Gregor und der Fluch des Unterlandes
aufwachte, waren die Fledermäuse schon fischen gewesen. Photos Glimm-Glimm und Zack verspeisten laut schmatzend ihr Frühstück. Zum Fischhatte Howard ihnen noch ein paar Leckereien aus dem Picknickkorb gegeben, die schon verdorben waren … Pilze in Sahnesoße, gammeliges Gemüse.
Die Fledermäuse und Temp beschränkten sich jetzt auf das, was der Fluss hergab, aber trotzdem ging der Proviant allmählich zur Neige. Es gab noch ein paar altbackene Brote, etwas Käse, getrocknetes Gemüse und Torte. Gregor besah sich die Vorräte und dachte daran, wie Boots im Dschungel nach Essen und Wasser gejammert hatte. Seufzend nahm er einen rohen Fisch und schnitt mit dem Schwert ein Stück ab. Sie konnten die mitgebrachten Sachen besser für die Kleinen aufbewahren.
Howard hatte offenbar denselben Gedanken, denn er schlug mit einem Stein eine Muschel auf. »Probier mal«, sagte er und reichte Gregor ein schleimiges Etwas auf einer Muschelschale. »Bei uns am Quell ist das eine Delikatesse.«
Gregor kippte sich den Inhalt der Muschel in den Mund. Er bewegte den Schleimklumpen im Mund hin und her, dann schluckte er. Bah. »Das kann ich gut verstehen«, sagte er höflich.
»Es sind noch genug da«, sagte Howard und schob ihm einen ganzen Haufen hin.
»Er will sie nicht, Howard, sie sind ekelhaft«, sagte Luxa. Geschickt häutete sie einen Fisch.
Gregor musste Luxa insgeheim zustimmen, aber weil er wütend auf sie war und Howard mochte, aß er noch ein paar Muscheln, nur um sie Lügen zu strafen. Er spülte denGeschmack mit Wasser herunter, doch dann spürte er, wie die Dinger in seinem Magen herumglibberten.
Cartesian wachte auf, er schien sich ein wenig erholt zu haben. Er war benebelt von der Medizin. »Wo sind die anderen?!«, fragte er immer wieder.
»Wir gehen gleich zu ihnen«, sagte Luxa sanft.
Aber er hörte nicht auf zu fragen. »Wo? Wo sind die anderen?!«
Howard gab Cartesian etwas zerkleinerten Fisch zu essen und verabreichte ihm noch mehr Schmerzmittel. Schon bald schlief er wieder. »Ich fürchte, ich werde ihn während der ganzen Rückreise nach Regalia betäuben müssen«, sagte Howard.
Auf den Fledermäusen wurde es langsam eng. Hazard sollte noch immer liegen, also war Aurora mit ihm und Luxa voll besetzt. Auf Ares saßen Gregor, Boots und Temp. Und auf Nikes Rücken legte Howard Cartesian. »Wir werden zu einem fliegenden Krankenlager«, sagte er. »Gut, dass außer Hazard und Cartesian niemand verletzt ist.«
Boots hob beleidigt den Finger. Jetzt war der Kratzer beim besten Willen nicht mehr zu erkennen. »Ich!«, sagte sie, empört darüber, dass man sie übersehen hatte.
»Ach herrje. Habe ich dich vergessen, Boots? Dann wollen wir dich mal schnell verarzten«, sagte Howard.
Nach einer knappen Stunde hatten sie den flachen Abschnitt vom Gang des Hades hinter sich. Danach ging es ebenso plötzlich bergauf, wie es zuvor bergab gegangenwar. Bergab mussten die Fledermäuse zwar sorgfältig navigieren, aber sie konnten sich die meiste Zeit treiben lassen. Jetzt, wo es bergauf ging, schienen sie schneller vorwärtszukommen, allerdings mussten sie sich richtig anstrengen. Im Verlauf des Vormittags fiel Thalia zurück. Gegen Mittag sahen sie ein, dass die kleine Fledermaus völlig erschöpft war.
»Ich weiß, dass es eng wird, aber wir müssen uns aufteilen«, sagte Howard und reichte Gregor eine schöne, frisch geknackte Muschel.
Gregor schluckte sie hinunter, ohne zu kauen. Das war erträglicher. »Wie soll das gehen?«
»Thalia muss auf Ares fliegen. Temp, könntest du dich auf Thalia setzen?«, fragte Howard.
Gregor erinnerte sich daran, wie Temp zum ersten Mal geflogen war. Wie schrecklich er es fand. »Kann ich, ja, kann ich«, sagte der Kakerlak, doch Gregor wusste, wie viel Überwindung es Temp kostete, auf einer fliegenden Fledermauspyramide zu sitzen.
»Cartesian ist schwer und ich auch, daher glaube ich, dass Nike nur Boots tragen kann«, sagte Howard.
Gregor wusste, was das bedeutete. Er musste mit Luxa fliegen.
»Wenn das geht«, sagte Howard.
»Kein Problem«, sagte Gregor.
Luxa war von der neuen Sitzordnung bestimmt genauso wenig begeistert wie Gregor, aber sie konnten nichts dagegen sagen. Als sie weiterziehen mussten, setzte sich Gregormit dem Blick nach vorn auf Auroras Nacken. Luxa setzte sich mit dem Rücken zu Gregor, damit sie Hazard ablenken konnte. Hazard lag mit den Füßen in Luxas Schoß und schaute sie an.
Die ersten Stunden beachtete Luxa Gregor praktisch gar
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