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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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pfeife. Mein Lamm konnte sogar durch einen Reifen springen.«
    »Es würde vielleicht ein Weilchen dauern, aber ich wette, das würde er lernen«, sagte Gregor.
    »Oh ja, Ripred ist sehr gelehrig«, sagte Luxa. Sie lehnte sich an Gregors Rucksack. Er spürte, wie sie beim Lachen bebte. Nach einer Weile entspannte sie sich, doch sie rückte nicht von ihm ab. Sie legte den Kopf auf seine Schulter, und er spürte ihr Haar an seinem Ohr. Das war ein schönes Gefühl. Er saß ganz still, weil er nicht wollte, dass sie sich wegbewegte. Er wollte nicht mehr an den Krieg denken. Oder an zu Hause. Er wollte nur nah bei ihr sitzen, still und friedlich.
    Lange flogen sie so dahin. Es wurde wärmer, und ein übler Geruch stieg ihm in die Nase. Nach faulen Eiern … Dasmusste Schwefel sein – und Rauch. Bestimmt sind wir jetzt ganz oben im Gang des Hades, dachte Gregor. Howard hat gesagt, wenn man die Feuerländer erreicht, fängt die Luft an, faulig zu riechen.
    Aurora legte sich in die Kurve, und in diesem Moment ging das Licht der Glühwürmer aus. Trotzdem konnte Gregor noch ein wenig sehen. Einen Moment war er verwirrt und dachte, sie wären im Dschungel. Als seine Augen sich an das schwache rötliche Licht gewöhnt hatten, wurde ihm klar, dass sie den Gang des Hades verlassen hatten und in einer völlig neuen Welt gelandet waren. Es kam ihm vor, als flögen sie über einen fernen Planeten. Die Länge der Höhle war unmöglich zu schätzen, die Höhe betrug nur etwa sieben Meter. Der Boden war karg, von Kratern zerfressen und mit ascheartigem Staub bedeckt, der in kleinen Wölkchen aufwirbelte und sich dann wieder senkte. Es sah nicht so aus, als könnte es hier Leben geben.
    Doch irgendetwas war sehr lebendig. Ein paar Hundert Meter entfernt waren Lebewesen, aber Gregor sah sie nur von hinten. Es mussten irgendwelche Nagetiere sein. Ein paar kleinere Tiere hatten sich um ein graues geschart, das alle anderen überragte. Im ersten Moment dachte Gregor, sie hätten die Mäuse mit einem Rattenwärter gefunden. Dann schüttelte sich das graue Tier, die Asche flog herab, und perlweißes Fell wurde sichtbar.

16. Kapitel
    A urora wendete scharf, und sie landeten in einem Hohlraum in der Mauer rechts von ihnen. Man konnte ihn kaum als Höhle bezeichnen, so klein war er, aber immerhin waren sie dort vor den Blicken der Ratten geschützt. Schnell kamen auch Ares und Nike herbei.
    »Der Staub dürfte verhindern, dass sie uns riechen«, sagte Howard.
    Jetzt hörte Gregor die Ratten, die er gesehen hatte. Doch es waren keine wütenden Angriffsrufe zu hören.
    »Und gesehen haben sie uns auch nicht«, flüsterte Gregor.
    »Nein«, sagte Aurora. »Sie schauen alle zu … ihm … Ist er es?«
    »Ja, das ist der Fluch«, sagte Gregor und rutschte von ihrem Rücken. Howard und Luxa spähten mit ihm um die Ecke.
    »Ich will auch gucken!«, rief Boots und schaltete ihr Zepter ein.
    »Nein, Boots! Es muss dunkel bleiben.« Schnell konfiszierte Gregor das Zepter und steckte es in seinen Rucksack. »Ich geb es dir nachher zurück«, versprach er.
    »Er ist gigantisch«, sagte Howard.
    »Er ist noch größer als beim letzten Mal, als ich ihn gesehen hab«, sagte Gregor.
    »Wann denn? Als er noch ein Baby war?«, fragte Luxa.
    Ach ja, sie wussten ja gar nicht, dass er den Fluch schon einmal unter der Stadt Regalia getroffen hatte. Er hatte mit niemandem darüber gesprochen. »Das erzähl ich euch später«, murmelte er.
    Luxa sah ihn wütend an. »Vielleicht solltest du es uns jetzt erzählen. Hast du ihn gesehen …?«
    Aber Howard fiel ihr ins Wort. »Psst, er sagt gleich etwas.«
    Der Fluch hatte sich auf einem Felsvorsprung vor den anderen Ratten aufgebaut. »Nager! Nager!«, rief er. »Ich bitte euch einen Moment um eure Aufmerksamkeit!« Seit Gregor ihn damals im Kampf mit Ripred gesehen hatte, war seine Stimme erwachsener geworden. Sie war jetzt tief und voll, eine Stimme, auf die man hörte. Weitere Ratten kamen herbei und gesellten sich zu der Versammlung. Jetzt waren es schon mehrere Hundert.
    »Einen Moment eurer Zeit, weil ich euch danken möchte«, sagte der Fluch. »Dafür, dass ihr hier seid. Dass ihrzu mir haltet. Denn was bin ich, was ist irgendwer von uns, wenn wir allein dastehen?«
    Die Ratten hatten sich jetzt alle hingesetzt und hörten dem Fluch gebannt zu. Er begann auf allen vieren vor der Menge auf und ab zu gehen. Er hatte etwas Lässiges, und er sprach ganz unaufgeregt. »Ich weiß, was wir früher einmal waren.

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