. Doch wir haben Hazard und Boots mitgenommen, denen wir sehr zugetan sind. Und Howard … Niemand würde es Howard zutrauen, unerlaubt eine solche Reise zu unternehmen. Er ist immer so pflichtbewusst«, sagte Luxa.
    »Das hat sie aber nicht davon abgehalten, ihn des Hochverrats anzuklagen«, sagte Gregor.
    »Das ist richtig, doch er war schnell wieder von dem Verdacht befreit. Und heute Morgen sah Vikus uns mit zwei Picknickkörben losfliegen. Ich nehme an, dass sie die beliebtesten Picknickplätze nach uns absuchen«, sagte Luxa.
    »Ach so. War ja auch nur ein Gedanke«, sagte Gregor. »Und … wie geht es dir?«
    »Besser, jetzt, da Hazard wieder atmet«, sagte Luxa.
    »Mach dir keine Sorgen. Howard kümmert sich schon um ihn«, sagte Gregor.
    »Ja, Howard wacht über ihn«, sagte Luxa.
    »Über dich wacht er auch«, sagte Gregor und dachte an das unglückselige Gespräch über Dates. Sein Gesicht wurde wieder heiß. »Hör mal, als wir losgeflogen sind und ich gesagt habe, wir hätten ein Date – das tut mir leid. Ich

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