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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Taschenlampen herumgeleuchtet hatten, schalteten sie schuldbewusst aus. Gregor lächelte. Sie waren alle ziemlich fasziniert von den Taschenlampen.
    Er hatte nur noch sechs Batterien übrig. Die Unterländer bestanden darauf, dass er sie behielt, und er widersprach nicht groß. Howard hatte Recht, schließlich sollte Gregor den Fluch zur Strecke bringen, und das würde ganz sicher nicht gelingen, wenn er sich im Stockdunkeln bewegen musste und auf Ultraschallortung angewiesen war.
    Gregor wollte gerade seine eigene Taschenlampe ausschalten, als er etwas bemerkte. Tagelang waren sie durch die endlose Leere gefahren und hatten außer dieser Horrorinsel kein Land gesehen. Jetzt sah er zu beiden Seiten Felswände aufragen. Sie mussten sich in einer Art Kanal befinden.
    Twitchtips Nase zuckte wie verrückt. »Es kann sich nur noch um Minuten handeln, bis wir da sind. Und Photos Glimm-Glimm und Zack haben ganze Arbeit geleistet. Die Ratten erwarten uns.«
    »Kannst du sagen, wie viele?«, fragte Luxa.
    »Siebenundvierzig«, sagte Twitchtip ohne zu zögern. »Sie warten in den Tunneln über dem Humpen.«
    »Was ist der Humpen?«, fragte Gregor.
    »Das ist ein großer runder Schacht, sehr tief und zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Auf seinem Grund schlafen die Riesenschlangen«, sagte Twitchtip.
    »Dann sind die Riesenschlangen so was wie Fische?«, fragte Gregor.
    »Nein, sie atmen Luft. Doch sie können lange Zeit unter Wasser schlafen«, sagte Howard.
    Gregor dachte an Alligatoren. Die konnten auch unter Wasser schlafen. Hoffentlich waren das keine Riesenalligatoren – die normal großen waren schon schrecklich genug.
    »Ich kann ihn riechen!«, sagte Twitchtip. Sie stellte sich auf die Hinterbeine und hielt die Nase über den Bug. »Ich kann den Fluch riechen!«
    Bis dahin hatte Gregor insgeheim halb gehofft, dass die Unterländer einem Irrtum aufsaßen. Dass der Fluch vielleicht so etwas wie ein Märchen oder ein Mythos war und die Ratten nur das Gerücht verbreitet hätten, er sei unterwegs. Aber wenn Twitchtip ihn riechen konnte …
    »Bist du dir sicher?«, fragte Gregor. »Ich meine, woher willst du wissen, dass es der Fluch ist und nicht irgendeine andere Ratte?«
    »Ich kann ihr weißes Fell riechen«, sagte Twitchtip. »Es blitzt nur hier und da auf. Sie ist tief im Irrgarten und dazwischen liegen viele Steinschichten. Aber sie ist auf jeden Fall da.«
    Gregor verspürte einen unwiderstehlichen Bewegungsdrang. Er ging auf dem einen Meter, der verfügbar war, immer hin und her. »Na gut, was habt ihr für einen Plan? Was machen wir, wenn wir zu diesem Stumpen kommen?«
    »Humpen«, sagte Howard. »In den Tunneln über dem Humpen gibt es mehrere Eingänge zum Irrgarten. Ursprünglich wollten wir heimlich in einen davon hineinschlüpfen und den Fluch zu Fuß aufspüren. Doch das war, ehe die Leuchter uns im Stich ließen.«
    »Das war also Plan A. Was ist mit Plan B?«, fragte Gregor. Es folgte ein langes Schweigen. »Na los, man hat doch immer einen Plan B!«
    »Alles, was recht ist, Überländer, es war für den Rat schwierig genug, überhaupt einen Plan zu ersinnen, mit dem wir so weit kommen würden«, sagte Mareth. »Wenn im Unterland ein Plan scheitert, bleiben für gewöhnlich zwei Möglichkeiten: Kampf oder Flucht.«
    »Flucht?« Vor ihnen lagen Tunnel voller Ratten. Hinter ihnen lag der Wasserweg, und das einzige erreichbare Stück Land war die Insel, auf der es von Fleisch fressendenMücken wimmelte. »Wir können nirgendwohin fliehen!«, sagte Gregor.
    »Das erleichtert uns die Entscheidung«, sagte Howard und verteilte die Schwerter.
    »Twitchtip, an welchem Eingang haben wir die besten Überlebenschancen?«, fragte Mareth.
    »Es gibt einen am hinteren Ende des Humpens. Er liegt direkt am Wasser. Seit Jahren ist keine Ratte mehr darin gewesen. Möglicherweise wurde er vergessen, oder es verbirgt sich eine Gefahr darin, die die Ratten fern hält, doch ich kann nicht erschnüffeln, was das sein könnte«, sagte Twitchtip.
    »Kannst du uns führen, wenn wir im Humpen sind?«, fragte Mareth.
    »Wir sind schon da«, sagte Twitchtip.
    Gregor schaltete seine Taschenlampe ein und die anderen folgten seinem Beispiel. Sie trieben durch etwas, das sich als riesiges rundes Becken entpuppte. Die Wasseroberfläche war glatt und unbewegt wie ein Spiegel. Es gab keine Strände, das Wasser wurde zu allen Seiten von Steinwänden begrenzt. In den Wänden waren lauter Tunnelöffnungen, einige vom Wasser fast verdeckt,

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