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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Die unangefochtenen Herrscher des Unterlands. Und ich weiß, was aus uns geworden ist. Schwache, hungrige, kranke Wesen, die auf die Gnade ihrer Feinde angewiesen sind. Gequält von den Menschen und verspottet von jenen, die es früher nicht einmal gewagt hätten, uns in die Augen zu sehen.«
    Gemurmel erhob sich in der Menge.
    »Beliebt waren wir nie«, fuhr der Fluch fort. »Doch wir waren immer gefürchtet. Bis Gorger starb. Als die anderen aufhörten, uns zu fürchten, verloren sie auch den Respekt vor uns. Stört euch das Gelächter der Krabbler, die unsere Flüsse leer fischen?«
    Ein paar Ratten riefen: »Ja!«
    »Stört es euch, wenn die Hacker uns Land wegnehmen, das seit Jahrhunderten in unserem Besitz war?«, fragte der Fluch.
    »Ja!« Jetzt stimmten mehr Ratten ein.
    »Wenn die Menschen uns mit einem Bazillus infizieren, der so viele von uns dahinrafft, und dann mit ein paar Körben voll Korn gut Wetter machen wollen?«, fragte der Fluch und erhob zornig die Stimme.
    »Ja!« Jetzt antworteten fast alle Zuhörer. Gregor sah, wie erregt die Ratten waren, wie sie zuckten und wie ihre Schwänze hin und her peitschten.
    »Wie viele von euch haben ihre Jungen verloren?«, fragte der Fluch. »Und wie viele von euch nennen sich noch Eltern? Was ist schlimmer? Sie leiden und schnell sterben zu sehen oder zu sehen, wie sie langsam sterben, jeden Stolz verlieren und vor niederen Kreaturen kriechen? Haben wir uns solch ein Leben für unsere Kinder gewünscht?«
    Einige Ratten riefen »Nein!«, während andere den Tod der Menschen forderten.
    »Die Menschen. Die Menschen«, sagte der Fluch voller Abscheu. »Schon als sie ankamen, wussten wir, dass das Unterland nicht groß genug für sie und für uns ist. Und zu gegebener Zeit werden wir uns mit den Menschen befassen. Aber es gibt andere, um die wir uns vorher kümmern müssen …« Er blieb stehen und sah die Menge jetzt direkt an. »Wenn wir uns fragen, wer an unserer Misere schuld ist, müssen wir uns auch fragen, wer von unserem Elend profitiert. Wer fand fruchtbares Land, das er nutzen konnte? Wer vermehrte sich, während wir immer weniger wurden? Wessen Junge gediehen, während unsere von Hunger und Krankheit dahingerafft wurden? Ihr wisst, von wem ich rede!«
    »Die Huscher!«, ertönte es aus der Menge.
    »Ja, die Huscher! Mein Vater scherzte gern, nur ein toter Huscher sei ein guter Huscher«, sagte der Fluch sarkastisch.
    Ein hässliches Gelächter lief durch die Menge.
    »Aber vielleicht wären wir heute gar nicht hier, wenn er seinerzeit gehandelt hätte, anstatt zu scherzen!«, fuhr der Fluch fort. »Könnt ihr mir sagen, weshalb nicht ein einziges Huscherjunges an der Pest starb? Warum blieben sie als Einzige verschont, während sich Nager, Flieger und sogar Menschen vor Schmerzen krümmten? Ich kann euch sagen, warum. Weil es ihre Pest war. Alle geben den Menschen die Schuld, die Dummköpfe geben sich sogar selbst die Schuld. Doch woher kam der Bazillus? Irgendwoher muss er ja gekommen sein. Die Menschen haben ihn nicht in ihren Labors geschaffen. Wir alle wissen, woher die Pest kommt. Aus dem Dschungel. Und wer hatte sich bis vor Kurzem den Dschungel als Heimat auserkoren? Die Huscher. Sie haben diesen Bazillus gefunden. Sie haben ihn den Menschen zur Verfügung gestellt, damit diese ihn als Waffe gegen uns nutzen konnten. Aber erst, als sie das Heilmittel hatten. Die ganze Zeit hatten sie das Heilmittel, die ganze Zeit waren sie siegesgewiss, während sie uns beim Sterben zuschauten!«
    In der Menge war verwirrtes Gemurmel zu hören. Gregor hatte den Eindruck, dass die Ratten diese Theorie zum ersten Mal zu hören bekamen.
    »Warum sollte uns das überraschen?«, sagte der Fluch verächtlich. »Haben sie nicht schon immer gegen uns intrigiert? Haben sie sich nicht schon in dem Moment mit den Menschen verbündet, als Sandwich ankam und sie sich als Spione andienten? Sind sie nicht bis heute die Augen und OhrenRegalias? Von allen, die sich an unserer Erniedrigung ergötzen, kann ich die Huscher am allerwenigsten ausstehen!«
    Darauf folgte zustimmendes Gegröle. Der Fluch erhob die Stimme, um die Menge zu übertönen. »Immer wieder haben wir versucht, sie aus unseren Gebieten zu vertreiben, aber nie war es weit genug. Ich sage euch, diesmal treiben wir sie an einen Ort, von dem es keine Wiederkehr gibt!«
    Der Fluch brachte die Menge zum Rasen.
    »Zögert hier noch jemand? Glaubt hier noch jemand, wir könnten eine andere Lösung finden? Bedenkt, dass

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