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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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andere hundert Meter weit oben. Aus vielen Öffnungen lugte eine riesige Ratte hervor.
    Niemand bewegte sich, weder die Ratten noch die Besucher. Eine gespenstische Stille umgab sie. Dann hörten sie über sich ein leises Scharren.
    Platsch! Etwas landete rechts von ihnen im Wasser, dass es nur so spritzte. Platsch! Platsch! Die Ratten stießen Gesteinsbrocken aus den Tunneln und ließen sie ins Wasser plumpsen.
    »Na, das ist aber schwach. Die Steine landen ja noch nicht mal in unserer Nähe«, sagte Gregor. Es stimmte, die Steine verfehlten sie weit. Es beruhigte ihn etwas, zu sehen, dass die Ratten so einen miserablen Angriff starteten.
    Platsch! Platsch! Platsch! Platsch! Platsch!
    Luxa runzelte die Stirn. »Hier stimmt etwas nicht.«
    Mareth nickte. »Ja, es sieht den Nagern nicht ähnlich, ihre Kräfte mit einem aussichtslosen Angriff zu vergeuden.«
    Howard riss die Augen auf und begann wild zu winken. »Hebt das Boot hoch! Flieger! Hebt das Boot hoch, auf der Stelle!«
    Fast im selben Moment sprang Twitchtip auf. »Sie wachen auf! Sie wachen auf! Fliegt los!«
    Und da begriff Gregor. Mit den Steinen wollten die Ratten nicht das Boot versenken – sie versuchten die Riesenschlangen zu wecken! Aurora und Andromeda fassten die vorderen Schlaufen, Ares nahm die beiden hinteren Schlaufen in die Klauen. Sie hoben das Boot aus dem Wasser und drehten es, während sie aufstiegen, immer im Kreis herum.
    »Wohin fliegen wir?«, fragten alle drei Fledermäuse.
    »Twitchtip, wo liegt der Tunnel?«, fragte Mareth.
    »Hört auf, das Boot so schnell zu drehen, dann sag ich es euch!«, rief die Ratte. Die Fledermäuse flogen einen langsameren Kreis, und Twitchtip zeigte auf eine Tunnelöffnung gegenüber dem Kanal, durch den sie gekommen waren. »Da! Der Tunnel, der aussieht wie ein Bogen!«
    Gregor sah ihn im Schein seiner Taschenlampe. Er war nur etwa zwei Meter hoch, und man hätte direkt hineinschwimmen können. »Aber der liegt halb unter Wasser! Hat man da überhaupt Boden unter den Füßen?«
    »Weiter drinnen. He, wir können jetzt nicht wählerisch sein«, sagte Twitchtip heftig. »Die Riesenschlangen …«
    Wumm! Etwas knallte gegen die Bootswand und riss ein Stück heraus. Sie wurden ruckartig zur Seite gestoßen. Die Fledermäuse konnten das Boot kaum halten.
    Gregor dachte, die Ratten hätten das Boot mit einem Stein getroffen. Dann sah er es. »Oh!«, stieß er hervor. »O Gott!«
    Sein erster Gedanke war: Dann sind sie also doch nicht ausgestorben. Er meinte die Dinosaurier, aber da täuschte er sich. Dinosaurier konnten sich an Land fortbewegen. Dieses Wesen hatte Flossen. Es war also eine Art Wasserreptil, aber so alt wie ein Dinosaurier. Und so groß wie die größten Skelette, die er im Museum in New York gesehen hatte. Der Körper war ein flaches Oval. Ein peitschenartiger Schwanz schlug aufs Wasser und schickte Wellen über das ruhige Becken. Der Hals war mindestens zehn Meter lang, gewunden und rosa geschuppt, und darauf saß ein kugelförmiger Kopf. Höhlen waren dort, wo irgendwann im Laufe der Evolution dieses Tiers vielleicht einmal Augen gewesen waren, doch die waren schon lange nicht mehr da. Was sollte es hier unten mit Augen anfangen? Es riss das Maul auf und ließ ein tiefes Grollen ertönen, das Gregor das Blut in den Adern gefrieren ließ. Und dann fiel der Schein seiner Taschenlampe auf die Zähne. Hunderte und Aberhunderte von Zähnen in drei Reihen bahnten sich ihren Weg. Krach! Noch ein Stück Boot war weg!
    »Verlasst das Schiff!«, rief Mareth mit erstickter Stimme.
    Es beeindruckte Gregor, dass er überhaupt einen zusammenhängenden Satz zustande brachte. Mit einem Griff schnappte er sich Boots und seinen Rucksack und stolperte zu Ares.
    »Bei drei springen alle!«, rief Mareth.
    Gregor wurde klar, dass er meinte, sie sollten über Bord springen. Nur so konnten die Fledermäuse sie fangen. Er kletterte auf die Bootswand.
    »Eins … zwei … drei!« Gregor spürte, wie seine Füße sich abstießen. Dann war das Boot weg, aber fast gleichzeitig war Ares unter ihnen. Ares flog kurz nach unten und wieder hoch, schwenkte herum, und dann landete Temp hinter ihnen. Der arme Kakerlak zitterte wie Espenlaub. Nun ja, wer nicht? Temp begann Gregor mit dem Kopf in den Rücken zu stupsen. Gregor drehte sich um und sah, dass er ein Schwert im Maul hatte.
    »O Mann, danke, Temp!«, sagte Gregor und nahm es mit der gesunden Hand. Er hatte noch nicht mal daran gedacht, es mitzunehmen. Ein toller

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