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Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Titel: Gregor und der Spiegel der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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»Bitte.«
    Seine Mutter schaute wieder zu den Kakerlaken und zögerte. Sie fuhr zusammen, als Temp sich auf die Hinterbeine setzte und Boots mit allen sechs Beinen umarmte.
    »Hallo, du! Hallo, Temp! Du bist aufgewacht!«, sagte Boots.
    »Temp aufgewacht, ist Temp«, sagte der Kakerlak.
    Boots trat einen Schritt zurück und betrachtete ihn neugierig. Dann zählte sie seine Beine. »Eins – zwei – drei – vier – fünf – sechs! Alle da!«
    »Gefallen dir, meine neuen Beine, gefallen dir?«, fragte Temp.
    »Jaaa! Darf Boots auf dir reiten? Wir jetzt reiten?«, fragte Boots.
    Temp ließ sich auf den Bauch sinken, und sofort kletterte Boots auf seinen Rücken. Dann rannte Temp mit ihr um den Platz.
    »Komm, ich stelle dir die Kakerlaken vor. Die sind nett«, sagte Gregor.
    Seine Mutter sah ihn an, als wäre er nicht ganz richtig im Kopf, doch sie folgte ihm zu den Kakerlaken. Temp kam mit Boots herbeigelaufen.
    »Guck, das ist Mama!«, sagte Boots. Sie rutschte von Temps Rücken, lief zu ihrer Mutter und hängte sich an ihre Hand.
    Die Kakerlaken gerieten über diese Neuigkeit ganz aus dem Häuschen. Gregor hörte, wie sie einander zuflüsterten: »Ist sie die Klatsche? Ist sie die Klatsche?« Sie verneigten sich alle bis zum Boden.
    »Willkommen, Schöpferin der Prinzessin und höchst schaurige Klatsche«, sagte Temp.
    »Wie nennt der mich?«, wollte Gregors Mutter wissen.
    »Öhm, ich glaub, er hat gesagt ›Schöpferin der Prinzessin und höchst schaurige Klatsche‹«, sagte Gregor.
    »Was soll das heißen?«, fragte seine Mutter.
    »Dass du Boots’ Mutter bist und … na, komm schon, Mom, du klatschst doch wirklich viele Kakerlaken tot«, sagte Gregor.
    »Ich hab aber nicht vor, diese Riesenviecher hier totzuklatschen«, sagte seine Mutter und schaute ihn finster an.
    »Ich hab mir den Namen nicht ausgedacht!«, sagte Gregor.
    »Also, jetzt hört mir mal gut zu, ihr Kakerlaken«, sagte Gregors Mutter.
    Die Kakerlaken duckten sich alle flach auf den Boden, als wollten sie sich in ihr Schicksal ergeben, von Gregors Mutter totgeschlagen zu werden. »Ja, Schöpferin der Prinzessin und höchst schaurige Klatsche«, brachte Temp mühsam zischend hervor.
    »Ab sofort bin ich nur noch Grace für euch. Ist das klar?«, sagte sie. Dann wandte sie sich zu den anderen in der Arena. »Alle mal hergehört, ihr könnt mich Grace nennen!«
    Sie nahm Boots bei der Hand und stapfte zurück zu den Fledermäusen, wobei sie murmelte: »Höchst schaurige Klatsche. Also wirklich.«
    Während Vikus Gregors Mutter den Fledermäusen vorstellte, ging Gregor zu Ripred hinüber. »Wen haben wir denn da?! Dann hat deine Mami dir jetzt doch erlaubt, uns zu besuchen!«, sagte Ripred.
    »Du hättest dir deine Lügengeschichten sparen können, Ripred«, flüsterte Gregor. »Bilde dir ja nicht ein, dass ich dich mit Boots auf irgendeine Reise begleite, um das Heilmittel zu finden.«
    »Du hast die Prophezeiung gelesen. Da steht nur, dass du bei uns sein wirst«, sagte Ripred. »Jetzt, wo du aufgetaucht bist, habe ich persönlich nichts dagegen, wenn du wieder verschwindest. Glaub mir, ich kann auf eine Reise mit deiner geschwätzigen kleinen Schwester und ihren sechsbeinigen Freunden gut verzichten.«
    »Denken alle so?«, fragte Gregor. »Dass ich nur zur Besprechung gekommen bin?«
    »Na, frag doch mal rum! Ich kann keine Auskunft darüber geben, was in den Spatzenhirnen der Kakerlaken vorgeht.« Ripred kratzte an dem Pulver hinter seinem Ohr und rief: »Können wir mit diesem Schwachsinn jetzt mal anfangen, Vikus? Ein paar von uns haben auch noch ein, zwei andere Dinge im Leben zu tun. Wie kurz dieses Leben auch sein mag.«
    »Aber wo sind die Huscher?«, fragte Vikus.
    »Ich weiß nicht. Lapblood und Mange sollten ihnen Bescheid geben«, sagte Ripred und wies mit einem Schwanzpeitschen auf die anderen beiden Ratten.
    »Haben wir aber nicht«, sagte Lapblood schnippisch. »Warum sollten wir?«
    »Sie hat recht«, sagte Mange. »Wir haben uns nicht die Mühe gemacht, die Huscher aus unserem Land zu vertreiben, um uns jetzt mit ihnen zu treffen. Wenn die an der Pest sterben, sind wir sie wenigstens los.«
    »Wer braucht die auch schon?«, sagte Lapblood. »In der Prophezeiung werden sie überhaupt nicht erwähnt.« Sie kratzte sich wild an der Schulter. »Was ist das hier für ein Gift? Tötet es die Flöhe oder steigert es ihren Appetit?«
    »Ihr hattet einen eindeutigen Befehl!«, sagte Ripred und scheuerte sich den juckenden

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